Als die Bauarbeiter am Montagmorgen gegen 06:30 Uhr auf der Baustelle eintrafen, staunten sie nicht schlecht: Auf allen Fahrzeugen, die sie zur Arbeit benötigten, saßen Aktivist*innen mit bunten Transparenten. Sie blockierten damit zwei Bagger, einen Radlader und einen Traktor auf Höhe Kirchbarkau. Anfänglich herrschte eine gereizte Stimmung, in der einer der Arbeiter damit drohte, seine Arbeit ungeachtet der Aktivist*innen aufzunehmen und sie damit zu gefährden. Er stieg ins Führerhäuschen einer der Bagger und täuschte an, die Maschine zu starten. Nach kurzer Zeit stieg er allerdings unverrichteter Dinge wieder herab und auch die Stimmung bei den restlichen Arbeitern lockerte sich auf. Herbeifahrende Arbeiter berichteten den Übrigen aufgeregt über eine nahegelegene Brücke – und weitere Aktivist*innen, die von dieser runterhängen würden. Sofort machten sich einige auf den Weg, um sich das Spektakel mit eigenen Augen anzusehen.

Ungefähr zeitgleich entschied sich die Baustellenleitung dazu, die Polizei herbeizurufen, die kurze Zeit später eintraf und alle Standorte und die dortigen Aktivist*innen begutachtete. Interessanterweise handelte es sich dabei nicht etwa um eine gut geschulte Einsatzhundertschaft, sondern um bunt zusammengewürfelte Streifenwagen aus der Gegend. Entsprechend ratlos waren diese zunächst und warteten erst einmal eine lange Zeit ab. Die Bauarbeiter beschlossen unterdessen, nicht länger in der nebligen, dunklen Kälte auszuharren und ins warme Büro zu fahren und dort einen Kaffee zu trinken und Pause zu machen. An der Brücke war zusätzlich die freiwillige Feuerwehr Kirchbarkau eingetroffen, doch auch hier sollte es noch länger dauern, bis die Räumung begann. Die Aktivist*innen beschäftigten sich in dieser Zeit damit, Bücher zu lesen und die mit ansteigenden Helligkeit mehr und mehr erkennbare Umgebung inklusive einiger Gänse zu beobachten, die vorbeiflogen.
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