Solidarität mit Rojava!

Im Rahmen des Aktionstag der Klimagerechtigkeitsbewegung zu den türkischen Angriffen auf Rojava und Südkurdistan am 2.12. ist folgender Beitrag von uns entstanden:

WAR STARTS HERE!
Seit zwei Wochen fliegt die Türkei Luftangriffe gegen die selbstverwalteren Gebiete in Rojava sowie im Nordirak, auch gezielt gegen zivile Infrastruktur. Dabei richten sich die Angriffe gegen die Errungenschaften der Revolution die seit 2012 das politische und gesellschaftliche Leben in Rojava bestimmen und die Dschihadisten des Islamisches Staates entscheidend geschwächt und besiegt hat. Eine Revolution die sich zum Ziel gesetzt hat, eine emanzipierte Gesellschaft auf Selbstbestimmung, Feminismus, und Basisdemokratie aufzubauen und die seit 2016 den Angriffen des türkisches Staates trotzt. 

 

Rheinmetall ist eines der Unternehmen, die den Türkischen Staat mit modernen Waffen wie dem Leopard 2 Panzer ausgerüstet hat und so die Angriffe auf die kurdischen Gebiete erst möglich macht. Ob Kleinwaffen, Panzer, Drohnen oder U-Boote – die Türkei ist eines der wichtigsten Abnehmerländer für die deutsche Rüstungsindustrie.
Während die Türkei im Kampf gegen die kurdischen Gebiete immer wieder auch geächtetes Giftgas einsetzt, hält sich die Bundesregierung mit Verurteilungen der Angriffe zurück und dient als verlängerter Arm der türkischen Politik gegen kurdische Aktivist*innen. Menschen, die sich in Deutschland für die kurdische Bewegung stark machen, werden vom Staat überwacht und durch Antiterrorgesetze zu langen Haftstrafen verurteilt.

Unter dem Assad Regime, das bis zur Revolution 2012 die Macht über die Gebiete Rojavas hatte, wurde die Natur ausgebeutet. Das Pflanzen von Bäumen und Gemüsegärten zur Eigenversorgung war verboten und die Landschaft war geprägt von Monokulturen. Der große Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft, die Belastung durch Munition durch den Krieg und die mangelnde Müllentsorgung belasteten die Böden, Grundwasser und Luft schwer. Die Selbstverwaltung hat es sich zur Aufgabe gemacht die ökologischen Probleme im Land anzugehen und Maßnahmen erarbeitet. Unter anderem sollen Monokulturen abgebaut werden und so die Landwirtschaft diversifiziert werden und vorrangig zur Eingenversorgung dienen. Zugleich soll der Wasserverbrauch verringert werden. Mehrere Naturschutzgebiete wurden gegründet, Aufforstungsprojekte gestartet und für viele Städte wurde eine funktionierende Müllentsorgung aufgebaut. Das sind nur einige Punkte von vielen die die Selbstverwaltung angeht. Rojava bezieht seinen Strom aktuell zu einem großen Teil durch Wasserkraftwerke, deren Wasser allerdings aus der Türkei kommt und so immer wieder ein Unsicherheitsfaktor darstellt, da die Türkei das Wasser immer wieder aufstaut und so die Stromproduktion einschränkt. In Zukunft könnte durch erneuerbare Energien die Abhängigkeit der kurdischen Gebiete von der Türkei und fossilen Energieträgern weiter abgebaut werden.

Gegen all diese ökologischen und emanzipatorischen Errungenschaften führt der türkische Staat Krieg. Getrieben von der Angst vor einer Kurdischen Seltverwaltung, auch im eigenen Land, und dem Anbiedern an seine ultranationalistische Wähler*innenschaft ist Erdogan jedes Mittel Recht. Daher ist unsere Solidarität mit der Revolution in Rojava gefragt.

Biji YPG!
Biji YPJ!
Es lebe der Widerstand in Rojava!