Veranstaltung: Knast überleben, Solidarität organisieren Ein Gespräch mit Thomas Meyer-Falk

Für viele ist es kaum vorstellbar, wegen politischem Handeln ein paar Jahre im Knast verbringen zu müssen. Thomas verbrachte fast drei Jahrzehnte seines Lebens in verschiedenen Gefängnissen. Seit Ende August 2023 ist er wieder auf freiem Fuß und muss sich nun in einer völlig anderen Welt zurechtfinden. Gemeinsam wollen wir mit ihm über seine Zeit im Knast und danach sprechen. Wie steht man so etwas durch, ohne Mitgefühl und Verstand zu verlieren? Was bedeutet Freiheitsentzug eigentlich? Und welchen Wert haben Solidarität und Zusammenhalt in einer scheinbar aussichtslosen Situation?Die Veranstaltung findet am 18.3.2025 um 19 Uhr im Subrosa (Elisabethstraße 25, Kiel) statt.

Ob Wellsee, Schwentinental oder Nordhastedt: Keine Ruhe den Faschist*innen

Für Sonntag den 02.03.25, hatte sich der österreichische Faschist Martin Sellner in Kiel angekündigt. Er gilt als zentrale Figur der rechtsextremen Szene in Europa, baute die „Identitäre Bewegung“ mit auf und forderte auf dem bekanntgewordenen Geheimtreffen in Potsdam Ende 2023 die Deportation Millionen Menschen aus Deutschland. Immer wieder schürt er in Reden und Publikationen irrationale Ängste vor nicht-deutschen Menschen. Mit einem Ausländer scheint er hingegen keine Probleme zu haben – mit sich selbst. Dabei reist er  immer wieder in die BRD ein, um hier in Hassreden seine Anhänger*innen zu Gewalttaten aufzustacheln. Auch auf seiner aktuellen Tour durch die Bundesrepublik war Deportation von Migrant*innen das zentrale Thema. Kiel sollte die letzte Station eines einwöchigen Trips sein. Schon an anderen Orten gab es lautstarken antifaschistischen Protest – etwa wenige Tage zuvor in Berlin Wilmersdorf.

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Veranstaltungsverbot für Martin Sellner durchsetzen! Kein Auftritt des faschistischen Brandstifters in Kiel oder Umgebung!

Im Rahmen einer einwöchigen Lesereise kündigt der österreichische Faschist Martin Sellner für Sonntag, den 02.03.2025 auch einen Termin „nahe Kiel“ an.
Sellner, langjähriger Kopf und Sprecher der extrem rechten Identitären Bewegung, ist ein zentraler Stichwortgeber der Neuen Rechten und forderte auf der bekanntgewordenen Konferenz von Potsdam Ende 2023 die millionenfache Deportation von Menschen mit Migrationsgeschichte aus Deutschland. Aufgrund dieser Hetze versuchten deutsche Gerichte ein Einreiseverbot zu verhängen, welches keinen rechtlichen Bestand hatte.
Da sich ein konsequenter Antifaschismus sowieso nicht auf Gerichte oder diesen Staat verlassen kann, sorgen wir selber für ein Veranstaltungsverbot: Wir rufen alle Antifaschist:inen auf, den Auftritt von Sellner im Vorfeld oder am Tag selber zu verhindern! Noch ist nicht klar, wo die Veranstaltung stattfinden soll. Klar ist aber, dass die Auswahl an Räumen für ein solches Event sehr überschaubar ist. Tragt euch den Tag im Kalender ein, bereitet euch in Bezugsgruppen vor und haltet euch auf dem Laufenden bezüglich antifaschistischer Gegenaktivitäten.

Demonstration zum Rechtsruck der Bundestagswahl

Mehrere hundert Menschen trafen gestern Abend am Platz der Matrosen zusammen, um lautstark ihre Wut auf die Straßen Kiels zu tragen.
Anlass war die kurz zuvor zuende gegangene Bundestagswahl, deren Ergebnisse erschreckend, aber nicht überraschend sind. Der Rechtsruck in Deutschland wird nun auch daran sichtbar, dass die Rechten bis Rechtsextremen Kräfte der CDU und AfD starken Machtzuwachs erhielten, wie schon bei den Landtagswahlen im vergangenen Jahr. Was das für die kommenden Jahre konkret bedeutet, wird sich erst zeigen müssen. Fest steht jedoch eines: Es wird nicht einfacher werden und es ist allerhöchste Zeit, eine antifaschistische, antikapitalistische Gegenmacht zu dieser reaktionären Bewegung aufzubauen, damit wir das Ruder noch irgendwie rumreißen können.
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Wahlkampfstände der AfD am 22.2. in Dietrichsdorf und Kiel

Vorerst zum letzten mal hieß es gestern, am Samstag den 22.02.25 um etwa 09:30 Uhr ‚Die AfD baut ihren Wahlkampfstand auf, hin da!‘

Dieses mal ging es zuerst raus nach Dietrichsdorf, wo bereits einige Menschen, unter anderem von den Omas gegen Rechts und vom Bunten Bündnis Dietrichsdorf, mit Schildern und Flaggen der AfD gegenüberstanden. Die dazukommenden Antifas, versuchten zunächst sich auf der anderen Seite des AfD-Standes, direkt gegenüber vom Rewe-Eingang zu platzieren. Schon kurz darauf wurden sie von der mit großem Aufgebot anwesenden Polizei mit Gewalt über die Straße zu den anderen geschubst. Eine knappe Stunde gab es gut sicht- und hörbaren Protest von etwa 50 Menschen direkt gegenüber von der AfD, rund herum wurden zu Fuß, mit Kostümen, auf Stelzen und einem Einrad Flyer verteilt und mit Passant*innen diskutiert.

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Jahresrückblick 2024

2024 ist der fortschreitende Rechtsruck überall zu sehen gewesen und die Erderhitzung hat das erste Jahr die 1,5 Grad-Marke überschritten. Nicht viel Gründe für Hoffnung, aber genug um zu kämpfen. Lest selbst auf welchen Wegen wir das 2024 versucht haben. 
Antifaschismus
Aus antifaschistischer Sicht war das Jahr 2024 ein ereignisreiches. Nach bekannt werden der Deportationspläne der AfD im Januar demonstrierten bundesweit Millionen Menschen gegen die AfD. Auch in Schleswig-Holstein und Kiel gingen viele tausend Menschen auf die Straße. Sehr gefreut haben wir uns über die große antifaschistische Demonstration am 19.1. mit 6.000 Teilnehmenden. Dass die große Anzahl, die Anfang des Jahres mobilisiert werden konnte, nicht gehalten werden konnte, ist schade aber erwartbar. Gefreut haben wir uns aber darüber, dass die großen Mobilisierungen dafür genutzt wurden, um Menschen zu organisieren. Mit dem offenen antifaschistischen Treffen gibt es jetzt eine offene Struktur in Kiel, in der sich Menschen austauschen können und gemeinsam organisieren können.
In Thüringen konnte die AfD zu den Landtagswahlen deutlich die meisten Stimmen erreichen und wurde in Sachsen und Brandenburg zweitstärkste Kraft. Wir nahmen die Wahlen zum Anlass, um gemeinsam mit anderen Antifaschistischen Gruppen am Wahlabend zu demonstrieren. Dabei waren in Kiel jeweils mehreren hundert Menschen auf der Straße.

Demonstration zu den Landatswahl in Brandenbur

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Wir haben keine Wahl: Gemeinsam und entschlossen Weiterkämpfen gegen Rechtsruck und Krise – für Antifaschismus von unten!

Antifaschistische Demonstration:
Sonntag, 23.02.2025 | 18.30 Uhr | Platz der Matrosen | Kiel

Am kommenden Sonntag endet vorerst der Wahlzirkus rund um die Bundestagswahlen. Die letzten Wochen waren wieder einmal geprägt von großen Worten, Versprechungen sowie Skandalen in der gesamten politischen Parteienlandschaft. „Sicherheit“, „Frieden“, „Wirtschaftswachstum“ und „die Zukunft Deutschlands“ waren die bestimmenden Themen, die Schlagrichtung in den politischen Debatten der bürgerlichen Parteien jedoch immer gleiche: Rassistische Stimmungsmache und Abschottung, der Ausbau des deutschen Sicherheits- und Kriegsapparats, der Tritt nach Unten und eine Politik für die Reichen. Wie sehr die Mainstreamdebatte mittlerweile von Rechts getrieben ist, offenbarte auch das völlige Fehlen der Klimafrage, obgleich von ihr nicht weniger als die Zukunft dieses Planeten abhängt und die katastrophalen Auswirkungen ihrer Missachtung tagtäglich Existenzen bedrohen. Auch über andere existenzielle Fragen wie die Wohnraumkrise, den Pflege- und Gesundheitsnotstand und die Preissteigerungen hörte man in den Polit-Talkshows so gut wie nichts. Die Deutungshoheit hatte stets der Klassenkampf von oben.

Mit welchen Nuancen auch immer, das Ergebnis am Sonntag wird die gesellschaftliche Rechtsentwicklung der letzten Jahre widerspiegeln. Mit der CDU und ihrem drohenden Kanzler Merz sowie der AfD als mutmaßlich zweitstärkster Kraft sehen die Zeiten düster aus. Gerade in Hinblick darauf, dass die CDU zuletzt bedeutende Schritte in Richtung der Faschisten in und rund um die AfD gemacht hat. Die Brandmauer der Bürgerlichen wurde nur solange beschworen, wie sie eine neue Konkurrentin klein halten konnte. Zeitgleich macht sich die AfD regierungsfähig und als Taktgeberin der politischen Diskurse ist sie etablierter als je zuvor. Nach ihren Wahlerfolgen in Ostdeutschland im vergangenen Jahr und den prognostizierten 20 Prozent bei diesen Bundestagswahlen scheint die Übernahme von Regierungsverantwortung nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Und auch die Parteien der scheidenden Ampelregierung haben ihren Trend weiter fortgesetzt. Weiterlesen