No Cruises – not here, not anywhere! – Demonstration gegen Kreuzfahrttourrismus in Kiel

Am Samstag demonstrierten in Kiel ca. 70 Menschen anlässlich des ersten internationalen Tags gegen Kreuzfahrt auf dem Land und auf dem Wasser gegen den Kreuzfahrttourismus.

Beginn der Landdemo war auf dem Platz der Matrosen neben dem Hauptbahnhof. Also genau da, wo die Kreuzfahrttourist*innen in Kiel ankommen und auf den Shuttle zum Schiff warten, ein Umstand der zu einigen Diskussionen mit den Tourist*innen führte. Nach zwei Redebeiträgen startet unsere Demo.

Über das Sophienblatt ging es weiter durch die Fußgänger*innenzone und dem Düsternbrooker Weg bis zum Landtag und an der Kiellinie zurück zum Ostseekai. Dort endete unsere Demo direkt in Sicht- und Hörweite zur AIDA Nova, einem der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Am Rande der Demo wurden Flyer verteilt und es kam immer wieder zu kurzen Gesprächen mit Passant*innen mit sowohl positiven als auch kritischen Reaktionen auf unsere Demo. In den Redebeiträgen von der Initiative gegen Kreuzfahrt in Kiel, dem BUND, Greenpeace Kiel, Fridays for Future Kiel, dem NARA und SeaEye ging es um die ökologischen Auswirkungen von Kreuzfahrten, dem Greenwashing durch Nutzung von extrem klimaschädlichen LNG, die Arbeitsbedingungen an Bord und wie Kreuzfahrtschiffe, zum Beispiel als Wohnraum, sinnvoller genutzt werden könnten.

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Kreuzfahrten – weder hier noch anderswo

Sa, 1.6. Internationaler Anti-Kreuzfahrt-Tag
Demo in Kiel um 14 Uhr am Platz der Matrosen (Hbf)

Vor blauem Hintregrund versinkt unten ein Kreuzfahrtschiff, in der Mitte steht "Internationaler Anti-Kreuzfahrt-Tag", oben auf orangem Hintergrund steht "Demo am Sa, 1.6. um 14 Uhr am Platz der Matrosen, Hbf Kiel

Der Kreuzfahrt-Tourismus ist eine der problematischten Arten des Reisens. Die Schiffe nutzen umweltschädliches Schweröl oder LNG und der Verbrauch eines Kreuzfahrtschiffs liegt bei dem einer Kleinstadt. Die Abgase tragen dabei nicht nur zum Anstieg des CO²-Anteils innerhalb der Atmosphäre bei; aufgrund niedriger Umweltauflagen und des schädlichen Treibstoffs weisen sie außerdem sehr hohe Feinstaub- und Stickoxidwerte auf. Da wundert es wenig, dass Kreuzfahrten – neben Flugreisen – die klimaschädlichste Urlaubsform sind.

Aber auch die sozialen Auswirkungen sind enorm: wie fast alle fossilen Energieträger, so wird auch Liquefied Natural Gas häufig gegen den Willen der indigenen Bevölkerung aus Gebieten gefördert, die ihnen zuvor gestohlen wurden, beispielsweise in Kanada. Oder aber sie werden aus autoritären Staaten – früher Russland, jetzt Katar – importiert.

Die Orte, an denen die Kreuzfahrtschiffe anlegen, profitieren wenig vom Besuch, denn an Bord ist alles inklusive. Die Reisenden lassen daher wenig Geld an Land. Sie sorgen vielmehr für zusätzlichen Müll, Lärm und Abgase. Dieser Schaden steht in keinem Verhältnis zum „Urlaubserlebnis“, denn ein wirkliches Verständnis lässt sich für das Reiseziel in den wenigen Stunden Landgang kaum entwickeln. In Städten wie Venedig oder Barcelona strömen dafür zur Hochsaison tausende, teils zehntausende täglich von den Kreuzfahrtschiffen kommend durch die Gassen der Innenstadt. Davon ist Kiel zwar noch weit entfernt. Doch auch hier steigen die Zahlen.

Und schließlich schaden Kreuzfahrten den Menschen, die auf den Schiffen arbeiten. Diese kommen aus aller Welt, werden oft unzureichend bezahlt und sind an Bord hoher Belastung ausgesetzt. Auffallend ist dabei, dass viele der besonders schlecht bezahlten Jobs von Menschen aus dem globalen Süden erledigt werden. Dabei dienen und bedienen sie in aller Regel Menschen aus dem globalen Norden. So transportieren Kreuzfahrtschiffe, betankt mit kolonialem Treibstoff, nicht nur weiße, priviligierte Europäer*innen ungebeten in alle Teile dieser Welt, sondern eben auch neokolonialistische Strukturen.

Am 01. Juni findet der erste internationale Anti-Kreuzfahrt-Tag statt. Zusammen mit unseren Freund*innen an den Küsten ganz Europas protestieren wir unter dem Motto: „No cruises – not here not anywhere!“ Kommt in Kiel mit uns auf die Straße und aufs Wasser um für eine Welt ohne Kreuzfahrtschiffe zu demonstrieren. Gegen die Ausbeutung von Menschen, Umwelt und Klima. Für nachhaltigen Tourismus und das gute Leben für alle!

Keine Kreuzfahrten – weder in Kiel noch anderswo!

Jahresrückblick 2022

Besser spät als nie! Der Verfassungsschutzbericht lässt ja aber auch immer lange auf sich warten, also lieber Verfassungsschutz, ihr habt noch genug Zeit abzuschreiben. Auch dieses Jahr haben wir wieder eine Jahresrückblick geschrieben. Das Jahr 2022 war immer noch stark geprägt von den Corona-Beschränkungen, die im Laufe des Jahres aber immer weiter gelockert wurden. Wir haben das Jahr genutzt um eine Vielzahl von Themen zu bearbeiten. Ob Aktionen gegen Polizeigewalt, Blockaden von Kreuzfahrtschiffen oder Demos für günstigen Wohnraum. Viel ist passiert und die Energie mit der wir 2022 abgeschlossen haben werden wir auch in dieses Jahr mitnehmen um weiter für eine bessere Welt zu kämpfen. Nicht alle Aktionen, auf die wir uns beziehen, waren von uns, manchmal haben wir uns auch nur gefreut.

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SMASH CRUISESHIT – geht doch Zelten! Eine Blockade gegen Kreuzfahrt

„Mit den letzten Paddelzügen erreichen wir mit den Kajaks und Kanus die Schiffswand des riesigen Kreuzfahrtschiffes in der Kieler Förde. Von der anderen Seite nähern sich mehrere Schlauchboote mit einem aufblasbaren Einhorn. Es ist geschafft: die erste Blockade rund um das Kreuzfahrtschiff Vasco Da Gama steht!“

Am 3. Juli 2022 wurden im Kieler Hafen zeitgleich 3 Kreuzfahrtschiffe blockiert. Die Aktionsgruppe „Smash Cruiseshit“ hatte sich von verschiedenen Startpunkten mit Kajaks und Kanus, Schlauchboooten sowie Aufblasteilchen in Form von Einhörner oder Pizzastücken den klimaschädlichen Riesen genähert. Am Ostseekai wurden die Vasco da Gama und die Norwegian Dawn blockiert, im Ostuferhafen wurde die MSC Preciosa für mehrere Stunden gestoppt. Bei der Blockade haben circa 50 Aktivist*innen die Kreuzfahrtschiffindustrie aktiv daran gehindert, Urlaub auf Kosten von anderen anzubieten und gezeigt, dass Kiel kein Ort für Kreuzfahrerei ist.

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Kreuzfahrtschiffe in Kiel blockiert – für Urlaub ohne Ausbeutung und Umweltzerstörung

[Pressemitteilung] Kiel, 03.07.2022 – Aktuell blockieren etwa 50 Aktivist*innen der Gruppe „Smash Cruiseshit“ in Booten das Auslaufen mehrerer Kreuzfahrtschiffe aus dem Kieler Hafen. Erklärtes Ziel ist es, die Öffentlichkeit auf die katastrophalen lokalen und globalen Folgen von Kreuzfahrten aufmerksam zu machen und die Kreuzfahrtkonzerne zur Selbstabschaffung bewegen wollen. Damit wollen sie gegen deren Schadstoffausstoß und Ressourcenverschwendung protestieren und auf die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen an Bord aufmerksam machen. Weiterlesen

TKKG-Jahresrückblick auf 2021

Wir ersparen dem Verfassungsschutz mal die Arbeit, alles mühsam zusammen suchen zu müssen, liefern selbst einen Jahresrückblick für 2021 und bedanken uns für die kostenlose Werbung. Für uns war das kein leichtes Jahr, mussten wir doch immer einen Umgang mit der jeweils aktuellen Corona-Lage finden und uns dazu noch mit der stärker werdenden autoritären Formierung, aber auch einer Mischung aus Corona-Verharmlosenden mit echten Rechtsextremen auseinandersetzen. Trotzdem waren wir weiter für Klimagerechtigkeit aktiv – und werden es auch 2022 sein. Nicht alle Aktionen, auf die wir uns beziehen, waren von uns, manchmal haben wir uns auch nur gefreut.

Verkehr

Auch die Proteste gegen den geplanten Ausbau der B404 und der Bau der Südspange gingen in diesem Jahr weiter. So beteiligten wir uns am Bündnis „Vorfahrt gegen den Klimagürtel“ und nahmen an einer Fahrraddemonstration von Fridays For Future im Juni gegen den geplanten Straßenbau teil, im Rahmen der Verkehrswende-Aktionstage.

Zusammen mit weiteren Gruppen blockierten wir am globalen Klimastreiktag am 24.September mit einem Tripod und ca. 30 Menschen die B404 für mehrere Stunden. Bei der anschließenden Räumung wurden 12 Menschen vorübergehend festgenommen. Daraufhin gab es eine solidarische Gesa Mahnwache. Es wurde Essen und Trinken bereitgestellt und die nach mehreren Stunden wieder freigelassenen Menschen wurden freudig empfangen. Den Menschen in der Gesa wurden in der Zeit der Ingewahrsamnahme Grundlegende Rechte verwährt. So gab es nicht die Möglichkeit zu telefonieren und auf das Klingeln in der Zelle wurde erst nach sehr langer Zeit reagiert.

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🎆RAVEN GEGEN KREUZFAHRT – Solidarisch Klimagerechtigkeit feiern statt Luxus auf Kosten anderer!🎆

➡️Was: Workshops, Vorträge, Entertainment und Party!
➡️Wann: Am 18.09.21 von 15: 00 Uhr bis 00:00 Uhr am Osteekai in Kiel!
➡️Wo: Ostseekai Kiel

GANZER PROGRAMM-ABLAUF unten👇

💬Worum geht’s?
TUI, StenaLine, ColorLine, Mein Schiff, egal wie sie heißen – In Kiel verpesten Kreuzfahrtschiffe tagtäglich die Luft und erzeugen dabei genauso viele Emissionen wie eine ganze Kleinstadt.😠 Für die Stadt Kiel stehen Tourismus und Profite der Branche vor dem Klimaschutz. Und das trotz Ausrufens des Klimanotstandes!
Auch aus sozialer Perspektive ist die Kreuzfahrtindustrie ein Desaster: 12-Stunden-Schichten für einen Stundenlohn von weniger als 3 Euro? Standard. Dass ein Großteil der Crew auf dem Schiff aus BIPoC besteht, deren Aufgabe es ist, die reichen weißen Europäer*innen in ihrem Luxusurlaub zu bedienen und zu verwöhnen, unterstreicht die koloniale Ausbeutung, die hier immer noch stattfindet.😥
Kolonial, klassistisch, klimazerstörerisch – Wir fordern die Abschaffung von Kreuzfahrt als Tourismus-Branche!✊

Gemeinsam wollen wir als 5 Kieler Klima-Initiativen 🌿TKKG, ☘️Fridays for Future, 🍁Offenes Klimatreffen, 🍃Students for Future und 🌱Extinction Rebellion euch zu einem Tag rund ums Thema Kreuzfahrt und Klimagerechtigkeit einladen, und zeigen, wie Freizeit und Urlaub ohne Ausbeutung und Klimaschmutz funktionieren können. Weiterlesen