PM: Kreuzfahrtblockade – Staatsanwaltschaft will die beschlagnahmten Boote der Aktivist*innen versteigern

Wir wurden gebeten folgende Pressemitteilung der Aktionsgruppe „smash cruiseshit“ zu verbreiten:

An Pfingsten wurde das Kreuzfahrtschiff „Zuiderdam“ in Kiel von ca. 50
Aktivist*innen der Aktionsgruppe „smash cruiseshit“ blockiert. Sämtliche
Boote und private Gegenstände der Aktivist*innen wurden im Anschluss von
der Polizei beschlagnahmt. Jetzt sollen die beschlagnahmten
Schlauchboote und Paddel notversteigert werden, obwohl die
Eigentümer*innen bereits die Herausgabe eingefordert haben. Verena, eine
der beteiligten Aktivist*innen, erklärt dazu: „Die Staatsanwaltschaft
müsste jetzt lieber gegen sich selbst und die Polizei ermitteln, wegen
organisiertem Rechtsbruch oder Unterschlagung.“

Das Kreuzfahrtschiff Zuiderdam wurde über sechs Stunden am Auslaufen
gehindert, indem die Aktivist*innen mit Booten und anderem
schwimmfähigen Untersätzen vor dem Bug des Schiffes kreuzten und auf
Taue kletterten. Nach der Räumung wurden alle Beteiligten in Gewahrsam
genommen. Hier bekamen die Aktivist*innen keine Protokolle über die
beschlagnahmten Gegenstände – wie es eigentlich ihr Recht gewesen wäre.
Aktivist*innen, die vor Ort gegen dieses Nichtausstellen protestierten,
wurden die Nacht über in eine Einzelzelle eingesperrt. „Da ist jemand
mächtig sauer, dass wir die Polizei über Stunden so vorgeführt haben und
will sich jetzt an uns rächen und uns die Boote klauen“ fasst eine
Aktivistin die Situation mit Hinsicht auf die geplante Versteigerung der
Boote zusammen.

Nach der Aktion forderten die Eigentümer*innen ihren Besitz zurück. Die Staatsanwaltschaft reagierte mit einer Anzeige wegen Beihilfe zur
Nötigung, weil das Verleihen der Gegenstände die Aktivist*innen
unterstützt hätte. Gleichzeitig zweifelte sie an, dass die Gegenstände
tatsächlich den Personen gehörten und weigerte sich, diese
auszuhändigen. Die Staatsanwaltschaft beruft sich bei der Versteigerung
auf §111 p StPO – Notveräußerung, wonach ein Gegenstand veräußert werden
kann, wenn Verderb oder Wertverlust droht oder seine Aufbewahrung,
Pflege oder Erhaltung mit erheblichen Kosten oder Schwierigkeiten
verbunden ist. „Die Staatsanwaltschaft hat kein Recht, uns unseres
Eigentums zu berauben, wo kommen wir denn da hin?“ so ein Aktivist
schmunzelnd auf die Enteignungsdebatte anspielend. Unlogisch ist es
zudem, dass sie keinen Platz haben, ein paar Paddel zu lagern, um den
Abschluss der Verfahren abzuwarten und sie danach gegebenenfalls zurück
zu geben.

„Polizei und Staatsanwaltschaft brechen hier herrschende Gesetze – erst
durch die Verweigerung der Beschlagnahmeprotokolle, dann durch die
Verweigerung der Anerkennung der Eigentumsrechte. Sie haben mittlerweile
etliche Leute ermittelt, die bei der Aktion dabei gewesen sein sollen.
Anstatt zu überprüfen, ob sie vielleicht die Gegenstände diesen
abgenommen haben und sie entsprechend zurück zu geben, reißt sich der
Staat hier selbst das Zeug unter den Nagel. Würden wir so handeln, würde
gegen uns ermittelt.“, so Mia, die ebenfalls an der Aktion beteiligt
war, „Warum sollte man unter diesen Umständen Vertrauen in staatliche
Institutionen haben? Auch im Hinblick auf Luftverschmutzungsgrenzwerte
und Ähnliches scheinen Gesetze nicht so wichtig zu sein – allerdings
aber, wenn es um die Verfolgung von Umweltaktivist*innen geht. Hier wird
mit zweierlei Maß gemessen.“

Die Aktivist*innen von „smash cruiseshit“ sind für Rückfragen erreichbar
unter: smashcruiseshit@riseup.net

Gerne können Sie sich für Fragen, Beschwerden und Sonstiges auch direkt
an die zuständige Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Kiel wenden.
Aktenzeichen: 590 Js 33557/19
Telefon: 0431/ 604-3590/3594
Telefax: 0431/ 604-3385

Widerstand gegen Kreuzfahrten wächst – Blockade in Finnland

Nachdem es Pfingsten in Kiel zu einer Blockade des Kreuzfahrtschiffs „Zuiderdam“ kam, erwischte es jetzt die „Queen Elizabeth“. Das rund 300 Meter lange und für über 2000 Passagiere ausgelegte Kreuzfahrtschiff wurde in Finnland von Klimaaktivist*innen blockiert. Ein neuer Anlass für uns den Rückbau der Kreuzfahrt-Terminals in Kiel zu fordern.

Blockade „Smash Cruiseshit“ in Kiel

Am letzten Mittwoch hatten Aktivist*innen der Gruppe Elokapina das Schiff in Helsiniki am Auslaufen Richtung St. Petersburg erheblich verzögert, indem sie in Kayaks vor dem Schiff kreuzten. Die Aktion „Smash Cruiseshit“ scheint Nachahmer*innen gefunden zu haben – oder unabhängig davon kamen Menschen auf die gleiche Idee. Der Widerstand gegen die dreckigen Pötte wächst weltweit. Die nächste Blockade ist nur eine Frage der Zeit. Wir werden auch in Kiel weiter protestieren. Weiterlesen

Angriff auf FFF-Klimacamp

Momentan findet in Kiel ein Fridays for Future Klimacamp statt. Leider
wurde dieses nun mehrfach nachts angegriffen – zum Glück wurde dabei
niemand physisch verletzt. Wir sind solidarisch mit FFF und leiten hier
ihren Text zu den Vorfällen weiter:

„Wir lassen uns nicht einschüchtern! Nach einem rechten Sticker, einer
durchgeschnittenen Lichterkette, zwei Diebstählen, wurde nun nach einem
wunderbaren Abend mit dutzenden von Menschen eins unserer Banner
angezündet. Kommt zum Klimacamp, gemeinsam zeigen wir: euer Hass macht
uns nur stärker! #allegegenrechts #solidarität #klimacamp
#fridaysforfuture“

Das Camp geht noch bis Freitag weiter. Kommt vorbei! Das restliche
Programm findet ihr hier:
https://workshops.fridaysforfuture.de/w4c-kiel/schedule/ Weiterlesen

Spendenaufruf Blockade Kreuzfahrtschiff in Kiel

Am Pfingstsonntag, 9.Juni verhinderten im Kieler Hafen ca. 50 Aktivist*innen fast sieben Stunden mit vielen kleinen Booten und Kletteraktionen die Abfahrt des riesigen Kreuzfahrtschiffs „Zuiderdam“. In bislang unerreichtem Maß lenkte die Aktion „Smash Cruiseshit“ die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Menschen ausbeutende und ökologische Lebensgrundlagen zerstörende Kreuzfahrtgeschäft, was die Nervosität in den Konzernzentralen entsprechend erhöhte. So weit so sehr gut. Einige Menschen sind nun allerdings von Repression betroffen und viele Boote wurden von der Polizei beschlagnahmt.

Wir bitten Euch daher um Spenden für anfallende anwältliche Kosten und zu ersetzende Boote. Bitte überweist mit Stichwort „Kreuzfahrt“ auf das Konto Inhaber*in:

Spenden & Aktionen

IBAN: DE29 5139 0000 0092 8818 06

BIC: VBMHDE5FXXX ,

Betreff: Kreuzfahrt (unbedingt angeben)

wir freuen uns über Beträge jeglicher Höhe. Auch über Spenden in Form von gebrauchten Booten (alle mit Muskelkraft oder Wind angetriebene Bootstypen, z.B. Paddel-, Schlauch- oder Ruderboote, Segelboote etc.pp.) freuen wir uns ausdrücklich!

Falls Ihr Boote für uns habt, kontaktiert uns bitte per Mail an smashcruiseshit@riseup.net Herzlichen Dank! Mehr Hintergrundinfos: http://kreuzfahrt.nirgendwo.info/

Mehr zur Aktion: https://de.indymedia.org/node/33652

https://tkkg.noblogs.org/post/2019/06/09/update-kreuzfahrtschiff-blockade-ausfahrt-erst-mal-abgesagt/

https://tkkg.noblogs.org/post/2019/06/10/kreuzfahrt-blockade-abschluss-pressemitteilung/ https://twitter.com/smashcruiseshit

300 Menschen bei Anti-Kreuzfahrt-Demo

Auf unserer gemeinsamen Demonstration gegen Kreuzfahrten waren am Samstag 300 Menschen trotz medialer Eskalationsankündigungen im Vorfeld. Dass die Demonstration so erfolgreich war, dass Reisebüros schon im Vorfeld die Werbung für Kreuzfahrten aus ihrer Auslage entfernen oder über Kreuzfahrten im allgemeinen und die Sicherung der Schiffe gesprochen würde, hat mit Sicherheit mit der Blockade der Zuiderdam Anfang Juni zu tun. Die Initiative gegen Kreuzfahrten hat zur medialen Aufarbeitung hier eine Einschätzung geschrieben.

Zukünftige Kreuzfahrt-Blockaden

Der Kieler Seehafen hat aus Angst vor weiteren Blockaden beschlossen keine Anlauftermine mehr zu veröffentlichen. Deswegen müssen wir das jetzt übernehmen. 😉

Im Übrigen sind eh alle größeren Schiffe dazu verpflichtet ihren Standort zu tracken. Hier könnt ihr einsehen, ob euer bevorzugtes Schiff auch wirklich auf dem Weg ist.

So wirklich durchdacht haben die beim Port of Kiel das nicht. Momentan findet man noch sämtliche Termine auf deren Homepage. Die Version vom 02.07. ist hier. Und keine Sorge: Die haben wir auch schon gespeichert – bereit zur Wiederveröffentlichung sobald der Hafen dieses Missgeschick bemerkt. 😛

Hier die Liste zukünftiger Blockaden der Kreuzfahrtschiffe in Kiel

Stand: 14.05.2019 Weiterlesen

Kreuzfahrt – Nein Danke! – Demo am Samstag

Was ist Kreuzfahrt?

Mit einer Hochhauskleinstadt in See stechen, bei laufendem Motor für Tausende von Menschen ankern, überfallsartig kleine Inseln und Küstenstädte überfallen, Müllberge produzieren und am Ende eine zerschundene Landschaft zurücklassen. Bedient und umsorgt von Menschen ohne Arbeitsschutz, die meist für einen Hungerlohn arbeiten.

Und demnächst alles mit grünem Deckmäntelchen:

Landstromversorgung, vom deutschen Steuerzahler subventioniert, soll die Feinstaubbelastung in Kiel mindern, aber auf freier See geht es weiter wie bisher und führt zu dunklen Ablagerungen auf dem arktischen Eis, was den Klimawandel anheizt.

LNG – Gas statt Schiffsdiesel als Kraftstoff – ist kaum klimafreundlicher: Meist kommt Fracking-Gas zur Verwendung, dessen Förderung zur Verwüstung weiter Landstriche Nordamerikas führt. Zudem ist der Transport durch die notwendige Verflüssigung sehr energieaufwändig. Und auch Gas ist ein fossiler Treibstoff, der schon in wenigen Jahren kaum noch Verwendung finden darf, wenn wir die Klimaziele 2035 erreichen wollen. Doch gasbetriebene Schiffe, die heute in den Auftragsbüchern stehen, sollen auch noch Gewinn einfahren, d.h. müssen über viele Jahre in Betrieb bleiben. Und ist erst einmal das LNG-Terminal in Brunsbüttel bewilligt, so wird auch hier keine Kehrtwende in den nächsten Jahren zu erwarten sein.

All das darf nicht sein und deswegen gehen wir am 13.6.19 erneut auf die Straße und wollen den Kieler*innen, den Besucher*innen, der Politik und der Wirtschaft zeigen, dass Kreuzfahrt unvereinbar mit der Ausrufung des Klimanotstandes ist, dass kein Mensch sich das Recht nehmen darf, die Lebensgrundlagen von jetzt schon Benachteiligten auf dieser Welt weiter zu zerstören.

Samstag, 13.7. ab 13 Uhr auf dem Platz der Matrosen (Hauptbahnhof)

Abschlusskundgebung ab ca 15.30 Uhr am Ostseekai