+ + + Pressemitteilung: Besetzung auf dem MFG-5-Gelände in Kiel + + +

Kiel. In der Nacht vom 27. auf den 28.10.2025 errichteten Aktivist*innen der Turboklimakampfgruppe (TKKG) auf dem MFG5-Gelände in Kiel-Holtenau auf Bäumen eine Plattform, die sie seit dem besetzt halten. Sie protestieren mit der Aktion gegen den drohenden Verkauf des Geländes durch die Stadt Kiel an die Bundeswehr. Sie setzen sich dafür ein, dass das Gelände als allen Menschen zugänglicher und vielfältiger Ort erhalten und entsprechend gestaltet wird.

Unter dem Aktionsnamen „Voßbrook für alle – MFG-5 bleibt zivil.“ haben die Aktivist*innen eine Baumgruppe nahe dem Ufer der Förde besetzt. Eine Mahnwache am Boden unterstützt die Besetzer*innen, möchte informieren und lädt dazu ein, sich mit dem Protest zu solidarisieren. Mit der Aktion möchten sie die zahlreichen, bereits bestehenden Initiativen, die sich gegen den Verkauf richten, unterstützen und zusätzlichen politischen Druck aufbauen. Auf Transparenten kritisieren sie auch die angekündigten Kürzungen im Sozialbereich, während gleichzeitig hohe Milliardenbeträge in die Aufrüstung fließen. Sie befürchten eine zunehmende Militarisierung der Gesellschaft mit negativen Folgen für die Demokratie.

„Aus dem Rathaus heißt es, Kiel müsse Verantwortung übernehmen und seinen Teil zur Landesverteidigung leisten. Aus unserer Sicht soll die Stadt jedoch ein sicherer, lebenswerter Ort für alle sein und nicht dazu dienen, der Bundeswehr Raum und ansonsten perspektivlose Menschen als Rekrut*innen zu liefern. Die Kieler Haushaltssperre hat bereits dazu geführt, dass Projekte für benachteiligte Jugendliche, Geflüchtete, Frauen und behinderte Menschen gekürzt oder ganz gestrichen wurden. Der soziale Kahlschlag auf Bundesebene drängt die Ärmsten in der Gesellschaft in die Wohnungslosigkeit.“, kritisiert Aktivistin Mira Schneider.

Der Voßbrook war bis 2012 Standort des Marinefliegergeschwaders 5. Seit seinem Abzug aus Kiel laufen die Planungen der Stadt, die das Gelände 2020 schließlich kaufte, um dort ein neues Stadtquartier mit umfangreichen Wohn- und Gewerbeflächen umzusetzen. Dabei setzte die Stadt auf die Beteiliung und die Einbindung der Bürger*innen und versprach viel: Raum für gemeinschaft­liches Handeln, für Vielfalt und Naturverbundenheit. Derzeit befindet sich das Gelände in der sogenannten „Zwischennutzung“. In den ehemaligen Kasernen wohnen geflüchtete Menschen, ein Skatepark und ein Jugendtreff sind entstanden. Auch haben hier der Wagenplatz „Schlagloch“, der sich als alternativer Kultur-, Bildungs- und Wohnort versteht, und der FC Holtenau 07 eine neue Bleibe gefunden.

Aus einem Gespräch am Freitag zwischen Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) und der Bundeswehr wurde nun bekannt, was konkret geplant ist: große Teile des Seebataillons sollen nach Holtenau verlegt werden. Ursprünglich als defensive Sicherungseinheit strukturiert, wird diese im Zuge der sogenannten Zeitenwende zu einer offensiven Einheit, u.a für den „maritimen Jagdkampf“, vergrößert. Hierfür soll das Gelände für etwa eine Milliarde Euro erneut zum Stützpunkt ausgebaut werden. Hinzu kommt die Anschaffung zahlreicher neuer Waffensysteme, die mindestens im zweistelligen Millionenbereich liegen.

„Die Stationierung von Offensivtruppen und die mitten in der Stadt befindliche Produktion schwerer Kriegswaffen, die immer weiter ausgebaut wird, gefährdet nicht nur die Zivilist*innen in Kiel. Krieg beginnt hier. Während sich Deutschland gegenüber denen abschottet, die vor der mörderischen Gewalt fliehen, töten und bedrohen Waffen aus Kiel Menschen weltweit. Sowohl die Türkei, als auch Israel begehen schwerste Menschenrechtsverletzungen bis hin zum Genozid – und dennoch liefert Deutschland weiter Waffen. Als Kieler*innen können wir nicht tatenlos zusehen und protestieren daher lautstark und entschieden dagegen.“, meint Aktivist Mark Thelen.

Laut den Aktivist*innen geht vom ehemaligen MFG-5 Gelände eine große Symbolwirkung aus. Es stehe für Lösungsansätze auf drängende Fragen nach Mit- und Selbstbestimmung, Sozialer Gerechtigkeit, Wahrung und Schutz von Menschenrechten und von Lebensgrundlagen, wie Wohnraum und Klimagerechtigkeit. Dem gegenüber stehe eine von Krieg und Flucht geprägte, unsichere Zukunft, deren Grundlage die geplante Aufrüstung bilde.

„Wir laden alle ein, sich der Besetzung anzuschließen oder eigene Aktionen zu starten. Lasst uns den Voßbrook weiter zu einem Ort machen, der für alle da ist – und lasst uns verhindern, dass er in Zukunft im Zeichen der Zeitenwende für Aufrüstung, Gewalt und Zerstörung steht.“, so Aktivistin Mira Schneider.

Die auf Social Media und der Website veröffentlichten Bilder stehen, bei entsprechender Quellenangabe zur freien Verfügung. 

Pressebüro: +49 1521 36 31 195

E-Mail: vossi@systemli.org

Instagram: mfg5.bleibt.zivil

Mastodon: https://todon.eu/@MFG5_bleibt_zivil

Unsere ausführliche Erklärung:

Weiterlesen

Freitag 24.10. Fundraising- und Info-Veranstaltung zur Klimakonferenz in Brasilien!

📣 Fundraising- und Info-Veranstaltung zur Klimakonferenz in Brasilien!

🎥 Was? Filmabend mit Diskussion

📆 Wann? 24.10., 18-20 Uhr

📌 Wo? Rohrbruch (Kieler Straße 56, Kiel-Gaarden)

🔥 Der Klimakollaps ist da und verwüstet bereits Mesoamerika – eine Region, deren reichhaltige Traditionen und vielfältige Gesellschaften schon lange von europäischen Kolonialmächten in ihrer Gier nach Land und Ressourcen bedroht wird.

Als Soligruppe Lateinamerika und TurboKlimaKampfGruppe wollen wir für den indigenen Protest sensibilisieren und Spenden sammeln.

🌱 Neben mehreren kurzen Filmen rund um das indigene Leben in Mesoamerika und einer anschließenden Diskussion wird es auch die Möglichkeit geben indigene Speisen zu probieren.

💸 Mit eurer Spende helft ihr 50 Landverteidiger*innen, indigenen und Klimakämpfer*innen, die Reise von Talismán (MX) nach Belém do Pará (BR) zu unternehmen. Unterwegs und vor Ort protestieren sie für Klimagerechtigkeit und indigenes Leben. Kommt vorbei und lasst uns an den Abend die Kämpfe unterstützen! 🌍

Klickt hier, um zu spenden! ➡️ https://tinyurl.com/ChuffedCaravan

Stadt für Alle statt rechte Kommunalpolitik – AfD raus aus Kiel!

Gestern Abend waren acht Antifas vor der Halle 400 zum Oberbürgermeister*innen-Talk in Kiel. Unter den Kandidat*innen befand sich auch Hubert Pinto de Kraus, als Vertreter für die AfD. Sie stellten sich mit einem Banner neben den Eingang und verteilten Flyer, um ein klares Zeichen gegen die AfD zu setzen. Zudem haben sie überwiegend positive Interaktionen gehabt und viel Zuspruch bekommen. Kurz vor Beginn der Veranstaltung trafen immer mehr Cops ein, die wieder einmal auf absurde Weise den Protest schikanierten und die Aktion löste sich auf.

Gemeinsam gegen die AfD und den Rechtsruck! 

Weiterlesen

Aufruf zur Kundgebung: Kein Raum für völkische Ideologie in unserer Stadt: AfD-Zentrale am Walkerdamm dichtmachen!

Datum/Zeit
09.10.25
17:30

Veranstaltungsort
Walkerdamm/Hopfenstraße

Antifaschistische Kundgebung | Donnerstag, 09.10.2025 | 17.30 Uhr | Walkerdamm/Hopfenstr. | Kiel

Am Donnerstag lädt die AfD mal wieder zu einer Propagandaveranstaltung in ihrer Landeszentrale am Walkerdamm in der Kieler Innenstadt ein. Thema und Referent sind dabei abermals ein Ausdruck des strammrechten Kurses, den die Partei auch im hohen Norden längst eingeschlagen hat: Der Bremer AfD-Funktionär Alexander Tassis soll an diesem Abend zum Volksbegriff referieren. Dass sich seine Definition dabei klar im völkisch-rassistischen Denken verortet, das „Volk“ als eine naturwüchsige Gemeinschaft mit angestammten Eigenschaften versteht, die nur in Abschottung von anderen „Völkern“ existieren kann, verraten Einladungstext genauso wie die publizistische Aktivität des Referenten.

Weiterlesen

„Haben Sie schon einen Passierschein?!“ – Protest gegen den Kauf des MFG5-Geländes durch die Bundeswehr

„Haben Sie schon einen Passierschein?!“

Mit dieser Frage konfrontierten wir heute Nachmittag Fußgänger*innen und Fahrradfahrende, die an unserem „Kontrollposten“ auf dem MFG5-Gelände vorbei kamen. Was auf den ersten Blick wie ein lustiger Streich wirken könnte, droht bald schon bitterer Ernst zu werden: Seit Ende der Sommerpause verhandelt die Stadt Kiel mit der Bundeswehr, welche es für die Marine zurückkaufen möchte.

Der 21. September ist der internationale Tag des Friedens. Zu diesem Anlass fanden an mehreren Orten denzentrale Aktionen statt, um gegen die Remilitarisierung zu protestieren. In Hannover, Braunschweig, Wolfsburg, Heidelberg, Dresden, Berlin, Stuttgart und Koblenz gab es unter anderem Plakataktionen und Kundgebungen an Orten, wo Waffen produziert werden und die Bundeswehr für sich wirbt oder ihren Sitz hat. Unsere kreative Protestaktion in Kiel wurde von den Passant*innen sehr positiv aufgenommen. Neben regem Zuspruch kamen auch immer wieder Menschen auf uns zu, die das Bedürfnis nach intensiveren Gesprächen hatten. Viele von ihnen hatten die Petition gegen den Rückkauf, die nicht von uns kommt, die wir aber wichtig finden und gern teilen, zudem schon unterschrieben. Jung und Alt freuten sich außerdem über die verschiedenen Stempel, mit denen die Passierscheine verschönert werden konnten. Von Dino bis Seestern war für jede*n etwas dabei.

Weiterlesen

Antifaschistische Kundgebung gegen AfD Veranstaltung im Rathaus

Am Freitag kam es mal wieder zu einen Protest gegen die AfD. In ihren Bemühungen in Kiel noch irgendwie Fuß zu fassen versuchten sich die Rechten erneut an einer Veranstaltung im Rathaus. Hintergrund war der mögliche Rückkauf des MFG5-Geländes durch die Bundeswehr. Eigentlich sollen auf den Gelände tausende neue Wohnungen entstehen.

Das Thema polarisiert innerhalb der Partei. Die Kieler Parteienlandschaft ist aufgeschreckt. Und die AfD ringt um eine Positionierung. Für elitär ausgerichtete Faschos ist Wohnraum nie ein großes Thema gewesen. Besonders solcher, der gar nicht im Osten liegt. Und deutsche Soldaten feiert man vor allem, wenn sie eine*n aus vergilbten Familienalben anlächeln. Grundsätzlich ließe man sich wohl für eine neue Aufrüstung begeistern. Das es gegen das autokratisch geführte Russland geht irritiert die Putin-Fans jedoch, gerade deshalb, weil die AfD sich in diesem Kontext doch allzu oft als vermeintliche ‚Friedenspartei‘ inszeniert.

Weiterlesen

Abschlusspressemitteilung zur Blockade des Büros von Außenminister Wadephul in Rendsburg

Am 25.08.2025 blockierten 4 Aktivist*innen der TurboKlimaKampfGruppe Kiel ab 7:45 Uhr das Wahlkreisbüro des Außenministers Johann Wadephul in Rendsburg. Mit der Aktion haben die Aktivist*innen erneut auf die Haftbedingungen der nicht binären Antifaschist*in Maja T. in Ungarn aufmerksam gemacht und sich für eine Rücküberführung nach Deutschland eingesetzt. Sie übergaben ein schriftliches Gesprächsangebot für dem Auẞenminister an Mitarbeitende des Büros.  Auf dieses ging er nicht ein. Nachdem die Aktivist*innen rechtswidrig durch die Polizei um 9 Uhr geräumt wurden, beteiligten sie sich an einer Spontanversammlung vor dem Gebäude. Es wurden Flyer verteilt, welche über die Hintergründe der Aktion informierten. Um 12:00 Uhr beendeten die Aktivist*innen selbstbestimmt ihre Aktion.  

Weiterlesen