Jedes Jahr wirbt die Bundeswehr auf der KiWo fürs Sterben und Töten. Bereits der 8. Klasse werden Kinder gezielt in ein militärisches Umfeld gelockt.
Das sogenannte “Camp Marine” auf der Kieler Woche reiht sich ein in eine politische Entwicklung, die immer mehr zu Aufrüstung, Militarisierung und einer Normalisierung der Kriegswirtschaft drängt. Das Camp stellt das Kämpfen als einen ehrenvollen Dienst an der Gesellschaft dar. Damit werden nun auch die Jüngsten der Gesellschaft gezielt in den geplanten Kriegskurs eingebunden.
Dies spricht gegen das UN-Verbot zur Bewerbung des Kriegsdienstes an Minderjährige. Der Beruf des Bundeswehrsoldaten ist kein normaler und darf auch nicht als ein solcher präsentiert werden. Menschen töten ist kein normaler Job!
Gerade nach dem vorliegenden Koalitionsvertrag, der eine “freiwillige” Pflicht zum Dienst an der Waffe vorsieht, ist es für uns als fortschrittliche Kräfte in Kiel notwendiger den je, uns gemeinsam gegen diesen Kurs zu stellen. Eine bevorstehende Wehrpflicht muss verhindert werden.
Ein aktivistischer Bericht über den Verfassungsschutz, die Polizei, Justiz und andere problematische Gruppierungen, die unsere offene und freiheitliche Gesellschaft bedrohen und verunmöglichen.
Die Polizei
Die Polizei ist eine gewaltbereite, reaktionäre und in Teilen auch rassistische Gruppierung mit Ablegern im gesamten Bundesgebiet. In Schleswig Holstein sind sowohl die Bundespolizei wie auch die Landespolizei Schleswig-Holstein aktiv. Diese teilen sich in diverse Untergruppen auf. Über ihre Social Media-Accounts sowie die Website „presseportal.de“ bekennt sich vor allem die Landespolizei immer wieder öffentlich zu ihren Taten. Diese umfassen vor allem Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Nötigung und Hausfriedensbruch.
Im Beobachtungszeitraum drang sie beispielsweise in Lübeck in die privaten Räumlichkeiten kurdischstämmiger Menschen ein. [1] Ein rassistischer Hintergrund der Tat ist anzunehmen. Die Kriminalisierung von Kurd*innen legt außerdem eine Nähe zur autokratisch geführten und von strukturellen Rassismus durchzogenen Türkei nahe. Mit dieser, sowie anderen autokratischen Akteur*innen verbindet sie auch eine ideologische Nähe. Schließlich ist auch die Polizei SH (wie auch andere lokale Ableger) hierarchisch und autoritär von oben nach unten organisiert.
Auch im Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2024 werden wir als TurboKlimaKampfGruppe wieder als „linksextremistische“ Gruppierung aufgeführt. Wir nehmen das mit Humor und stoßen – mittlerweile seit ein paar Jahren – auf die kostenlose Werbung für uns an und feiern so, dass wir ernst genommen werden – auch in unseren Bestrebungen, für ein ganz anderes, besseres Ganzes zu streiten.
Das soll jedoch nicht den Blick darauf verstellen, dass der Verfassungsschutz für uns keine Organisation ist, auf deren Meinung wir etwas geben. Er ist eine Institution, die von Nazis aufgebaut wurde und auch heute noch von Rechten durchsetzt ist. Als Nachrichtendienst bespitzelt und überwacht er Menschen und schüchtert damit ein – und das obwohl der Großteil seiner Erkenntnisse mit simplen Internetrecherchen genauso möglich wären. So stammen alle Belege für unsere Aktivitäten von unserer eigenen Website oder Social-Media-Kanälen.
Auch die rassistischen, sexistischen, faschistischen Inhalte der AfD sind seit Jahren öffentlich. Trotzdem beziehen sich gerade wieder viele linksliberale bis linksradikale Menschen auf den Verfassungsschutz und die Einstufung der AfD als „gesichert rechtsextrem“. Wir finden das fragwürdig, denn der Verfassungsschutz ist als Geheimdienst per se freiheitsfeindlich, weil intransparent und unkontrollierbar. Das zeigte sich in den vergangenen Jahren beim Mitmischen des Geheimdienstes in extrem rechten Gruppen, etwa beim NSU.
Warum wird nicht ein Dobrindt überwacht, der offen sagt, Gerichtsentscheidungen und das Recht auf Asyl zu missachten? Ist es nicht viel verfassungsfeindlicher, das Grundgesetz so mit Füßen zu treten, ganz unabhängig davon, dass wir dieses weder gemacht noch uns ausgesucht haben? Aber es ist einfach bezeichnend, wie hier Recht und Verfassung(sfeindlichkeit) wieder von den Herrschenden definiert werden. Auch das zeigt: Lasst uns selbst entscheiden. Freiheit wird nicht erbettelt und nicht geschenkt.
Die Überwachungen des Geheimdienstes haben dabei reale Auswirkungen: In den letzten Jahren nehmen z.B. die Berufsverbote wieder zu.
Menschen werden nicht zum Lehramt zugelassen (unter anderem die Klimaaktivistin Lisa Pöttinger) oder aus der Uni geschmissen, weil ihre Positionen den Herrschenden zu linksradikal sind.
Gleichzeitig lohnt es sich nicht, deshalb jetzt ins Jammern zu verfallen. Wir legen uns aus Gründen mit dem Staat an – wir tragen keine rassistische Politik mit, nicht die Abschaffung des Asylrechts, keine Entscheidungen die dazu führen, dass die Klimakatastrophe ungebremst fortschreitet. Wir nehmen „system change not climate change“ ernst. Wenn wir verfassungsfeindlich sind, weil wir keine Grenzen wollen, die Menschen ausschließen oder weil wir die Polizei abschaffen wollen, die immer wieder rassistisch mordet und täglich Gewalt ausübt, na dann sind wir stolz drauf, statt uns dafür zu schämen.
Freitag waren wir bei bestem Wetter mit etwa 80 Leuten auf dem Europaplatz, um uns für trans*Rechte stark zu machen. Die Kundgebung fand in unmittelbarer Nähe zur Praxis des Psychotherapeuten Jorge Ponseti statt, der auf seiner Internetseite offen trans*feindlich auftritt. Er unterstützte auch schon die AfD im sächsischen Landtag, als er von ihnen eingeladen wurde, um für eine kleine Anfrage seine trans*feindlichen Takes rauszuhauen.
In den Redebeiträgen ging es immer wieder um die mangelhafte Gesundheitsversorgung von trans*Personen, aber auch um die erstarkende trans*Feindlichkeit im Rechtsruck und um die damit verbundenen Angriffe auf CSDs im letzten und diesem Jahr. Erst vor wenigen Tagen wurde der CSD in Wernigerode (Sachsen-Anhalt) von einer Anschlagsdrohung überschattet, in Gelsenkirchen war Mitte Mai der örtliche CSD aus ähnlichen Gründen abgesagt worden und in Mönchengladbach wurde ebenfalls aus Sicherheitsgründen die Demonstration in eine Kundgebung umgewandelt. Danke an die Fantifa Kiel queer students group kiel und Lava Khwahish Für die tollen Redebeiträge!
Währenddessen positionierten sich Menschen mit Transpis und einem Infotisch direkt an der Fußgänger*innenzone. Beim Flyer verteilen kam es zu guten Gesprächen mit Passant*innen – und zu glücklicherweise sehr viel weniger und auch weniger starken trans*feindlichen Pöbeleien. Nach etwa anderthalb Stunden waren die Redebeiträge vorbei und wir ließen die Kundgebung noch bei Sonnenschein, guter Musik und Gesprächen ausklingen.
Danke, dass ihr alle da wart! Wie bereits angekündigt, wird es mit den kommenden CSD Veranstaltungen in Schleswig-Holstein (aber vor allem auch im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern) in den kommenden Wochen noch viele Anlässe geben, gegen den zunehmenden Hass auf trans*Personen und queeres Leben im allgemeinen laut zu werden. Haltet die Augen offen für gemeinsame Anreisen und vergesst natürlich auch nicht den Kieler CSD am 12.07.25!
Am Samstag versammelten sich im alten Garten in Schwerin mehr als 1000 Menschen für den Christopher Street Day. Doch im Vorfeld hatten auch Neonazis nach Schwerin mobilisiert, um die queere Demonstration zu bedrohen und stören. Die von der Gruppe „Division Schwerin“ angemeldete Kundgebung wurde zwar abgesagt, dennoch hatten sich vereinzelt Neonazis in der Stadt verteilt. Umso größer war aber die Mobilisierung verschiedener antifaschistischer Gruppen aus Schleswig Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Berlin, welche sich zuerst für eine Kundgebung gegenüber des CSD’s sammelten und anschließend ebenfalls mitlief.
Der CSD in Schwerin konnte ohne größere Störungen stattfinden, was angesichts der zahlreichen Angriffe und Naziaufmärsche im letzten Jahr fast überrascht. Deshalb ist es umso wichtiger, bei kommenden CSDs wachsam zu bleiben und sich mit den Menschen vor Ort solidarisch zu zeigen. Haltet die Augen offen für gemeinsame Anreisen, lassen wir uns die Straßen nicht von den Rechten nehmen!
Trans* und nichtbinäre Menschen kämpfen täglich um Anerkennung, um Zugang zu medizinischer Versorgung, um das Recht, einfach sie selbst zu sein. Doch der Weg zu Hormontherapie oder Operationen ist oft lang, voller Hürden und Schikane – für viele kaum auszuhalten.
Und dann gibt es auch noch Therapeut*innen, die nicht unterstützen, sondern blockieren. So wie Jorge Ponseti – ein Mann, der sich offen transfeindlich äußert, nichtbinären Menschen die Existenz abspricht und trotzdem Therapie für trans* Menschen anbietet. Sicher nicht, um ihnen zu helfen – sondern um sie aufzuhalten.
Das ist gefährlich. Das ist transfeindlich. Und das darf nicht unbeantwortet bleiben.
Wir fordern: • eine Gesundheitsversorgung ohne Diskriminierung • Therapeutische Begleitung, die anerkennt – nicht in Frage stellt • Respekt. Sicherheit. Selbstbestimmung.
Kommt zur Kundgebung!
Für eine bessere medizinische Versorgung für trans* und nichtbinäre Menschen. Gegen Transfeindlichkeit – auf der Straße, in der Gesellschaft, in den Praxen.
Nachdem schon im vergangenen Jahr zahlreiche Pride-Veranstaltungen, vor allem in ostdeutschen Bundesländern durch Neonazi-Aufmärsche bedroht wurden und es in diesem Zusammenhang mehrfach auch zu körperlichen Übergriffen gegen queere Menschen kam, ist auch in diesem Jahr ähnliches zu erwarten. In Schwerin haben Neonazis dazu aufgerufen, eine Gegenkundgebung mit Kaiserreich- und Deutschlandfahnen abzuhalten. Dass sich rechte Akteur*innen immer sicherer fühlen und durch ihre Aktionen versuchen wollen, Queers die Unbeschwertheit, den öffentlichen Raum und die Freiheit zu nehmen, so zu sein wie sie sind ohne dafür angefeindet oder bedroht zu werden, können wir nicht unbeantwortet lassen! Den Nazis keinen Meter – lasst uns ihrem Hass unsere laute, bunte, queere und antifaschistische Solidarität entgegensetzen!
Stonewall was a riot – we will not be quiet!
Christopher-Streetdays sind Demonstrationen und Feiern für die Rechte queerer Menschen. Während diese anderswo oftmals ‚Pride‘, also zu deutsch ‚Stolz‘ genannt werden, bezieht sich der in Deutschland geläufige Name auf die Proteste in der ‚Christopher Street‘ in New York, USA im Juni 1969. Damals haben vor allem von Rassismus und Armut betroffene trans* Frauen wie Masha P. Johnson begonnen, sich gegen die alltägliche queerfeindliche Schikane und Gewalt der Polizei zu wehren. Damit wird heute an die vergangenen Kämpfe queerer Menschen für Gerechtigkeit und ein Leben in Würde und Freiheit erinnert, die noch lange nicht abgeschlossen sind und wieder immer aktueller werden.
Lasst uns also gemeinsam queeres Leben feiern und laut sein gegen diejenigen, die es bedrohen! Kommt deshalb mit zur gemeinsamen Anreise aus Kiel. Wir reisen gemeinsam an und auch wieder zurück – und auch während des CSDs muss niemensch allein sein.
Gemeinsame Anreise aus Kiel: 07.06.2025 || 08:25 Uhr Kiel Hbf. || Fahrkartenautomaten bei den Rolltreppen