Da bezüglich unseres Blog-Eintrags zur Fahrraddemo am 24.4.2020 Kritik an uns herangetragen wurde, möchten wir hier mehreren Stimmen die Gelegenheit geben zu Wort zu kommen. Wir schätzen es immer wenn Kritik direkt an uns weitergegeben wird, denn so lassen sich Probleme direkt besprechen und hoffentlich auch lösen. Aufgrund verschiedener Blickwinkel, Anspannung in der unangenehmen Situation von der Polizei zurückgehalten zu werden und unterschiedlicher Auffassungen darüber, mit welcher Vehemenz es angebracht ist, sich Menschen in den Weg zu stellen, wurden im ursprünglichen Artikel mehrere Situationen vermischt und in dem Satz: „Mehrere Autofahrer*innen stiegen in aggressiver Stimmung aus ihren Wägen und ein Anwohner bedrohte die Gruppe und trat ein Fahrrad um“ deutlich verkürzt, und dadurch verzerrt dargestellt. Folgende Darstellungen liegen uns vor:
Archiv der Kategorie: Verkehr
#problemring: Bußgeldverfahren eingestellt!
Dieser Bericht erreichte uns von einer Aktivistin, die im letzten Jahr den Theodor-Heuss-Ring mit blockierte, und deren Verfahren jetzt eingestellt wurde:
„Hey Freund*innen!
Endlich wurde das absurde Bußgeldverfahren bezüglich der THR-Blockade am 26. April 2019 eingestellt!
Meine „Ordnungswidrigkeiten-Anzeige“, die ich eben noch mal rausgekramt habe, sagt: „OWi gemäß § 113 Abs.1 OWiG. Unerlaubte Ansammlung. Bußgeldbehörde Kiel“. Der Begehungsort sei der Theodor-Heuss-Ring gewesen in 24113 Kiel (Hassee), Höhe Dorotheenstraße, und es handle sich dabei um eine Straße der Klasse 2; genauer: eine Bundesstraße. Eine Spurensuche sei nicht erforderlich (gewesen) und die Begehungszeit sei der besagte Tag, ein Freitag, von 18:14 – 19:01 Uhr. Eine Begehensweise wird nicht genannt. So weit, so gut. Dann noch ein paar Angaben zu mir selber (ich bin die Nummer 45) und: Es wurde wohl insgesamt gegen 61 Personen ermittelt, wie mir der Ausdruck de Seite 24 von 26 der OWi-Anzeige vermittelt.
Bericht von der Fahrrad-Demonstration
Fahrrad-Demo gegen Autobahnbau, die Südspange und für eine klimagerechte Verkehrswende
Am 24. April (#GlobalStrike) möchten wir (auch) unter dem Slogan „Ausreichend Abstand brauchen wir nicht erst seit Corona!“ mit Fahrrädern und provisorischen Abstandshaltern, z.B. hängenden Gerüsten oder Poolnudeln, für klimagerechte Mobilität demonstrieren! Um die Südspange und den Ausbau der B404 zur Autobahn zu verhindern, werden wir auf eben jener Bundesstraße einen in der Planung vorgesehenen Streckenabschnitt mit unseren Fahrrädern abfahren und uns die Straße zurückerobern.
Ablauf / Besonderheiten der Demo
Wir treffen uns mit Fahrgestell um spätestens 13:00 Uhr im Hornheimer Weg, wo wir uns entlang der Straße sortieren, damit alle Teilnehmer_innen ausreichend Platz haben. Dort werden wir uns auch Zeit nehmen, um ggf. noch vorbereitete Bauteile, Abstandshalter und geräumige Schilder an den Fahrzeugen anzubringen.
Pünktlich um 13.15 Uhr fahren wir gemeinsam am Barkauer Kreuz stadtauswärts auf die B404 auf. Wir befinden uns dann schon auf dem normalerweise für den Radverkehr gesperrten Abschnitt der Straße, den der Kieler Stadtrat zur Autobahn machen will, folgen der Straße für ~1.5 km und wenden dann (Meimersdorfer Moor). Die Demo endet am Hauptbahnhof.
Und natürlich: Wir befinden uns in einer Pandemie und ein Impfstoff ist vorerst nicht in Sicht. Wir bitten euch, das ernst zu nehmen, achtsam zu sein und den Anderen viiiiiel Platz zu lassen!
Update: Die Demo wurde von der Versammlungsbehörde so bestätigt, ist also alles erlaubt. Es gibt die Auflage, hintereinander zu fahren, ausreichend Abstand zu halten und Vermummungspflicht: „Alle Versammlungsteilnehmende müssen aus infektologischen Gründen einen Mund/Nase-schutz tragen bzw. Mund und Nase durch Schals oder Tücher verhüllen“ – bringt also entsprechende Kleidungsstücke für euch mit.
Demoroute und Flächenbedarf der geplanten Baumaßnahmen
Aufruf
Globaler Klimastreik am 24.4. – Einzeln und in Kleinstgruppen!
Für den 24.4. hatte Fridays for Future zum Globalen Klimastreiktag aufgerufen. Doch dieses Mal werden wir aufgrund der Coronapandemie nicht auf menschengefüllten Straßen stehen und gemeinsam „Climate Justice Now!“ rufen. Wir werden das vermissen! Das heißt jedoch nicht, dass jede*r von uns still bleiben oder wir unseren Protest gegen die aktuelle KlimaUNgerechtigkeit auf soziale Netzwerke beschränken müssen.
Klimagerechtigkeit hat durch die aktuelle Ausnahmesituation kein bisschen an Dringlichkeit verloren.
Gerade jetzt wird sichtbar, dass wir ökologisch(er) handeln können. Weil viele Industrien ihren Betrieb eingeschränkt haben, wird in Deutschland seit Beginn der Infektionsschutz-Maßnahmen weniger Strom verbraucht – so wenig, dass momentan mehr als die Hälfte davon regenerativ erzeugt wird. In vielen Städten hat sich die Luft- und Wasserqualität wesentlich verbessert. Der Flugverkehr ist nahezu zum Erliegen gekommen, dafür hat der Fahrradverkehr zugenommen. Doch bisher sind das nur ungewollte Nebeneffekte einer gesundheitlichen Katastrophe und autoritäten Politik.
Klimagürtel-Bündnis: Infoveranstaltung Südspange/ Ausbau der A21
Die A21 soll nach Kiel ausgebaut werden, obwohl wir alles andere als mehr Autos brauchen. Bei der Infoveranstaltung vom Bündnis Vorfahrt für den Klimagürtel geht’s um die Fragen:
Was sind die Planungen?
Wo sollen Grünflächen, Gebäude, Wald und Moor platt gemacht werden?
Wie wird der Verkehr ansteigen?
Was bedeutet das für Luftqualität und Lärmbelastung in Kiel?
Was für das Klima?
Wie kann das Ganze noch gestoppt werden?
Am Samstag, 07.03.2020 um 14 Uhr
im Waldhaus (Hornheimer Weg 98, 24113 Kiel)
Mehr über das Bündnis:
https://www.klimaguertel-kiel.de/