„Haben Sie schon einen Passierschein?!“ – Protest gegen den Kauf des MFG5-Geländes durch die Bundeswehr

„Haben Sie schon einen Passierschein?!“

Mit dieser Frage konfrontierten wir heute Nachmittag Fußgänger*innen und Fahrradfahrende, die an unserem „Kontrollposten“ auf dem MFG5-Gelände vorbei kamen. Was auf den ersten Blick wie ein lustiger Streich wirken könnte, droht bald schon bitterer Ernst zu werden: Seit Ende der Sommerpause verhandelt die Stadt Kiel mit der Bundeswehr, welche es für die Marine zurückkaufen möchte.

Der 21. September ist der internationale Tag des Friedens. Zu diesem Anlass fanden an mehreren Orten denzentrale Aktionen statt, um gegen die Remilitarisierung zu protestieren. In Hannover, Braunschweig, Wolfsburg, Heidelberg, Dresden, Berlin, Stuttgart und Koblenz gab es unter anderem Plakataktionen und Kundgebungen an Orten, wo Waffen produziert werden und die Bundeswehr für sich wirbt oder ihren Sitz hat. Unsere kreative Protestaktion in Kiel wurde von den Passant*innen sehr positiv aufgenommen. Neben regem Zuspruch kamen auch immer wieder Menschen auf uns zu, die das Bedürfnis nach intensiveren Gesprächen hatten. Viele von ihnen hatten die Petition gegen den Rückkauf, die nicht von uns kommt, die wir aber wichtig finden und gern teilen, zudem schon unterschrieben. Jung und Alt freuten sich außerdem über die verschiedenen Stempel, mit denen die Passierscheine verschönert werden konnten. Von Dino bis Seestern war für jede*n etwas dabei.

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Take back the night – take back the KiWo!

Samstag waren wieder einmal einige Menschen abends unterwegs, um lautstark dem sexistischen und patriarchalen Alltag queere und feministische Solidarität entgegenzuhalten. Dieses mal fand die Demo in unmittelbarer Nähe zur Kieler Woche, einem riesigen Volksfest statt. Immer wieder kam es im Verlaufe der Demo zu sexistischen Pöbeleien, was die Notwendigkeit queerfeministischer Demos unterstreicht.



Im folgenden findet ihr unseren Redebeitrag. Uns ist bewußt, dass manche Begriffe, die wir in diesem Kontext nutzen, nicht unproblematisch sind. Die Schreiber*innen haben ihr bestes gegeben, Dinge konkret zu benennen, andere Leute aus unserer Gruppe hätten manche Dinge anders formuliert. In der Diskussion um den Text sind kleinere Änderungen (im Vergleich zum Text, der auf der Demo gehalten wurde) vorgenommen worden, andere Uneinigkeiten und Unsicherheiten bleiben bestehen. Wenn ihr Gedanken dazu habt, dann schreibt sie uns gerne!

Vorab eine Triggerwarnung da es im folgendem Text um sexuelle Belästigung, übergriffiges Verhalten und Vergewaltigungen geht.

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Gegen Bundeswehrpropaganda – auf der KiWo und überall!

So wie jedes Jahr gab es auf der Kieler Woche neben Karussells, Konzerten und Fressbuden auch dieses mal wieder  eine ganze Menge Militärpropaganda von der Bundeswehr zu sehen. Ziel war die fortschreitende Militarisierung in der BRD zu normalisieren und zentral dabei der Versuch, gezielt junge Menschen für das Sterben mit dem Dienst an der Waffe für den Staat anzuwerben. Gerade erst wurde beschlossen, die Verteidigungsausgaben der Nato-Mitgliedsstaaten auf 5% des BIP zu erhöhen. Das würde laut den Zahlen von 2024 45% des Bundeshaushalts entsprechen. Während also eine massive Investition in größtenteils Aufrüstung und Bundeswehr bevorsteht bzw. schon begonnen hat, werden Gelder für soziale Strukturen, Gesundheit und Bildung in ähnlich drastischer Weise gekürzt. Und beim Beobachten der Diskussionen zur Wehrpflicht, scheint auch die Wiedereinsetzung dieser immer näher zu rücken

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MERZ WILL UNS AN DER FRONT. WIR ABER NICHT. Aufruf zur Demonstration

🔊 DEMONSTRATION | 🗓️ 28.06.2025

🕑 14:00 | 📍 GEWERKSCHAFTSHAUS, LEGIENSTAßE 22-24

Jedes Jahr wirbt die Bundeswehr auf der KiWo fürs Sterben und Töten. Bereits der 8. Klasse werden Kinder gezielt in ein militärisches Umfeld gelockt.

Das sogenannte “Camp Marine” auf der Kieler Woche reiht sich ein in eine politische Entwicklung, die immer mehr zu Aufrüstung, Militarisierung und einer Normalisierung der Kriegswirtschaft drängt. Das Camp stellt das Kämpfen als einen ehrenvollen Dienst an der Gesellschaft dar. Damit werden nun auch die Jüngsten der Gesellschaft gezielt in den geplanten Kriegskurs eingebunden.

Dies spricht gegen das UN-Verbot zur Bewerbung des Kriegsdienstes an Minderjährige. Der Beruf des Bundeswehrsoldaten ist kein normaler und darf auch nicht als ein solcher präsentiert werden. Menschen töten ist kein normaler Job!

Gerade nach dem vorliegenden Koalitionsvertrag, der eine “freiwillige” Pflicht zum Dienst an der Waffe vorsieht, ist es für uns als fortschrittliche Kräfte in Kiel notwendiger den je, uns gemeinsam gegen diesen Kurs zu stellen. Eine bevorstehende Wehrpflicht muss verhindert werden.

Aktivistischer Verfassungsschutzbericht 2024

Ein aktivistischer Bericht über den Verfassungsschutz, die Polizei, Justiz und andere problematische Gruppierungen, die unsere offene und freiheitliche Gesellschaft bedrohen und verunmöglichen.

Die Polizei

Die Polizei ist eine gewaltbereite, reaktionäre und in Teilen auch rassistische Gruppierung mit Ablegern im gesamten Bundesgebiet. In Schleswig Holstein sind sowohl die Bundespolizei wie auch die Landespolizei Schleswig-Holstein aktiv. Diese teilen sich in diverse Untergruppen auf. Über ihre Social Media-Accounts sowie die Website „presseportal.de“ bekennt sich vor allem die Landespolizei immer wieder öffentlich zu ihren Taten. Diese umfassen vor allem Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Nötigung und Hausfriedensbruch.

Im Beobachtungszeitraum drang sie beispielsweise in Lübeck in die privaten Räumlichkeiten kurdischstämmiger Menschen ein. [1] Ein rassistischer Hintergrund der Tat ist anzunehmen. Die Kriminalisierung von Kurd*innen legt außerdem eine Nähe zur autokratisch geführten und von strukturellen Rassismus durchzogenen Türkei nahe. Mit dieser, sowie anderen autokratischen Akteur*innen verbindet sie auch eine ideologische Nähe. Schließlich ist auch die Polizei SH (wie auch andere lokale Ableger) hierarchisch und autoritär von oben nach unten organisiert.

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Bericht 08.04.2025, Eröffnung der Westfield Shopping Mall in Hamburg

Ein Milliardenprojekt von Unibail-Rodamco-Westfield. Gebaut für die Reichen, auf den Rücken und Leben von Arbeiter*innen.

Nach rund 8 Jahren Bauarbeiten und den tragischen Todesfällen von 6 Arbeiter*innen wurde gestern, am 08.04, die Westfield Mall in der Hamburger HafenCity eröffnet.

2022 stürzte ein rumänischer Arbeiter auf der Baustelle in den Tod. Am 30.10.2023  kamen 5 albanische Arbeiter ums Leben und zahlreiche weitere wurden verletzt, die Folgen davon tragen sie bis heute. Der Grund dafür: unzureichende Arbeitssicherheitsvorkehrungen und unnötige Gefährdung von Arbeiter*innen.
Ihre Leben wurden für Profitgier geopfert.

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Veranstaltung: Knast überleben, Solidarität organisieren Ein Gespräch mit Thomas Meyer-Falk

Für viele ist es kaum vorstellbar, wegen politischem Handeln ein paar Jahre im Knast verbringen zu müssen. Thomas verbrachte fast drei Jahrzehnte seines Lebens in verschiedenen Gefängnissen. Seit Ende August 2023 ist er wieder auf freiem Fuß und muss sich nun in einer völlig anderen Welt zurechtfinden. Gemeinsam wollen wir mit ihm über seine Zeit im Knast und danach sprechen. Wie steht man so etwas durch, ohne Mitgefühl und Verstand zu verlieren? Was bedeutet Freiheitsentzug eigentlich? Und welchen Wert haben Solidarität und Zusammenhalt in einer scheinbar aussichtslosen Situation?Die Veranstaltung findet am 18.3.2025 um 19 Uhr im Subrosa (Elisabethstraße 25, Kiel) statt.