Aktion zum Trans Day of Visibilty vor dem Städtischen Krankenhaus

Heute morgen waren wir zum trans* Day of Visibility vorm Städtischen Krankenhaus. Wir wollen damit Sichtbarkeit für trans* Menschen in Krankenhäusern generieren, weshalb wir vor dem Eingang geflyert und uns mit Transpi und Flagge auf das Dach gestellt haben. 

Wir wurden schnell vom Dach runter geholt, aber durften weiter vor Ort flyern. Dabei wurden überwiegend gute Gespräche geführt. Auch Pflegekräfte freuten sich über unser Dasein und bestätigten uns, dass die Verhältnisse für trans* Menschen im städtischen Krankenhaus sehr schlecht sind, denn das System kennt nur männlich und weiblich, kein divers, dazwischen, daneben oder außerhalb. Es kann nicht sein, dass sich trans* Menschen im Jahr 2025 noch immer fragen, „Wo sollen wir hin?“, immernoch täglicher Diskriminierung im Gesundheitssystem ausgesetzt sind, für geschlechtsangleichende Maßnahmen noch immer lange Wartezeiten haben und sehr weite Wege auf sich nehmen müssen. 


Trotzdem können wir empowered aus dem Tag herausgehen, denn viele Menschen bestätigten ihr Entsetzen über die Situation und zeigten sich solidarisch mit trans* Menschen. Eine Person will ihrer trans* Freundin davon abraten, dieses diskriminierende Krankenhaus zu besuchen, während andere Menschen sich den Flyer nochmal in Ruhe durchlesen wollen.

Für uns ist es noch immer nur ein Anfang. Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis es Gerechtigkeit gibt!

Im April gibt es eine Aktionswoche zum Thema trans* Gesundheit – checkt dafür gerne den Account @trans_gesundheit ( link zu Instagram) und werdet aktiv! 🙂

Gegen das Nazikonzert in Nordhastedt! Alten Bahnhof dichtmachen!

Reißt den alten Bahnhof ab!

Am gestrigen Samstagabend führte die antifaschistische Ausfahrt mal wieder ins beschauliche Nordhastedt nach Dithmarschen, dies mal weil das Neonazi-Musiklabel „Neuer Deutscher Standard“ (NDS) ein Konzert angekündigt hatte. Obwohl auch dieses mal wieder versucht wurde, den Ort der rechten Veranstaltung geheimzuhalten, wurde dieser bereits im Laufe des Nachmittags bekannt und Antifaschist*innen mobilisierten zur AfD-geführten Gaststätte „Zum Alten Bahnhof“ in Nordhastedt. Offenbar war der eigentliche Veranstaltungsort, die Garage „Exit Cars“ in Schwentinental, zuvor verboten worden.

Ca. 130 Antifaschist*innen standen einem erneut riesigen Aufgebot von Polizei gegenüber. Das Eintreffen der rechten Konzertbesucher*innen wurde mit lautstarken antifaschistischen Parolen begleitet. Nachdem die Einlassphase vorbei war zogen die Kundgebungsteilnehmer*innen als Demo durch das dunkle Nordhastedt und hielten eine Zwischenkundgebung im Ort ab. Unter Rufen wie ‚Aufruhr Widerstand – Es gibt kein ruhiges Hinterland!‘ ging es dann geschlossen wieder zurück zum Bahnhof, wo die Kundgebung fortgesetzt wurde.

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Trans Day of Visibility

Viele Monate ist es mittlerweile her, dass Maja nach Ungarn ausgeliefert wurde, Maja drohen 24 Jahre Haft. Der nicht binären antifaschistischen Person werden Straftaten im Kontext des sogenannten ‚Tag der Ehre‘ 2023 in Budapest vorgeworfen. Bei diesem alljährlichen Treffen kommen Neonazis aus ganz Europa zusammen, um die 1945 in der Schlacht um Budapest gefallenen deutschen und ungarischen Soldaten zu verehren. Die Auslieferung wurde, trotz quasi zeitgleichem Entscheid des Bundesverfassungsgerichtes gegen die Auslieferung weder abgebrochen noch rückgängig gemacht. Seitdem sitzt Maja in Langzeiteinzelhaft. Maja berichtete erst kürzlich vor Gericht von den unwürdigen Bedingungen: Weniger als 30 Minuten am Tag Kontakt zu Menschen, keine Möglichkeit zu arbeiten und zu studieren, fehlender Zugang zu ausreichend Tageslicht, gesundem Essen, Büchern, Vitaminpräparaten und medizinischer Versorgung. Währenddessen wurde die Zelle lange Zeit 24/7 videoüberwacht, ist voll von Kakerlaken und Bettwanzen. Dass Maja seit Monaten der Kontakt zu Mitgefangenen verboten wird, mit all den seelischen und körperlichen Folgen, die das mit sich bringt, wird offiziell mit Majas queerer Identität begründet. Maja selbst sagt dazu: „Es geht einzig und allein darum mich zu bestrafen und zu brechen in meinem Lebendigsein.“

Bereits 2020 schaffte die ungarische Regierung unter dem rechtsrextremen Viktor Orban die rechtliche Anerkennung von trans* Personen ab. Das macht es trans* Menschen unmöglich, Geschlechtseintrag und Namen auf offiziellen Dokumenten anzupassen, was viele Probleme im Alltag zur Folge hat. Auch die Gesundheitsversorgung wird zunehmend schlechter, viele trans* Personen erhalten ihre überlebenswichtigen Hormone nur noch illegal aus dem Ausland.

Doch nicht nur in Ungarn werden trans* Menschen zunehmend zur Zielscheibe trans*feindlicher Politik: In Russland wurden unter Putin geschlechtsangleichende Maßnahmen wie Operationen de facto verboten. Und auch im politischen Diskurs werden trans* Menschen zur Zielscheibe, wenn der „Kampf gegen die westliche transgender-Industrie“ ausgerufen wird.

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Keine Nazi-Party in Plön und anderswo!

Für diesen Samstag (26.3.25) kündigt das Nazi-Musiklabel „Neuer Deutscher Standard“ (NDS) ein rechtes Partyevent in Plön an. Unter dem zynischen rassistischen Motto „Abschiebehauptmeister“ sollen die Rapper Kai Alexander Naggert („Proto“), zeitgleich NDS-Labelchef, und Dominik Raupbach („Kavalier“) dort den Ballermann-Soundtrack zum andauernden Rechtsruck liefern. Wie so oft, schweigen die Veranstalter:innen über den konkreten Ort.

NDS entstand ursprünglich als popkulturelle Initiative der neofaschistischen „Identitären Bewegung“ (IB) und entwickelte sich in den letzten Jahren zum einflussreichen Vorreiter bei der Etablierung von Nazi-Rap, der heute Verbindungen u.a. auch zur Neonazi-Partei „III. Weg“ unterhält. Das Label verfolgt damit die Strategie, Musik für eine zeitgemäße rechte Jugendkultur zu liefern, die über Rechtsrock und NS-Barden hinausgeht.

Wie schon beim Versuch des IB-Aushängeschilds Martin Sellner, ungestört in Schleswig-Holstein aufreten zu wollen, lassen wir uns auch diesmal nicht von der Geheimniskrämerei neofaschistischer Akteur:innen abhalten und rufen dazu auf, die Nazi-Party zu crashen, wo immer sie am Ende auch stattfinden wird. Die Erfahrungen zeigen, dass vagen Ortsangaben bei klandestinen rechten Events nur sehr bedingt zu trauen ist. Wir rufen deshalb alle Antifaschist:innen dazu auf, am Samstag landesweit von Plön über Schwentinental bis Nordhastedt mögliche Locations im Blick zu haben und sich in der zweiten Tageshälfte aktionsbereit zu halten.

Bericht vom Tag der politischen Gefangenen in Kiel

Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Ca. 150 Menschen demonstrierten gestern zum Tag der politischen Gefangenen in Kiel für eine sofortige Freilassung der Beschuldigten im Budapest-Komplex und alle anderen politischen Gefangenen. 
Vom Dreiecksplatz zog die Demo lautstark zum Polizeirevier in der Blumenstraße zu einer Zwischenkundgebung. Das Polizeirevier gilt als zentrale Gefangenesammelstelle in Kiel. Dort verbrachten im Januar Nele und Paul, zwei der aufgetauchten Antifas, ihre erste Nacht in Gefangenschaft. Von dort aus ging die Demo über den Knooper Weg und den Rathausplatz weiter zum Europaplatz, wo eine Abschlusskundgebung abgehalten wurde. Rhythms of Resistance unterstützte Rufe wie ‚Free all Antifas, free all Antifas!‘ und ‚Wir sind nicht alle, es fehlen die Gefangenen!‘ mit lauten Trommelschlägen.
In Redebeiträge wurde auf die Situation der gefangenen Antifas im Budapest-Kompex eingegangen und die Notwendigkeit der strömungsübergreifenden Solidarität betont. Ein weiterer Redebeitrag widmete sich der vergangenes Jahr inhaftierten Daniela Klette, deren Prozess im April beginnen wird. Auch auf die aktuelle Situation der kurdischen Freiheitsbewegung wurde eingegangen. Erst vergangene Woche gab es mehrere Hausdurchungen und eine Festnahme in Kiel und Lübeck. 

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Bericht von der Fahrraddemonstration gegen den Ausbau der A21

Wald, Wald, Wald statt Asphalt!

Etwa 350 Demonstrant*innen trafen am Sonntagnachmittag auf dem Kieler Platz der Matrosen zusammen, um gegen den Ausbau der B404 zur A21 und für eine klimagerechte Verkehrswende zu demonstrieren. Nach Redebeiträgen vom VCD Kiel und uns ging es am Sophienblatt entlang in Richtung B404 hinaus aus der Stadt.

Trotz des Nieselregens und der Kälte waren viele Menschen gekommen. Die Fahrt wurde begleitet von mehren lauten Musikboxen sowie der Trommelgruppe Rhythems Of Resistance.

Für die Zwischenkundgebung fuhren wir entlang der geplanten Trasse der A21 und stoppten nach etwa 8 Kilometern in Schlüsbek. Dort gab es einen Redebeitrag von People For Future Kiel sowie eine kurze Verschnaufpause für alle.
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Heraus zum internationalem Tag der politischen Gefangenen!

Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Heraus zum internationalem Tag der politischen Gefangenen!

Demonstration | Dienstag, 18.03.2025 | 17 Uhr | Dreiecksplatz | Kiel

Vor über 100 Jahren erklärten die internationalen Roten Hilfen den 18. März zum internationalem Tag der politischen Gefangenen. Seit über 100 Jahren nehmen wir den 18. März zum Anlass, an unsere inhaftierten Genoss*innen zu erinnern und für ihre Freiheit zu kämpfen. In den letzten Jahren gewann dieser Tag auch in der BRD, wieder mehr an Bedeutung. Die Repressionen, die Gewalt und Skrupellosigkeit dieses Staates gegenüber allem, was ihm feindlich ist, spitzt sich spürbar zu.

Am 20.01.2025 haben sich sieben Genoss*innen, welche im sogenannten Budapest-Komplex gesucht wurden, dazu entschieden, sich selbstbestimmt ihrem Prozess zu stellen und den Weg aus dem Untergrund zu suchen. Ihnen wird vorgeworfen, an Auseinandersetzungen am sogenannten „Tag der Ehre“ in Budapest im Februar 2023 beteiligt gewesen zu sein. Jährlich kommen an diesem Tag Neonazis und andere rechte Gruppen aus ganz Europa zusammen, um dort der deutschen Waffen SS und ihre ungarischen Kollaborateure zu ehren. Fast zwei Jahre lebten die verfolgten Antifas im Untergrund, schickten Solidaritätsbekundungen oder Redebeiträge. Dadurch führten sie ihren Kampf weiter und tanzten, trotz immensem Fahndungswahn, diesem Staat förmlich auf der Nase herum. Ihr letzter Akt war es dann, erhobenen Hauptes in in Begleitung von Anwält*innen und teilweise Fernsehteams, in Gerichte und Bullenstationen in der gesamten Republik zu marschieren. All das, ohne dass irgendeine Behörde vorher davon Wind bekam. Nele und Paul, zwei der Untergetauchten, haben sich bei uns in Kiel gestellt und verbrachten hier ihre erste Nacht in Haft. Mit dem Budapest-Komplex, dem sogenannten Antifa- Ost-Verfahren, der Inhaftierung und Verfolgung einer Vielzahl an Antifas aus Baden-Württemberg, der Kriminalisierung und Repression gegen die Klimagerechtigkeitsbewegung und nicht zuletzt der Festnahme von Daniela Klette, zeigt sich der immense Eifer der Repressionsbehörden, Linke und revolutionäre Strukturen anzugreifen und zu zerschlagen. Weiterlesen