Das Jahr begann mit den Enthüllungen des Recherchekollektivs Correctiv. Es folgten Massenproteste in ganz Deutschland. Auch in Schleswig-Holstein gingen zehntausende auf die Straße. Die Demos gaben unserer antifaschistischen Arbeit starken Rückenwind. Um die AfD SH hingegen war es zum Frühlingsanfang still geworden. Ihren „Bürgerdialog“ am 16. Februar in der Kieler Landeszentrale hatten linke Gegenproteste massiv behindert und blockiert. Im Internet gab die AfD sich danach kämpferisch. Trotzdem sollte es bis heute ihre letzte Veranstaltung dort sein. Durch konsequente antifaschistische Arbeit war es gelungen die AfD aus der Landeshauptstadt zu vertreiben
10.01.2024
16.02.2024
Zu Ostern versuchte die Partei dann eine Art Auferstehung. Spontan kündigte sie für den 30. März eine Demo in Brockstedt an. Der Ort im Kreis Steinburg war letztes Jahr durch einen tödlichen Messerangriff in die Schlagzeilen geraten. Da der mutmaßliche Täter migrantisiert wird ist die Debatte stark rassistisch aufgeladen. Doch die Brockstedter*innen durchschauten dieses billige Schmierentheater natürlich und veranstalteten selbst spontan ein Dorffest als Gegenprotest. Auch antifaschistische Strukturen aus SH mobilisierten. Während eine Hand voll verloren wirkender AfDler*innen ihre traurige Veranstaltung durchführten kamen angereiste und lokale Gegner*innen der Rechtsextremen in Kontakt. Der Tag war also am ehesten noch dazu geeignet den antifaschistischen Austausch von Stadt und Land zu fördern. Begeistern konnte die AfD hingegen niemanden für sich.
30.03.2024
12.04.24
Für den 18. April plante sie dann gleich zwei Events. Ihren Stammtisch in der Flensburger Brauerei Hansen verlegte sie nach antifaschistischen Gegenwind jedoch aufs Land ins abgelegene Klappholz (Kreis Schleswig-Flensburg). Im dortigen Bürgerhaus hatte sie am 02.02. bereits ein Grünkohlessen veranstaltet. Den Ort versucht sie bis heute geheim zu halten. Offenbr erfolglos. Ihre für den „Raum Lübeck“ angekündigte Veranstaltung sollte schließlich im Scharbeutzer Lokal „Zum Moorteich“ stattfinden. Doch auch hier wurde Gegenprotest angekündigt und die AfD entschied sich dazu die Veranstaltung privat abzuhalten.
Beitrag der Antifa Pinneberg zum Bürgerhaus Klappholz auf Twitter
18.04.2024
Lange als ruhiges Hinterland galt Dithmarschen. Als eines ihrer Zentren hatte sich die Gaststätte „Zum alten Bahnhof“ etabliert. Der Betrieb in Nordhastedt gehört selbst einem AfDler. Und so glaubte die Junge Alternative auch, dies sei ein guter Ort, um in Ruhe feiern zu können. Für den 27.04. planten sie einen „Ball der Patrioten“. Doch nach einer frühzeitigen, antifaschistischen Mobilisierung sagte der Inhaber seinen „Parteifreund*innen“ ab. Diese kündigten daraufhin an, anderswo feiern zu wollen. Am Tag des Balles selbst gab es erst Proteste in Nordhastedt. Kurzfristig wurde jedoch der Veranstaltungsort bekannt. Und so mobilisierte man spontan zu dem Lokal „Point of Music“ (P.o.M.) in Schleswig. Dank des kämpferischen Protest direkt vor der Location wurde der „Ball“ schließlich zum völligen Disaster für die Rechten. Amüsant auch, dass in Nordhastedt noch lautstark für eine Anreise nach Schleswig geworben wurde. Trotzdem erwischte man dort sowohl Polizei als auch JA wohl auf dem völlig falschen Fuß. Auch der Inhaber des P.o.M. distanzierte sich im Nachklang. Vor Ort suggerierte eine agressiv auftretende Person Inhaberin zu sein. Nachdem er gedoxt wurde distanzierte sinch hingegen der wirkliche Betreiber des P.o.M. – Horst M.
Bericht von TKKG zum „Ball der Patrioten“
27.05.2024
Bericht der Antifa Pinneberg zum „Ball der Patrioten„
27.05,2024
Am Tag zuvor hatte die AfD mal wieder einen „Bürgerdialog“ abhalten wollen. Doch mied sie inzwischen – wie oben erwähnt – die größeren Städte. Und so fand dieser in dem Schwentinentaler Autoschuppen „Exit Cars“ im Kreis Plön statt. Auch hier konnte spontan erfolgreich mobilisiert und direkt vor der Lokalität demonstriert werden. Als die AfD am 03. Mai versuchte nachzulegen wurde erneut auch gegen diesen „Dialog“ erfolgreich demonstriert. Auffällig: Bei beiden Veranstaltungen arbeitete die AfD mit der verschwörungsgläubigen „Die Basis“ zusammen.
Beitrag von TKKG zum „Bürgerdialog“ in Schwentinental
26.04.2024
Beitrag von TKKG zum „Bürgerdialog“ in Schwentinental
03.05.2024
All diese Veranstaltungen zeigen: Der Frühling war für die AfD SH ein kompletter Reinfall. Kaum eine Veranstaltung traut sie sich noch, offen zu bewerben. Wenn sie es doch tat, erwartete sie vor Ort starker Gegenprotest. Auch die, bei denen sie es mit Geheimhaltung versuchten, wurden oft noch von spontanen und kämpferischen Kundgebungen begleitet – sowohl von linksradikaler als auch von bürgerlicher Seite. Mit dieser desaströsen Bilanz legt die AfD SH einen völligen Fehlstart in den beginnenden Europawahlkampf hin. Sorgen wir dafür, dass dies auch so bleibt!