Bericht von der Kundgebung „Solidarisch gegen Transfeindlichkeit!“

Protect trans*Youth!

Freitag waren wir bei bestem Wetter mit etwa 80 Leuten auf dem Europaplatz, um uns für trans*Rechte stark zu machen. Die Kundgebung fand in unmittelbarer Nähe zur Praxis des Psychotherapeuten Jorge Ponseti statt, der auf seiner Internetseite offen trans*feindlich auftritt. Er unterstützte auch schon die AfD im sächsischen Landtag, als er von ihnen eingeladen wurde, um für eine kleine Anfrage seine trans*feindlichen Takes rauszuhauen.

In den Redebeiträgen ging es immer wieder um die mangelhafte Gesundheitsversorgung von trans*Personen, aber auch um die erstarkende trans*Feindlichkeit im Rechtsruck und um die damit verbundenen Angriffe auf CSDs im letzten und diesem Jahr. Erst vor wenigen Tagen wurde der CSD in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) von einer Anschlagsdrohung überschattet, in Gelsenkirchen war Mitte Mai der örtliche CSD aus ähnlichen Gründen abgesagt worden und in Mönchengladbach wurde ebenfalls aus Sicherheitsgründen die Demonstration in eine Kundgebung umgewandelt. Danke an die Fantifa Kiel queer students group kiel und Lava Khwahish Für die tollen Redebeiträge!

Währenddessen positionierten sich Menschen mit Transpis und einem Infotisch direkt an der Fußgänger*innenzone. Beim Flyer verteilen kam es zu guten Gesprächen mit Passant*innen – und zu glücklicherweise sehr viel weniger und auch weniger starken trans*feindlichen Pöbeleien.
Nach etwa anderthalb Stunden waren die Redebeiträge vorbei und wir ließen die Kundgebung noch bei Sonnenschein, guter Musik und Gesprächen ausklingen.

Danke, dass ihr alle da wart! Wie bereits angekündigt, wird es mit den kommenden CSD Veranstaltungen in Schleswig-Holstein (aber vor allem auch im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern) in den kommenden Wochen noch viele Anlässe geben, gegen den zunehmenden Hass auf trans*Personen und queeres Leben im allgemeinen laut zu werden. Haltet die Augen offen für gemeinsame Anreisen und vergesst natürlich auch nicht den Kieler CSD am 12.07.25!

Defend queer rights – in Schwerin and worldwide!

Am Samstag versammelten sich im alten Garten in Schwerin mehr als 1000 Menschen für den Christopher Street Day. Doch im Vorfeld hatten auch Neonazis nach Schwerin mobilisiert, um die queere Demonstration zu bedrohen und stören. Die von der Gruppe „Division Schwerin“ angemeldete Kundgebung wurde zwar abgesagt, dennoch hatten sich vereinzelt Neonazis in der Stadt verteilt. Umso größer war aber die Mobilisierung verschiedener antifaschistischer Gruppen aus Schleswig Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Berlin, welche sich zuerst für eine Kundgebung gegenüber des CSD’s sammelten und anschließend ebenfalls mitlief.

Der CSD in Schwerin konnte ohne größere Störungen stattfinden, was angesichts der zahlreichen Angriffe und Naziaufmärsche im letzten Jahr fast überrascht. Deshalb ist es umso wichtiger, bei kommenden CSDs wachsam zu bleiben und sich mit den Menschen vor Ort solidarisch zu zeigen. Haltet die Augen offen für gemeinsame Anreisen, lassen wir uns die Straßen nicht von den Rechten nehmen!

We’re here, we’re queer – we’re feminists, don’t mess with us!

Solidarisch gegen Transfreindlichkeit! Kundgebung am 13.6. auf dem Europaplatz

Trans* und nichtbinäre Menschen kämpfen täglich um Anerkennung, um Zugang zu medizinischer Versorgung, um das Recht, einfach sie selbst zu sein. Doch der Weg zu Hormontherapie oder Operationen ist oft lang, voller Hürden und Schikane – für viele kaum auszuhalten.

Und dann gibt es auch noch Therapeut*innen, die nicht unterstützen, sondern blockieren. So wie Jorge Ponseti – ein Mann, der sich offen transfeindlich äußert, nichtbinären Menschen die Existenz abspricht und trotzdem Therapie für trans* Menschen anbietet. Sicher nicht, um ihnen zu helfen – sondern um sie aufzuhalten.

Das ist gefährlich. Das ist transfeindlich. Und das darf nicht unbeantwortet bleiben.

Wir fordern:
• eine Gesundheitsversorgung ohne Diskriminierung
• Therapeutische Begleitung, die anerkennt – nicht in Frage stellt
• Respekt. Sicherheit. Selbstbestimmung.

Kommt zur Kundgebung!

Für eine bessere medizinische Versorgung für trans* und nichtbinäre Menschen. Gegen Transfeindlichkeit – auf der Straße, in der Gesellschaft, in den Praxen.

Freitag, 13.06.25
Europaplatz (Kiel)
15:00 Uhr

Solidarisch gegen queerfeindliche Nazi-Hetze – auf zum CSD in Schwerin!

Nachdem schon im vergangenen Jahr zahlreiche Pride-Veranstaltungen, vor allem in ostdeutschen Bundesländern durch Neonazi-Aufmärsche bedroht wurden und es in diesem Zusammenhang mehrfach auch zu körperlichen Übergriffen gegen queere Menschen kam, ist auch in diesem Jahr ähnliches zu erwarten. In Schwerin haben Neonazis dazu aufgerufen, eine Gegenkundgebung mit Kaiserreich- und Deutschlandfahnen abzuhalten. Dass sich rechte Akteur*innen immer sicherer fühlen und durch ihre Aktionen versuchen wollen, Queers die Unbeschwertheit, den öffentlichen Raum und die Freiheit zu nehmen, so zu sein wie sie sind ohne dafür angefeindet oder bedroht zu werden, können wir nicht unbeantwortet lassen! Den Nazis keinen Meter – lasst uns ihrem Hass unsere laute, bunte, queere und antifaschistische Solidarität entgegensetzen!

Stonewall was a riot – we will not be quiet!

Christopher-Streetdays sind Demonstrationen und Feiern für die Rechte queerer Menschen. Während diese anderswo oftmals ‚Pride‘, also zu deutsch ‚Stolz‘ genannt werden, bezieht sich der in Deutschland geläufige Name auf die Proteste in der ‚Christopher Street‘ in New York, USA im Juni 1969. Damals haben vor allem von Rassismus und Armut betroffene trans* Frauen wie Masha P. Johnson begonnen, sich gegen die alltägliche queerfeindliche Schikane und Gewalt der Polizei zu wehren. Damit wird heute an die vergangenen Kämpfe queerer Menschen für Gerechtigkeit und ein Leben in Würde und Freiheit erinnert, die noch lange nicht abgeschlossen sind und wieder immer aktueller werden.

Lasst uns also gemeinsam queeres Leben feiern und laut sein gegen diejenigen, die es bedrohen! Kommt deshalb mit zur gemeinsamen Anreise aus Kiel. Wir reisen gemeinsam an und auch wieder zurück – und auch während des CSDs muss niemensch allein sein.

Gemeinsame Anreise aus Kiel:
07.06.2025 || 08:25 Uhr
Kiel Hbf. || Fahrkartenautomaten bei den Rolltreppen

Aktion zum Trans Day of Visibilty vor dem Städtischen Krankenhaus

Heute morgen waren wir zum trans* Day of Visibility vorm Städtischen Krankenhaus. Wir wollen damit Sichtbarkeit für trans* Menschen in Krankenhäusern generieren, weshalb wir vor dem Eingang geflyert und uns mit Transpi und Flagge auf das Dach gestellt haben. 

Wir wurden schnell vom Dach runter geholt, aber durften weiter vor Ort flyern. Dabei wurden überwiegend gute Gespräche geführt. Auch Pflegekräfte freuten sich über unser Dasein und bestätigten uns, dass die Verhältnisse für trans* Menschen im städtischen Krankenhaus sehr schlecht sind, denn das System kennt nur männlich und weiblich, kein divers, dazwischen, daneben oder außerhalb. Es kann nicht sein, dass sich trans* Menschen im Jahr 2025 noch immer fragen, „Wo sollen wir hin?“, immernoch täglicher Diskriminierung im Gesundheitssystem ausgesetzt sind, für geschlechtsangleichende Maßnahmen noch immer lange Wartezeiten haben und sehr weite Wege auf sich nehmen müssen. 


Trotzdem können wir empowered aus dem Tag herausgehen, denn viele Menschen bestätigten ihr Entsetzen über die Situation und zeigten sich solidarisch mit trans* Menschen. Eine Person will ihrer trans* Freundin davon abraten, dieses diskriminierende Krankenhaus zu besuchen, während andere Menschen sich den Flyer nochmal in Ruhe durchlesen wollen.

Für uns ist es noch immer nur ein Anfang. Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis es Gerechtigkeit gibt!

Im April gibt es eine Aktionswoche zum Thema trans* Gesundheit – checkt dafür gerne den Account @trans_gesundheit ( link zu Instagram) und werdet aktiv! 🙂

Jahresrückblick 2024

2024 ist der fortschreitende Rechtsruck überall zu sehen gewesen und die Erderhitzung hat das erste Jahr die 1,5 Grad-Marke überschritten. Nicht viel Gründe für Hoffnung, aber genug um zu kämpfen. Lest selbst auf welchen Wegen wir das 2024 versucht haben. 
Antifaschismus
Aus antifaschistischer Sicht war das Jahr 2024 ein ereignisreiches. Nach bekannt werden der Deportationspläne der AfD im Januar demonstrierten bundesweit Millionen Menschen gegen die AfD. Auch in Schleswig-Holstein und Kiel gingen viele tausend Menschen auf die Straße. Sehr gefreut haben wir uns über die große antifaschistische Demonstration am 19.1. mit 6.000 Teilnehmenden. Dass die große Anzahl, die Anfang des Jahres mobilisiert werden konnte, nicht gehalten werden konnte, ist schade aber erwartbar. Gefreut haben wir uns aber darüber, dass die großen Mobilisierungen dafür genutzt wurden, um Menschen zu organisieren. Mit dem offenen antifaschistischen Treffen gibt es jetzt eine offene Struktur in Kiel, in der sich Menschen austauschen können und gemeinsam organisieren können.
In Thüringen konnte die AfD zu den Landtagswahlen deutlich die meisten Stimmen erreichen und wurde in Sachsen und Brandenburg zweitstärkste Kraft. Wir nahmen die Wahlen zum Anlass, um gemeinsam mit anderen Antifaschistischen Gruppen am Wahlabend zu demonstrieren. Dabei waren in Kiel jeweils mehreren hundert Menschen auf der Straße.

Demonstration zu den Landatswahl in Brandenbur

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Krippenspiel für Bleiberecht und gegen Abschiebehaft

Wir teilen hier die diesjährigen Termine des „Krippenspiel für Bleiberecht und gegen Abschiebehaft“ der Kampagne Kein Abschiebegefängis in Glückstadt und anderswo:

Das letztes Jahr schon am Weihnachtsmarkt in Glückstadt aufgeführte weihnachtliche Theaterstück wird auch in diesem Jahr wieder aufgeführt – dieses mal in Kirchengemeinden. Folgend die Ankündigung der Schauspieler*innen:

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Interessierte!
Auch in diesem Jahr wollen wir wieder unser Krippenspiel zum Thema Flucht und Migration aufführen. Vergangenes Jahr wurde dieses Stück am Rande des Weihnachtsmarktes vor der Kirche in Glückstadt uraufgeführt, unweit des erst vor wenigen Jahren eröffneten Abschiebegefängnisses.

Im Stück erwartet Sie und euch eine aktuelle Aufbereitung der klassischen Geschichte von der Geburt des Jesuskindes in Bethlehem sowie einige thematisch angepasste Weihnachtslieder, die wir gemeinsam mit Ihnen und euch, begleitet durch Instrumente, singen wollen. Im Anschluss wird es noch die Möglichkeit geben, sich über das Abschiebegefängnis in Glückstadt zu informieren, auszutauschen und ungezwungen ins Gespräch oder in eine Diskussion zu kommen.

Kommen Sie und kommt ihr also gerne zu den Terminen in die betreffenden Gemeinden!

* 01.12.2027 um 11:00 Uhr in die Kirchengemeinde in Suchsdorf
* 07.12.2024 um 16:00 Uhr in die Kirchengemeinde St. Johannes zu Toestrup (Toestrup 3, 24407 Oersberg)
* 22.12.2024 um 10:00 Uhr in die Gemeinde St. Michaelis (Wulfsbrook 29, 24113 Kiel Hassee).

Wir freuen uns auf Sie/euch!