Kreuzfahrten – weder hier noch anderswo

Sa, 1.6. Internationaler Anti-Kreuzfahrt-Tag
Demo in Kiel um 14 Uhr am Platz der Matrosen (Hbf)

Vor blauem Hintregrund versinkt unten ein Kreuzfahrtschiff, in der Mitte steht "Internationaler Anti-Kreuzfahrt-Tag", oben auf orangem Hintergrund steht "Demo am Sa, 1.6. um 14 Uhr am Platz der Matrosen, Hbf Kiel

Der Kreuzfahrt-Tourismus ist eine der problematischten Arten des Reisens. Die Schiffe nutzen umweltschädliches Schweröl oder LNG und der Verbrauch eines Kreuzfahrtschiffs liegt bei dem einer Kleinstadt. Die Abgase tragen dabei nicht nur zum Anstieg des CO²-Anteils innerhalb der Atmosphäre bei; aufgrund niedriger Umweltauflagen und des schädlichen Treibstoffs weisen sie außerdem sehr hohe Feinstaub- und Stickoxidwerte auf. Da wundert es wenig, dass Kreuzfahrten – neben Flugreisen – die klimaschädlichste Urlaubsform sind.

Aber auch die sozialen Auswirkungen sind enorm: wie fast alle fossilen Energieträger, so wird auch Liquefied Natural Gas häufig gegen den Willen der indigenen Bevölkerung aus Gebieten gefördert, die ihnen zuvor gestohlen wurden, beispielsweise in Kanada. Oder aber sie werden aus autoritären Staaten – früher Russland, jetzt Katar – importiert.

Die Orte, an denen die Kreuzfahrtschiffe anlegen, profitieren wenig vom Besuch, denn an Bord ist alles inklusive. Die Reisenden lassen daher wenig Geld an Land. Sie sorgen vielmehr für zusätzlichen Müll, Lärm und Abgase. Dieser Schaden steht in keinem Verhältnis zum „Urlaubserlebnis“, denn ein wirkliches Verständnis lässt sich für das Reiseziel in den wenigen Stunden Landgang kaum entwickeln. In Städten wie Venedig oder Barcelona strömen dafür zur Hochsaison tausende, teils zehntausende täglich von den Kreuzfahrtschiffen kommend durch die Gassen der Innenstadt. Davon ist Kiel zwar noch weit entfernt. Doch auch hier steigen die Zahlen.

Und schließlich schaden Kreuzfahrten den Menschen, die auf den Schiffen arbeiten. Diese kommen aus aller Welt, werden oft unzureichend bezahlt und sind an Bord hoher Belastung ausgesetzt. Auffallend ist dabei, dass viele der besonders schlecht bezahlten Jobs von Menschen aus dem globalen Süden erledigt werden. Dabei dienen und bedienen sie in aller Regel Menschen aus dem globalen Norden. So transportieren Kreuzfahrtschiffe, betankt mit kolonialem Treibstoff, nicht nur weiße, priviligierte Europäer*innen ungebeten in alle Teile dieser Welt, sondern eben auch neokolonialistische Strukturen.

Am 01. Juni findet der erste internationale Anti-Kreuzfahrt-Tag statt. Zusammen mit unseren Freund*innen an den Küsten ganz Europas protestieren wir unter dem Motto: „No cruises – not here not anywhere!“ Kommt in Kiel mit uns auf die Straße und aufs Wasser um für eine Welt ohne Kreuzfahrtschiffe zu demonstrieren. Gegen die Ausbeutung von Menschen, Umwelt und Klima. Für nachhaltigen Tourismus und das gute Leben für alle!

Keine Kreuzfahrten – weder in Kiel noch anderswo!

Soziale und klimagerechte Mobilitätswende jetzt

Bild von Menschen, die mit Transparenten auf einer breiten Straße stehen, sodass keine Autos mehr da lang fahren können. Über dem Bild: Soziale und klimagerechte Mobilitätswende jetzt Unter dem Bild: Dezentrale Aktionstage - Kiel, 1.6.24 - 10-12 Uhr Blockade auf Autobahnzufahrt beim IKEAUpdate beachten: Blockade wegen Verbot verschoben auf 2.6.24 8-9 Uhr

#Blockade der Autobahnzufahrt in Kiel am 1.6.2024 von 10-12 Uhr

Bundesweit engagieren sich Menschen für die unterschiedlichsten Aspekte der Mobilitätswende. Schon in den letzten Jahren kamen viele Menschen bei den dezentralen Aktionstagen für eine Mobilitätswende zusammen. Auch dieses Jahr gibt es wieder vielfältige Aktionen – in Kiel wollen wir am Sa, 1. Juni 2024 von 10-12 Uhr gemeinsam auf der Autobahnzufahrt neben dem IKEA brunchen, Musik und Redebeiträge hören und uns unterhalten, wie eine gute Mobilität ohne motorisierten Individualverkehr gelingen kann.

Die Mobilitätswende ist längst überfällig! Es ist nicht nur Zeit uns endlich von den fossilen Energien zu verabschieden, sondern unseren Gesamtverbrauch von Energie und Rohstoffen deutlich zu senken – auch und gerade im Verkehrssektor. Da, wo die Emissionen seit 30 Jahren nicht sinken und wo der Bundesverkehrsminister Wissing trotz klarer gesetzlicher Klima-Sektorziele sich konsequent weigert zu handeln und stattdessen den Neu- und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen voran treibt. Die Regierung setzt weiter auf größere und schwerere Karossen und höhere Profite für die Autokonzerne, anstatt die notwendigen Investitionen für einen attraktiven, bezahlbaren, barrierearmen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und weitere Maßnahmen für eine gerechte Gesellschaft für alle durchzusetzen. Weiterlesen

Erneut Protest gegen den „Bürgerdialog“ der AfD in Schwentinental

Gestern veranstaltete die AfD  mal wieder einen „Bürgerdialog“. Erneut wurden auch antifaschistische Gegenproteste geplant. Absehbar war, dass die AfD den Ort ihrer Veranstaltung wieder nur sehr kurzfristig bekannt geben würde. Um trotzdem frühzeitig mobilisieren zu können, meldete man Anfang der Woche eine Kundgebung auf dem Platz der Matrosen an. Von dort aus würde es dann spontan möglich sein weiter, zum Veranstaltungsort zu fahren.

Die Kundgebung begann gegen 16:30 Uhr. Etwa 40 Menschen versammelten sich. In einer Rede wurde das sexistische und völkisch-nationalistische Weltbild des Gastredners und „Partei-Philosophens“ Jongen aufgedröselt (siehe Aufruf vor ein paar Tagen). Gegen 17 Uhr bewegte sich der Tross Richtung Busstation. In Raisdorf angekommen zog man diesmal direkt zuŕ Autowerkstatt „Exit Cars“. Dort feierte „Die Basis“ ein kleines Sommerfest. Man hatte Planen mit Parteilogo aufgehängt. Interessant war dabei, wie wenig Berührungsängste die Schwurbelpartei offenbar noch mit der AfD hat.

Bevor Antifaschist*innen die angemeldete Versammlungsfläche erreichen konnten, wurden sie von der Polizei gestoppt. Angeblich sei keine Versammlung angemeldet worden. Tatsächlich war die Demoanmeldung bis zum Schluss unbeantwortet geblieben – was sie jedoch nicht ungültig machte. Vor Ort aber entscheidet bekanntermaßen die Polizei. Und so verbannte diese die Gegendemo auf den Gehweg weitgehend außerhalb des Sichtfeldes der Rechten. Die Antifas folgten dem zumindest für den Moment.
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Der Fall der Patrioten – ein Trauerspiel in zwei Akten

Akt Eins: Nordhastedt, Samstag Nachmittag
Rund 100 Antifaschist*innen haben sich vor der Gaststätte „Zum Alten Bahnhof“ zusammen gefunden. „Alle zusammen gegen den Faschismus“ rufen sie. Der Gastwirt – selbst AfD-Mitglied – schmeißt eine kleine Naziparty im angeschlossenen Biergarten. Die 5-6 Gäste knabbern an Aufbackbrötchen und halb verbrannten Würstchen. Einer trägt ein Emblem einer rechtsradikalen Partei, ein Anderer eine Mütze mit der Aufschrift „1871“ – dem Gründungsjahr des Deutschen Kaiserreiches. Hier wird heute kein „Ball der Patrioten“ stattfinden. Nur wenige Meter weiter feiert „Nordhastedt ist bunt“ ein fröhliches Sommerfest mit mehreren hundert Menschen.
Auch die Stimmung vorm „Alten Bahnhof“ ist gut. In kämpferischen Reden werden die Verbindungen der Location, Junger Alternative und AfD in Schleswig-Holstein aufgezeigt. Eine weitere widment sich dem Abschiebegefängnis in Glückstadt und der Demo gegen dieses am 25.05. „Ihr seid doch alle gekauft!“, ruft jemand von der anderen Straßenseite rüber. Alle lachen. Am frühen Abend verdichten sich dann die Hinweise, dass der Ball in Schleswig stattfindet. Gegen 18:30 Uhr ist man sich so sicher, dass die Demo beendet wird und die Menschen sich auf machen nach Schleswig.

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Kein Raum der AfD! Gegen den „Bürgerdialog“ in Schwentinental!

Gestern hatte die AfD wieder zum „Bürgerdialog“ geladen. Erstmals versuchte sie im Raum Kiel die Location geheim zu halten. Ähnlich war es bereits letzte Woche, als die AfD zu einer Veranstaltung in Scharbeutz geladen hatte. Diese wurde nach Ankündigung von Gegenprotest kurzfristig abgesagt. Den gestrigen „Dialog“ führten die Rechten zwar durch, doch wurde auch dieser von Gegenprotest begleitet.

Veranstaltungsort war die Autowerkstatt „Exit Cars“ des szenebekannten „Beulendoktors“ Sönke H. Er bezeichnete sich selbst als zur Partei die Basis zugehörig. Geframed hat er die Veranstaltung als gemeinsamen Abend von AfD und Basis.

Ca. 40 Antifas beteiligten sich an dem Gegenprotest direkt an der Lokalität. Tröpfchenweise trafen Interessierte ein. Zum Teil wurden diese von Mitgliedern der Jungen Alternative eskortiert. Insgesammt waren es wohl um die 30 Teilnehmenden, welche sich die Ausführungen zur Corona-Pandemie anhören wollten.

Wir werten es als Erfolg, dass die AfD in Schleswig-Holstein sich kaum noch traut Veranstaltungsräume öffentlich zu bewerben. Die geheim gehaltenen Orte wurden jetzt schon mehrfach geleakt und von Gegenprotest begleitet. Die AfD schafft es offensichtlich nicht mehr, außerhalb ihrer Geschäftsstelle in Kiel Veranstaltungsräume in den großen Städten zu finden. Nach Flensburg und Lübeck musste nun auch die Kieler AfD ihren „Bürgerdialog“ ins Umland verlegen.

Auch vor Ort formierte sich Widerstand. Ein angrenzendes Autohaus blockierte die Zufahrt, wohl um den Teilnehmenden des „Dialogs“ keine Parkmöglichkeit zu bieten. Bürger*innen – einschließlich des Bürgermeisters – schlossen sich dem Protest an. Auch in Schwentinental gibt es für Rechte und ihre Ideologie kein ruhiges Hinterland.

Am 3. Mai soll erneut ein „Bürgerdialog“ im Raum Kiel stattfinden. Achtet auf kurzfristige Ankündigungen. Auch im Europawahlkampf ist vermehrt mit Ständen und Veranstaltungen zu rechnen.

Kein Raum der AfD! Alle zusammen gegen den Faschismus!

HOW 2 ACTION Vom Protest zum Widerstand

30.04. | 18:00
Fahrradkinokombinat

Rechtsruck und Klimakrise haben viele Menschen über die letzten Monate und Jahre politisiert. Aktuell gehen die Proteste zurück. Dabei ist keines der Probleme gelöst. Mit Demos allein lassen sich weder Rechtsextremismus noch Erderwärmung wirklich aufhalten. Für den 08. bis 12. Mai organisiert @disrupt__now Aktionstage gegen Tesla in Grünheide. Die Klimaaktivist*innen wollen dort aufzeigen, dass Elektroautos keine ökologische Alternative sind. Gleichzeitig planen Antifaschist*innen ihr Vorgehen gegen die AfD im Europawahlkampf.

Doch wie kann ein wirkungsvoller Protest aussehen? Welche kreativen und widerständigen Möglichkeiten direkter Aktionen haben wir überhaupt? Wie bereiten wir uns auf diese vor? Welche Repressionen können auf uns zukommen? Und wie gehen wir mit der daraus resultierenden Belastung verantwortungsvoll um? Diesen und vielen anderen Fragen wollen wir mit euch am Vorabend des 1. Mais auf den Grund gehen.

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit der theoretischen Basis direkter Aktionen. Während des Antifawochenendes vom 10. bis 12. Mai möchten wir mit euch üben, wie mensch Nazi-Demos und andere rechte Veranstaltung effektiv blockieren kann.
Weitere Infos: Antifa Wochenende

Kein Raum der AfD! Gegen den „Bürgerdialog“ in Kiel!

Am Freitag, 26.April 2024 möchte die AfD wieder einen Bürgerdialog in Kiel veranstalten. Nachdem die letzten Veranstaltungen von lautstarkem Gegenprotest begleitet wurden, verzichtete die Partei diesmal auf eine öffentliche Nennung des Veranstaltungsortes. Obwohl dies antifaschistische Arbeit erschweren soll, werten wir diese Konsequenz als Erfolg.
Diesmal trägt der Dialog den Titel „Corona und die Folgen – AfD benennt die Schuldigen“. Die AfD will sich mit diesem Thema als Partei der Aufklärung und Freiheit profilieren. Vergessen scheinen die ersten Monate der Pandemie, in der sie selbst noch harte Maßnahmen forderte. Wenig glaubwürdig ist diese Inszenierung auch in Anbetracht anderer AfD-Forderungen. So möchte sie die Rechte von migrantisierten, queeren und von Armut betroffenen Menschen einschränken.
Was der eingeladene Lars Hünich aus der AfD Brandenburg von Freiheit hält, zeigt sich z.B. in seiner Äußerung vom Januar dieses Jahres: „Wenn wir morgen Regierungsverantwortung haben, dann muss ein Großteil von denen, die hier sind, wieder nach Hause.“ Damit knüpft er verbal an die rassistischen Deportationsphantasien von Potsdam an.
Wenn die AfD von Freiheit spricht, meint sie damit nicht gesellschaftliche Freiheiten, nicht den Abbau von Rassismus, Sexismus und Klassenverhältnissen.
Wenn die AfD von Freiheit spricht, meint sie damit das chauvinistische Recht des Stärkeren, die Freiheit, ohne Rücksicht auf andere Menschen zu handeln. Diesem rechten Freiheitsbegriff, den die AfD immer wieder beschwört, müssen wir uns entschieden entgegenstellen.
Für vergangene sowie für gegenwärtigen Krisen braucht es solidarische Lösungen. Diese können nur im kollektiven Kampf für würdige und gleichberechtigte Lebensbedingungen für alle Menschen und jenseits des bestehenden Krisenkapitalismus verwirklicht werden. Der andauernde Rechtsruck bewirkt das genaue Gegenteil und stärkt nur das Alle gegen Alle der Gegenwart.
Deshalb kommt mit uns auf die Straße! Gegen die rassistische, sexistische und neoliberale AfD gegen den Bürgerdialog in Kiel! Alle zusammen gegen den Faschismus!
Es gibt eine Gemeinsame Anreise aus Kiel. Wir Treffen uns gegenüber vom Hbf Kiel um 17:00 Uhr draußen vor KFC beim Sophienhof. Alerta! Alerta!