Südspange stoppen – Aufbäumen für die Mobilitätswende!

Am Samstag früh besetzten einige Klimaaktivist*innen aus Kiel eine Eiche, die für den Bau von Südspange und A21 gefällt werden soll. Daneben gab es Programm von einigen Kieler Klimagerechtigkeitsgruppen (Offenes Klimatreffen und TKKG). Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung der Besetzer*innen:

Südspange stoppen – Aufbäumen für die Mobilitätswende!

In der Nacht von Freitag auf Samstag besetzten Klimaaktivist*innen eine Eiche zwischen den Kleingärten und der B404 und errichteten ein kleines Baumhaus mit der klaren Ansage „Wir werden diesen Ort verteidigen“. Damit protestieren die Aktivist*innen friedlich gegen den Autobahnausbau der A21 und den Neubau des Autobahnkreuzes mit der Umgehungsstraße Südspange. Dieser Ausbau würde Teile des Vieburger Gehölzes und eine große Fläche mit Kleingärten zerstören. Die Aktion ist Teil des zweiten dezentralen Verkehrswochenendes unter dem Motto „Mobilitätswende Jetzt!“, wobei sich bundesweit verschiedene Klimagruppen für eine soziale und klimagerechte Verkehrswende einsetzen. An dem Samstag findet außerdem parallel von anderen Kieler Gruppen ein buntes Programm auf der Weinbergkoppel von 14 bis 20 Uhr statt mit Workshops, einem Gartenspaziergang und einer Filmvorführung statt. Weiterlesen

Blockade der B404 in Kiel – gegen den Ausbau der A21

Update: Die heutige Blockade der B404 von verschiedenen Klimagerechtigkeitsgruppen- und aktivist*innen in Kiel wurde nach gut zwei Stunden von der Polizei gewaltsam geräumt.

Hier die Pressemitteilung der Aktiven:
Seit 13:10 Uhr halten knapp 30 Klimaaktivistinnen und -aktivisten die B404 in Kiel auf der Höhe Hofteichstraße besetzt. Sie haben ein Tripod (dreibeiniges Holzgestell) aufgestellt, in welches eine Person geklettert ist. Mit der Aktion protestieren sie am Globalen Klimastreiktag für mehr Umweltschutz und ein Umdenken in der Klimapolitik.

Von einer der Aktivistinnen heißt es dazu: „Die aktuelle Klimapolitik führt in eine ökologische Sackgasse. Für eine konsequente Verkehrswende müssen alle offenen Autobahnprojekte sofort eingestampft werden!“ Mit der Aussage spielt sie auf den Ausbau der B404 zur A21 an. Dieser steht in der Kritik, weil hierfür Kleingärten und für die Stadt wichtige Natur-und Erholungsräume zerstört werden müssten. Der Ausbau ist Teil des Bundesverkehrswegeplan 2030 der Bundesregierung.

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Aktionstraining Verkehrswende // 18.07. von 12-18 Uhr // Kiel

Aktionen für eine Zukunft ohne Autos: Verkehrswende, Nulltarif, Fahrradstraßen

Sonntag, 18.07. von 12-18 Uhr, in Kiel, Alte Meierei, Hornheimer Weg2

Die platz-, sprit- und rohstofffressenden Stinker mit Steuermilliarden nochmal umrüsten, damit Autokonzerne und Bestattungsunternehmen weiter verdienen können? Radler*innen auf holperige Schmalspuren am Gehwegrand verbannen oder ihnen nagelneue Pisten in die Landschaft betonieren? Das kann es ja wohl nicht sein.
Das Land braucht eine echte Verkehrswende. Beton- und Asphaltfläche sind genug da, sie müssen umgenutzt und der Autoverkehr dafür zurückgedrängt werden. Wichtigste Bausteine sind Fahrradstraßen und ein fahrscheinloser öffentlicher Verkehr. Denn der verbindet die ökologische Verkehrswende mit sozialer Gerechtigkeit – eine seltene
Kombination, war Umweltpolitik doch bisher meist Politik für Reiche.

Dieser Workshop zeigt die Möglichkeiten einer Verkehrswende – und viele Aktionsideen, sie durchzusetzen. Wir haben Zeit, zu klären, was die wichtigsten Säulen einer Verkehrswende sind (ÖPNV, Fahrradstraßen, Nulltarif, autofreie Zonen, kurze Wege usw.). Im Hauptteil geht es um Aktionen, die den nötigen politischen Druck erzeugen, vom Aktionsschwarzfahren über Gehzeuge, Kommunikationsguerilla und Fahrradaktionen bis zu großen Kampagnen für autofreie Städte, auf Autobahnen oder gegen die großen Konzerne. Wir klären rechtliche Fragen, tauschen technische Tipps aus und, wenn wir Lust haben, probieren auch einiges aus.

Infoseite: verkehrsaktionen.siehe.website

Überall und in Kiel: Verkehrswende-Aktionstage

Dieses Wochenende sind Verkehrswende-Aktionstage. An vielen verschiedenen Städten gibt es Aktionen zur Verkehrswende, am heutigen Samstag waren beispielsweise an zahlreichen Orten Demonstrationen auf Autobahnen geplant – die meisten davon wurden verboten. Nur auf der A49 bei Kassel darf morgen auf der Autobahn Fahrrad gefahren werden – am Abend vorher hatte ein Gericht das Verbot doch noch gekippt. All das zeigt, wie nicht nur wir den Behörden ein Dorn im Auge sind.

Quelle Bild: bielenbergkoppel.de

Auch in Kiel gibt es verschiedene Veranstaltungen. Am gestrigen Freitag demonstrierten wir auf Einladung von fridays for future per Fahrrad quer durch die Stadt – für die Verkehrswende und gegen geplante Autobahnen. Auf einer längeren Demoroute ging es über den Westring an der Autobahn vorbei über den Theodor-Heuss-Ring und dann durch den Wald, der für A21 und Südspange teilweise weichen soll und über die B404, die ausgebaut werden soll – alles mit einigen hundert Menschen auf dem Fahrrad bei gutem Wetter und entschlossener Laune, für die Verkehrswende einzutreten. Unter diesem Artikel findet ihr unseren Redebeitrag, den wir auf der Abschlusskundgebung halten durften (mit der freundlichen Anmoderation, dass wir umso sympathischer werden je mehr die Behörden uns hassen).

Schon am Freitag früh hatten Aktivist*innen in Wolfsburg ein Kohlekraftwerk blockiert, welches VW mit Strom versorgt. Auch ein Kohlezug und eine nahegelegene Gasepipeline im Bau wurden unter anderem mit Ankettaktionen lahmgelegt. All das unter dem Motto vw unplug – VW den Stecker ziehen. Denn das ist dringend nötig. Mit der Aktion wurden Kämpfe gegen fossile Energien wie Kohle und Gas sehr passend mit denen gegen die Autoindustrie verbunden. Auch Autoland VW ist nicht sicher vor Widerstand, mögen doch die Minister schimpfen so viel sie wollen.

Am heutigen Samstag um 16 Uhr geht es in Kiel weiter mit einer Online-Podiumsdiskussion organisiert von Students for Future. Am Sonntag ab 15 Uhr gibt es vom „Offenen Klimatreffen“ eine Kundgebung auf der Kiellinie/Reventlou-Wiese unter dem Motto „Keine Autobahn – Nirgendwo! Für eine echte Verkehrswende.“

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Bahnhofwald in Flensburg akut räumungsbedroht!

In Flensburg ist der Bahnhofswald seit mittlerweile über vier Monaten besetzt, um ihn zu erhalten und vor Hotel- und Parkhaus-Neubau zu schützen. Wir solidarisieren uns damit und verbreiten deshalb hier den Aufruf der Besetzer*innen zur erneuten Räumungsbedrohung:

Vor drei Wochen haben wir euch schon einmal aufgerufen, in den Bahnhofswald in Flensburg zu kommen und die Räumung zu verhindern, die für den 18.1. geplant war. Damals erfolgreich, die Räumung wurde zwei Tage vorher abgeblasen, vorgeblich wegen aufgetauchten Corona-Mutationen in Flensburg, sicher hat aber auch die sehr erfolgreiche Mobilisierung dazu beigetragen. Jetzt droht die Räumung erneut.

In Flensburg ist die Corona-Situation nicht besser geworden, dennoch steigt der Druck auf den Bahnhofswald und damit auch die Räumungsgefahr. Denn wenn bis Ende Februar nicht geräumt und gerodet ist, darf das bis Anfang Oktober nicht mehr passieren und das Bauprojekt steht auf der Kippe. Dementsprechend machen die Investoren Hansen und Duschkewitz, zwei Flensburger Unternehmer, Druck und drohen mit Regress-Ansprüchen gegenüber der Stadt, sollte diese nicht räumen und haben Angst davor, dass das Projekt komplett platzt, wenn bis Ende Februar nicht gerodet ist. Weiterlesen

Jahresrückblick auf 2020 von TKKG

Da es so viel zu tun gibt und wir viel davon anpacken und auch 2020 wieder sehr aktiv waren, bieten wir hier einen subjektiven Jahresrückblick von dem, was an Klimakämpfen in Kiel und Schleswig-Holstein passiert ist und was uns im Jahr 2020 bewegt hat, nicht chronologisch, sondern thematisch sortiert, damit das Lesen mehr Spaß macht. Manchmal mischen wir dabei Sachen, die wir als TurboKlimaKampfGruppe gemacht haben und Sachen, die von anderer Seite passiert sind – und manchmal ist das gar nicht so klar trennbar weil wir eben auch gern und viel mit anderen zusammen arbeiten. Wichtig ist uns, dass etwas passiert, nicht von wem, Hauptsache radikal, entschlossen und mit viel Spaß gegen Klimakrise und Kapitalismus.

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