Südspange stoppen – Aufbäumen für die Mobilitätswende!

Am Samstag früh besetzten einige Klimaaktivist*innen aus Kiel eine Eiche, die für den Bau von Südspange und A21 gefällt werden soll. Daneben gab es Programm von einigen Kieler Klimagerechtigkeitsgruppen (Offenes Klimatreffen und TKKG). Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung der Besetzer*innen:

Südspange stoppen – Aufbäumen für die Mobilitätswende!

In der Nacht von Freitag auf Samstag besetzten Klimaaktivist*innen eine Eiche zwischen den Kleingärten und der B404 und errichteten ein kleines Baumhaus mit der klaren Ansage „Wir werden diesen Ort verteidigen“. Damit protestieren die Aktivist*innen friedlich gegen den Autobahnausbau der A21 und den Neubau des Autobahnkreuzes mit der Umgehungsstraße Südspange. Dieser Ausbau würde Teile des Vieburger Gehölzes und eine große Fläche mit Kleingärten zerstören. Die Aktion ist Teil des zweiten dezentralen Verkehrswochenendes unter dem Motto „Mobilitätswende Jetzt!“, wobei sich bundesweit verschiedene Klimagruppen für eine soziale und klimagerechte Verkehrswende einsetzen. An dem Samstag findet außerdem parallel von anderen Kieler Gruppen ein buntes Programm auf der Weinbergkoppel von 14 bis 20 Uhr statt mit Workshops, einem Gartenspaziergang und einer Filmvorführung statt. Weiterlesen

Gorck Fock mit illegalem Tropenholz?

Nach mehreren Jahren 135 Millionen Euro teurer Sanierung der ‚Gorch Fock‘ in Bremen kehrte das Schulschiff der deutschen Marine am frühen Nachmittag des vierten Oktober 2021 wieder in den Kieler Militärhafen zurück – an Bord auch die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU). Neben zahlreichen Schaulustigen zu Fuß auf der Kiellinie und auf Booten zu Wasser sowie Salutschüssen und lauter Marschmusik gab es auch Protest gegen die Feier : Unter den dutzenden Booten, die das fast 90 Meter lange Segelschiff bei der Fahrt in der Kieler Förde inklusive der ‚Ehrenrunde‘ zum Landtag und dem Parlament, welches Pate des Schiffes ist, und wieder zurück zum Militärhafen begleiteten, waren auch einige Umweltaktivistinnen mit Transparenten auf denen Sprüche zu lesen waren wie „Gorch Fock – Waldzerstörung auf hoher See !“.

Die Aktivistinnen kamen aus den verschiedenen Gruppen, darunter WWF Deutschland, Robinwood e.V. und die Deutsche Umwelthilfe. Auf Kanus, Kajaks und Schlauchbooten machten sie auf die in den letzten Tagen lauter gewordene Kritik aufmerksam, die sich vor allem auf das bei der Sanierung neu verbaute Holz bezog. Bei diesem handele es sich höchstwahrscheinlich um illegales und somit raubgebautes Teakholz, welches aus den letzten erhaltenen Urwäldern Myanmars stamme. Die dafür zuständigen, dem Verteidigungsministerium unterstehenden Behörden, hätten die entsprechenden Richtlinien der europäischen Holzhandelsverordnung ignoriert und seien ihren Prüfaufgaben nicht nachgekommen. Weiterlesen

Morgen, 1.10: Ella – ein Dokufilm gegen die Lügen von Polizei und Justiz

Update: Hier könnt ihr den Film auch selbst zu Hause ansehen (YouTube).

Fr, 1.10. 17 Uhr (Einlass ab 16:30) – Hansastraße 48 Kiel
Es gilt die 3G-Regel (geimpft, getestet oder genesen)

Es war ein abschreckendes Urteil nach einer langen Untersuchungshaft: Die immer noch „unbekannte Person Nr. 1“ wurde vom Amtsgericht Alsfeld zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Das dramatische Gerichtsverfahren basierte dabei komplett auf Erfindungen. Mehrere SEK-Polizisten tischten eine frei erfundene Story zu den Abläufen bei der Räumung der Waldbesetzung gegen die A49 im Herbst 2020 auf. Sie phantasierten von Fußtritten und Kniestößen, Lebensgefahr, Todesangst und Verletzungen. Geschwärzte Atteste mit gar nicht zum Tattag passenden Daten wurden als Beweise akzeptiert, Widersprüche zwischen Aussagen am Tag selbst und den konstruierten Vorwürfen Tage oder Wochen später zu Missverständnissen umetikettiert. Es war völlig klar: Mit „Ella“, die wie unbekannte Person (UP1) genannt wird, war ein Zufallsopfer gefunden, um die ganze Bewegung zu diskreditieren und abzuschrecken. Offenbar war den Lobbyist*innen einer Weiter-so-Autogesellschaft und der autoritär-politischen Justiz ein Schlag gegen Verkehrswende-Aktive wichtig, da diese durch die Besetzung des Dannenröder Waldes deutlich gestärkt wurden. Der Alsfelder Richter Süß machte sich zum Handlanger und willigen Vollstrecker. Paradox: Er schwächte die Verteidigung von Ella durch die Ablehnung von zwei der drei vorgesehenen Verteidiger*innen mit dem absurden Argument, diese seien kritisch gegenüber dem Autobahnbau eingestellt. Er selbst gehört einer Partei an, die auf regionaler und überregionaler offen für den Autobahnbau eintritt – doch für ihn galt die erfundene Regel politischer Neutralität nicht.

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Blockade der B404 in Kiel – gegen den Ausbau der A21

Update: Die heutige Blockade der B404 von verschiedenen Klimagerechtigkeitsgruppen- und aktivist*innen in Kiel wurde nach gut zwei Stunden von der Polizei gewaltsam geräumt.

Hier die Pressemitteilung der Aktiven:
Seit 13:10 Uhr halten knapp 30 Klimaaktivistinnen und -aktivisten die B404 in Kiel auf der Höhe Hofteichstraße besetzt. Sie haben ein Tripod (dreibeiniges Holzgestell) aufgestellt, in welches eine Person geklettert ist. Mit der Aktion protestieren sie am Globalen Klimastreiktag für mehr Umweltschutz und ein Umdenken in der Klimapolitik.

Von einer der Aktivistinnen heißt es dazu: „Die aktuelle Klimapolitik führt in eine ökologische Sackgasse. Für eine konsequente Verkehrswende müssen alle offenen Autobahnprojekte sofort eingestampft werden!“ Mit der Aussage spielt sie auf den Ausbau der B404 zur A21 an. Dieser steht in der Kritik, weil hierfür Kleingärten und für die Stadt wichtige Natur-und Erholungsräume zerstört werden müssten. Der Ausbau ist Teil des Bundesverkehrswegeplan 2030 der Bundesregierung.

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🎆RAVEN GEGEN KREUZFAHRT – Solidarisch Klimagerechtigkeit feiern statt Luxus auf Kosten anderer!🎆

➡️Was: Workshops, Vorträge, Entertainment und Party!
➡️Wann: Am 18.09.21 von 15: 00 Uhr bis 00:00 Uhr am Osteekai in Kiel!
➡️Wo: Ostseekai Kiel

GANZER PROGRAMM-ABLAUF unten👇

💬Worum geht’s?
TUI, StenaLine, ColorLine, Mein Schiff, egal wie sie heißen – In Kiel verpesten Kreuzfahrtschiffe tagtäglich die Luft und erzeugen dabei genauso viele Emissionen wie eine ganze Kleinstadt.😠 Für die Stadt Kiel stehen Tourismus und Profite der Branche vor dem Klimaschutz. Und das trotz Ausrufens des Klimanotstandes!
Auch aus sozialer Perspektive ist die Kreuzfahrtindustrie ein Desaster: 12-Stunden-Schichten für einen Stundenlohn von weniger als 3 Euro? Standard. Dass ein Großteil der Crew auf dem Schiff aus BIPoC besteht, deren Aufgabe es ist, die reichen weißen Europäer*innen in ihrem Luxusurlaub zu bedienen und zu verwöhnen, unterstreicht die koloniale Ausbeutung, die hier immer noch stattfindet.😥
Kolonial, klassistisch, klimazerstörerisch – Wir fordern die Abschaffung von Kreuzfahrt als Tourismus-Branche!✊

Gemeinsam wollen wir als 5 Kieler Klima-Initiativen 🌿TKKG, ☘️Fridays for Future, 🍁Offenes Klimatreffen, 🍃Students for Future und 🌱Extinction Rebellion euch zu einem Tag rund ums Thema Kreuzfahrt und Klimagerechtigkeit einladen, und zeigen, wie Freizeit und Urlaub ohne Ausbeutung und Klimaschmutz funktionieren können. Weiterlesen

Anreise zu Ende Gelände

Das Offene Klimatreffen organisiert eine Anreise zur Ende Gelände Aktion in Brunsbüttel am Donnerstag, 29.7. Treffpunkt 13.30 Uhr Fahrkarten-Automat Hbf
Wir lösen Gruppenkarten und fahren mit dem Zug 14.02 Richtung Hamburg.

Wer Lust hat am Donnerstag schon den Zug um 9:02 oder 10.02 Uhr zu nehmen oder erst Freitag abend fahren kann, kann sich gern per Mail tkkg[ät]riseup.net melden, da fahren jeweils auch einige Personen.

Ein Nachbereitungstreffen für Ende Gelände hat das Offene Klimatreffen hat
zusammen mit anderen Kieler Gruppen organisiert. Es findet am
Mittwoch, 11.8. um 16.30 Uhr im Werftpark, Am Teich statt.

Free ELLAⒶ, Björn und alle Gefangenen

Wir erklären uns solidarisch mit den beiden verurteilten Menschen Ella/UP1 und B. Sie gehören zu den vielen Menschen, die den Dannenröder Wald gegen den Bau der A49 verteidigten. Ella wurde am Montag, dem 23. Juni in Alsfeld verurteilt. Die Beweise sind mehr als notdürftig und das Urteil ist absolut unverhältnismäßig. Für uns ist klar: hinter dem Verfahren steht ein politisches Motiv. Die Verurteilung macht uns unfassbar wütend und traurig zugleich. Wie auch bei Lina aus Leipzig und etlichen anderen Prozessen der letzten Jahre dient das Verfahren dazu, öffentlich die angebliche „Gefahr von Links“ zu betonen, Ängste zu schüren und Aktivist*innen einzuschüchtern, um zukünftige politische Arbeit zu verhindern.
Während die Politiker*innen nicht genügend daran interessiert sind, Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Probleme und die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels zu finden, werden die Menschen verfolgt, die sich für eine (klima)gerechte Welt einsetzen. Wir haben das zuletzt im Danni gesehen oder bei den Autobahnabseilaktionen, als mehrere Menschen in Untersuchungshaft landeten, aber auch jetzt, wenn sie Rechnungen über Polizeieinsätze bekommen oder Strafverfahren weiter laufen. Zwei der damals Eingesperrten sitzen heute und vermutlich auch noch länger im Knast.
Es trifft immer wieder einzelne, doch gemeint sind wir alle.
Unsere Solidartät gilt all denen, die für ihren Kampf um eine solidarische und gerechtere Welt unter staatlichen oder zivilrechtlichen Repressionen leiden müssen. 
Klimaschutz ist kein Verbrechen!
Wir fordern Freiheit für Ella, Björn und alle anderen Gefangenen!