Demo gegen Repression: Bericht und Redebeitrag

Mit ca. 200 Menschen waren wir gestern in Kiel auf der Straße um unsere Solidarität gegenüber der stetig wachsenden Repression gegen die Klimabewegung, zu sehen zuletzt durch bundesweite Razzien gegen die Letzte Generation, zu demonstrieren. Mit dabei waren Fridays for Future Kiel, Letzte Generation, Greenpeace Kiel, Rhythms of Resistance Kiel, Scientistsfofuture Schleswig-Holstein, Omas gegen Rechts, das Bündnis ‚Vorfahrt für den Klimagürtel‘, People for Future, der BUND SH und die Fukushima Mahnwache Schönberg.

In den Reden – ob beim Start an der Uni, auf der Zwischenkundgebung beim Professor-Peters-Platz oder zum Schluss auf dem Exerzierplatz – wurde immer wieder betont, dass die Klimabewegung sich nicht spalten lässt. Unsere Aktionsformen mögen unterschiedlich sein, wir mögen manche Kritik aneinander haben, doch gegen den Versuch des Staates, Klimaaktivismus zu kriminalisieren und Aktivisti einzuschüchtern stehen wir Seite an Seite – denn nur so sind wir stark! Die Repression, seien es nun Hausdurchsuchungen oder Gerichtsurteile, machen Angst – uns eint, dass wir all das in Kauf nehmen, um für Klimagerechtigkeit zu kämpfen, gegen das Sterben, den Hunger und das Leid, die die Folgen der Untätigkeit der Regierung sind.
Immer wieder wurde auch auf die zweite  Solidemo zum Ende des Antifa Ost Verfahens in Kiel an dem Abend hingewiesen, auf der verschiedene antifaschistische Gruppen lautstark ihre Wut über das Urteil im Verfahren und ihre Solidarität mit den Verurteilten Antifas bekundeten. Einige Leute zogen nach der Klimademo noch weiter und schlossen sich der späteren an. In beiden Fällen ging es darum, dass der Staat versucht, linke Bewegungen zu diskreditieren und kriminalisieren, in beiden Kontexten sollen Menschen für ihren Gesetze übertretenden Einsatz ins Gefängnis, dadruch bedroht und eingeschüchtert werden.

Wir lassen uns nicht einschüchtern – Freiheit für alle Klimaaktivisti, Freiheit für alle Antifas, Freiheit für alle Gefangenen!
Für eine gerechte Welt ohne Nazis und Klimakrise – in der wir alle frei und nebeneinander, miteinander leben können!

Hier findet ihr unseren Redebeitrag von der Demo:

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Decolonise Sápmi

Mit rund 40 Menschen an Land und auf dem Wasser haben wir gestern an der Kiellinie in Solidarität mit den Sami demonstriert. Mit dabei war Henrik, Rentierhüter aus Sapmi, der von der alltäglichen Bedrohung durch die Abholzung der Wälder in seiner Heimat berichtete. Zuvor war er mit anderen, begleitet von fünf Polizeibooten, auf Kanus über die Förde am Ostuferhafen vorbeigefahren, direkt am SCA-Standort, wo jedes Jahr 800.000 Tonnen Holz aus Sapmi importiert werden. Auf den gerodeten Flächen entstehen Windparks, weshalb von ‚grünem‘ Neokolonialismus gesprochen wird. Die Kolonialisierung der Samen, die seit jeher nachhaltig in Sapmi gelebt haben, führt sich damit fort. So sieht keine Klimagerechtigkeit aus!

Am abend ging es dann weiter im Fahrradkinokombinat – mit einer ausführlicheren Infoveranstaltung. Dort waren wir ca. 50 Leute!

Vielen Dank an die angereisten Leute für die Orga! Solidarität mit den Samen, burn Colonialism, not the planet!

Unser Redebeitrag:

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Soli-Demo gegen Repression!

Am 24.05.2023 kam es bundesweit zu Hausdurchsuchungen bei Aktivist*innen der Letzten Generation. Betroffen waren 15 verschiedene Adressen in 7 Bundesländern. Der Vorwurf: Die Letzte Generation sei eine kriminelle Vereinigung. Dies stellt eine weitere Eskalationsstufe staatlicher Repressionsmaßnahmen gegen die Klimagerechtigkeitsbewegung dar. Bereits in den letzten Monaten kam es immer wieder zu langen Haftstrafen für Klimaaktivist*innen, so etwa nach der Blockade des Kohlekraftwerks Neurath, aber auch nach Straßenblockaden der Letzten Generation.

Das zeigt uns: Es trifft vielleicht Einzelne, aber gemeint sind wir alle!

Wärend der Staat also zu immer härteren Maßnahmen greift, um Klimaaktivist*innen einzuschüchtern, können Konzerne und Politik ungehindert ihre eh schon unambitionierten, unausreichenden Klimaziele brechen.

Gegen ihre Kriminalisierung, für Solidarität mit allen Betroffenen und für wirkliche Klimagerechtigkeit wollen wir am 31.05.2023 gemeinsam auf die Straße gehen.

Schließt euch uns an, zusammen sind wir laut!

Start ist am 31.05.2023 am Audimax der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, um 16:00 Uhr. Bringt gerne passende Transparente, Fahnen und Schilder mit – Parteiflaggen sind unerwünscht.

Demo und Vortrag: „Decolonize Sápmi Infotour“ am 29.05. in Kiel

AktivistInnen aus Sápmi kommen nach Kiel

Die „Decolonize Sápmi Infotour“ kommt am 29. Mai nach Kiel.

13:00: Gemeinsame Demonstration auf dem Wasser und an Land, Sporthafen Seeburg, Treffpunkt Wasserdemo tba.

18:00: Küfa Alte Mu

19:00: Vortag und Gespräch, Alte Mu FKK Lorentzendamm 6-8

Henrik, ein Rentierhüter und Aktivist aus Sápmi und zwei Aktivist*innen von Kolonierna werden dabei von ihren antikolonialen und ökologischen Kämpfen berichten. Sápmi ist der Sámi Name für das traditionelle Gebiet der Samen, was von den Skandinavischen Ländern Norwegen, Schweden und Finnland, als auch Russland kolonisiert wurde/wird und wo die Sámi auch heute von den verschiedenen Regierungen diskriminiert werden und das Land ausgebeutet wird.

Wie hängt der Grüne Kapitalismus mit der modernen Kolonisierung zusammen? Wie ist die aktuelle politische Lage? Und welche ökologischen Kämpfe werden gerade geführt?
Gemeinsam wollen wir diesen Pfingtsmontag nutzen um miteinander ins Gespräch zu komme, diese Kämpfe sichtbarer zu machen und voneinander lernen. Also kommt vorbei!

Sprache: Englisch,
Übersetzung ins Deutsche möglich

Mehr Informationen findet ihr auf der folgenden Website: https://decolonizingsapmitour.blackblogs.org

Zusammenstehen statt spalten – Über Klimagerechtigkeit und Repression 

Klimakleber. Seit Monaten sind die Nachrichtenmeldungen voll von diesem Wort, das zuvor sicher bei den meisten Menschen für Unverständnis gesorgt hätte. Klimakleber im Museum, Klimakleber auf der Straße, Klimakleber vor Gericht. ‚Haftstrafe für Klimakleber‘ – seit kurzem ist auch dies immer öfter den Schlagzeilen bekannter Zeitungen zu entnehmen. Die Repression gegen die Aktivisti der ‚Letzten Generation‘ (LG) erreicht immer höhere Level. Nach den Hausdurchsuchungen und der teils wochenlangen Präventivhaft, die zahlreiche LG-Aktivisti im letzten Jahr erleiden mussten, kommen nun auch Haftstrafen aus Prozessen für vergangene Aktionen dazu. Auch andere Klimaaktivisti, die nicht der ‚Letzten Generation‘ angehören, bekommen den immer raueren Ton zu spüren, der von den Repressionsorganen ausgeht. Erst  kürzlich wurde ein Mensch in Grevenbroich verurteilt, der sich an einer Blockade des Kohlekraftwerkes in Neurath beteiligt haben soll – zu neun Monaten Haft, ohne Bewährung. Die Strafe ging sogar noch über dass von der Staatsanwaltschaft gewünschte Strafmaß hinaus. Begründet wird die Nichtaussetzung zur Bewährung damit, dass die Aktivisti sich vor Gericht nicht von ihren ‚Taten‘ distanzieren – sie im Gegenteil auch im Nachhinein gutheißen oder, wie im Fall von Letzte Generation-Aktivisti, sie sogar direkt nach der Verurteilung wiederholen. Die immer härteren Strafen dienen vor allem einem Ziel: Abschreckung. 

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Aufruf zur Demo gegen das Abschiebegefängnis in Glückstadt am 13.Mai

Wir teilen hier den Auruf der Kampagne gegen das Abschiebegefängnis in Glückstadt und rufen dazu auf zur Demo am 13.Mai nach Glückstadt zu kommen!


Demo 13. Mai 2023
Aufruf – Open Call
Gegen jede Abschiebung und jedes Abschiebegefängnis!

Demonstration 13.05.2023 / 13 Uhr Glückstadt
…bis das Gefängnis wieder schließt! Kein Abschiebeknast in Glückstadt!

Seit August 2021 ist das Abschiebegefängnis in Glückstadt (Schleswig-Holstein) bereits im Betrieb. Allein im vergangenen Jahr 2022 wurden im glückstädter Abschiebegefängnis über 200 Menschen inhaftiert, wobei für die meisten der Inhaftierten die Gefangenschaft mit ihrer Abschiebung endete. Das Gefängnis wird von Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg gemeinsam genutzt, wobei Schleswig-Holstein für den Betrieb der Anlage verantwortlich ist. Bei der Abschiebehaft handelt es sich nicht um Strafhaft. Für eine Inhaftierung reicht bereits der Verdacht aus, dass ein Mensch sich seiner Abschiebung entziehen könnte. Menschen werden somit nur inhaftiert, um ihre Abschiebung durch die Behörden zu erleichtern. Seit dem die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern die Planung für das Abschiebegefängnis aufnahmen, haben wir uns entschlossen dagegen gestellt und werden es weiter tun bis es geschlossen wird…

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Freiluftkino auf dem Wagenplatz Schlagloch: KOBANÊ 

TKKG, Kurdistan-Solidaritätskomitee Kiel und Wagengruppe Schlagloch 
präsentieren: 
    
Freiluftkino: KOBANÊ 
12.05.23 // 21.30 Uhr 
BBQ ab 20.00 Uhr 

Ort: Wagenplatz Schlagloch

Meimersdorfer Moor 
Wegbeschreibung unter: 
schlagloch.blackblogs.org
    
Abholzeiten an der Bushaltestelle Karlsburg:
Zum BBQ: 19.45 Uhr
Zum Film: 21.00 Uhr
Freiluftkino: Zieht euch warm an, bringt ne Decke mit
zum Film: 
    
Kriegsfilm; Kurdisch mit deutschen Untertiteln
Rojava (Nord-Ost Syrien) 2022, 140 Min.
Dramatischer Film über die Belagerung der Stadt Kobanê im Norden Syriens, dicht an der Grenze zur Türkei. Als Zentrum der Region Rojava hat die Stadt immense Bedeutung für die kurdische Bevölkerung. 2014, auf dem Höhepunkt seiner Macht und mit der Kontrolle über die Hälfte von Syrien und Irak, belagert derIslamische Staat“ (IS) die Stadt. Durch den Widerstand der Selbstverteidigungskräfte YPG und YPJ wurde Kobanê weltweit zu einem Symbol der Hoffnung. 
(Der Film folgt dem Leben von Zehra, einer 32-jährigen Kämpferin. Als der Kommandant ihrer Einheit die Flucht ergreift, übernimmt sie die Führung. Mit hohem Einsatz gelingt es den kurdischen Streitkräften, die Belagerung von Kobanê gegen die militärische Übermacht des IS zu durchbrechen und die Stadt zu befreien.)