Ein kleiner Einblick in ausgewählte Querdenken-Chats in Schleswig Holstein

Im Folgenden findet ihr das Ergebnis einer etwas ausführlicheren Recherche zu der schleswig-holsteinischen Querdenken-Bewegung, bzw. zu den Gruppen aus Kiel, Flensburg und einer landesweiten Gruppe.
Die Recherche fand hauptsächlich die letzten Wochen in den offiziellen Telegram-Chatgruppen statt. Manchmal wurde aber auch die Stichwortsuche genutzt und ältere Beiträge mit einbezogen. Die Telegramgruppen sind für alle Menschen öffentlich zugänglich : ‚Kiel steht auf‘, ‚Freie Schleswig-Holsteiner‘, ‚Freie Kieler‘, ‚Flensburg für Grundrechte‘.
Da die Anzahl an für diesen Bericht geeigneten Beiträgen, die verdeutlichen, was eigentlich unser Problem mit Querdenken ist, schlicht viel zu hoch ist, als dass wir hier auf jeden einzelnen ausführlich eingehen könnten, wurde eine Auswahl an Beispielen getroffen.
Die Wiedergabe der Aussagen in den Chats sind oft, aber nicht immer im originalen Wortlaut. Die Aussagen wurden allerdings oft zusammengefasst und in indirekter Rede wiedergegeben, da wir das Gefühl hatten, dass es sonst nur noch verwirrender und unübersichtlicher wird. Der Zeitpunkt der Recherche war Mitte Februar 2022. Wenn volle Klarnamen verwendet wurden, haben wir den Nachnamen mit dem Anfangsbuchstaben abgekürzt.
Für den folgenden Bericht wollen wir vorab eine Triggerwarnung aussprechen, denn es geht unter anderem um Rassismus, Antisemitismus, Transfeindlichkeit, Sexismus sowie um teils ziemlich explizite Gewaltfantasien.

‚Denn ich kenne keine Linken mehr, keine rechten oder sonst was, nur noch Unterdrücker und Unterdrückte‘ – Neonazis und Reichsbürger*innen in der Gruppe ‚Kiel steht auf‘

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Nein zu Scheinlösungen in der Klimakrise!

Es gibt viele gute Möglichkeiten, die Klimakrise anzugehen – und ähnlich viele Vorschläge, bei denen Vorsicht oder sogar Widerstand nötig ist. Fleißige Menschen haben ein Positionspapier zur unvollständigen Auflistung von „Klimascheinlösungen“ von Atomkraft über Offsetting bis hin zu Wasserstoff geschrieben, das wir mit unterzeichnen. Ihr findet das Posisitionspapier hier.

Scheinlösungen dienen häufig als grüne Beruhigungspille, um weiter machen zu können wie bisher. Manche bergen das Risiko ungeahnter Katastrophen, wie im Falle von Geoengineering. Viele Scheinlösungen machen die Welt zu einem noch ungerechteren Ort, indem sie Kolonialismus und Ausbeutung fortführen. Andere mögen ein Schritt in die richtige Richtung sein: Teillösungen, die im geplanten Ausmaß jedoch schädlich sind oder als vollumfängliche Heilsbringer kommuniziert werden, obwohl sie das alleine nicht leisten können. Viele lenken von tatsächlich klimagerechten Lösungen ab, indem sie Kapazitäten und Gelder binden sowie unrealistische Hoffnungen schüren. Fast allen ist gemein, dass sie aus der Idee eines „grünen Wachstums“ geboren sind, welches durch neue Märkte, scheinbar unbegrenzte „Natur“ und noch nicht existierende Technologien geschaffen werden soll. Zahlreiche Studien zeigen jedoch, dass diese Hoffnungen unrealistisch sind, da Wirtschaftswachstum immer mit Naturverbrauch einher geht. Wir wollen die Scheinlösungen für die Klimakrise entlarven und uns für klimagerechte Lösungen einsetzen. Denn so nötig es ist, dass die Menschen die Erderhitzung auf eine gerechte Art bewältigen, so gefährlich kann Klimapolitik sein, wenn sie den Interessen Einzelner dient.

Stellungnahme TKKG zum Verfassungsschutzbericht SH – Klimaschutz ist kein Verbrechen

Gestern, am 04.05., wurde der Verfassungsschutzbericht für Schleswig-Holstein veröffentlicht. Darin tauchen auch wir, die Klimagruppe TKKG, auf und werden als „linksextremistische Organisation“ eingeordnet. Wir wenden uns entschieden gegen diesen Kriminalisierungsversuch, denn Klimaschutz ist kein Verbrechen.

Der Verfassungsschutz SH folgt damit dem Vorbild aus NRW und Berlin. In Berlin wurde bereits 2020 die Ende Gelände Ortsgruppe als linksextremistisch kriminalisiert. In  NRW finden seit mehreren Jahren die Waldbesetzer*innen aus dem Hambacher Forst Erwähnung im Verfassungsschutzbericht. Was wir mit diesen Gruppen gemeinsam haben? Wir setzen uns als Teil einer vielfältigen Bewegung für ein Leben ein, in dem wir saubere Luft atmen, sauberes Wasser trinken und in dem auch kommende Generationen eine intakte Umwelt haben.  Weiterlesen

Ein Gruß zum Tag der politischen Gefangenen

von einigen Menschen aus der Turbo Klima Kampf Gruppe

Heute, am 18.3. ist Tag der politischen Gefangenen. Wenn wir politische Gefangene hören, sollen wir an Oppositionelle in Weißrussland, in China oder in Myanmar denken . Weit weg von der Vorstellung westlicher Demokratien, weit weg von uns und unserem Alltag. Leider ist Knast für uns als Klimagerechtigkeitsaktivist*innen tatsächlich aber weniger weit weg als wir uns das wünschen würden. Deshalb beschäftigen wir uns an diesem Tag der politischen Gefangen in Solidarität mit allen Eingesperrten mit denen, die auf Grund ihres Kampfes für Klimagerechtigkeit und gegen die Zerstörung der Umwelt eingesperrt wurden.

Gefangene in der BRD

Wir werfen dabei zuerst mal einen Blick in die BRD und wagen eine kleine, natürlich unvollständige Übersicht der letzten Jahre.

Tripod - Dirk Weinsberg 1: 0

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Polizeigewalt und Legitimation durch Falschmeldungen – eine Geschichte von Wiederholungen

Aktuell findet im Dannenroder Forst ein Polizei-Großeinsatz statt. Wir beobachten hier, wie auch schon bei früheren Großereignissen wie Gipfelprotesten, beim Castor oder bei den Räumungen des Hambacher Forst jede Menge Polizeigewalt. Dabei sehen wir nicht nur die Gewalt und Verachtung für Menschenleben, sondern vor allem auch die Lügen der Polizei, die das vertuschen sollen (heute heißt es wahrscheinlich alternative Fakten verbreiten) – und weite Teile der Presse, die unhinterfragt wieder und wieder polizeiliche Falschmeldungen abdrucken.

Ein paar aktuelle Fälle aus dem Danni

Abgesperrte Zone nach dem Sturz am 15. November.

Am 15. November machten Aktivistis öffentlich, dass die Polizei einen Sturz einer Person aus über drei Meter Höhe verursacht hatte.
Die Person befand sich auf einer hängenden Plattform in einem Tripod. Das Seil, an dem die Plattform hing, war über eine Umlenkung gespannt. Dieses Seil hatten die Polizist:innen einfach durchtrennt. Fotos zeigen die herabhängende Plattform und Polizei-Sanitäter:innen und Polizist:innen am Boden. Weiterlesen

Wer sind wir und was wollen wir eigentlich?

Anmerkung: Wer nach dem Lesen immer noch bei uns mitmachen will, kann am Mo, 28.9. um 17 Uhr zum Neueinsteiger*innen-Treffen kommen, meldet euch bei tkkg[ät]riseup.net für den Treffpunkt.

Immer mal wieder versuchen wir aus unserem Aktionstrott einen Schritt zurück zu treten und diskutieren, wie wir die Welt sehen, was wir wollen und wie wir das erstreiten wollen. Das haben wir auch in diesem Sommer 2020 gemacht und möchten das Ergebnis unsere Momentaufnahme teilen, wie wir unsere Gruppe selbst verstehen, jetzt im Sommer 2020, was nicht heißt, dass sich das nicht ändern kann. Wir versuchen einige Punkte weiter zu diskutieren und veröffentlichen dann weitere Texte dazu.

Analyse und Ziele

Wir sind vielfältig und das merkt mensch unseren Aktionen und Themen auch an. Wir werden da aktiv, wo wir es wichtig finden. Ob Klimagerechtigkeit, Luftverschmutzung, Kapitalismus-Kritik, Polizeistaat und Überwachung, Feminismus, Arbeiter*innenrechte oder Seenotrettung – kurz gesagt: Wir kämpfen nicht nur für Klimaschutz, sondern für eine lebenswerte Welt.

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