Sylt entern am 16. Juli

Anreise aus Kiel: 9.45 Uhr Treffen am Fahrkartenschalter im Hbf
Als das 9 Euro-Ticket angekündigt wurde, erfreuten wir uns unserer neu gewonnen Mobilität. Nicht so auf der Insel Sylt: Dort wählten sich Hausbesitzer*innen die Finger wund, um eiligst die Sicherheits- und Alarmtechnik ihrer Anwesen aufzustocken. Hilfe, der Pöbel kommt!

Und was sollen wir sagen? Sie haben recht: Am 16.7. ist Sylt fällig! Aus mehreren norddeutschen Städten machen wir uns auf den Weg, um dem Feriendomizil der Reichen, der teuersten Insel Deutschlands, einen Besuch abzustatten.

Fernab von den Problemen dieser Welt residiert der Geldadel dort mehrere Wochen im Jahr zurückgezogen auf seiner Insel. Hinter mit der Nagelschere geschnittenen Hecken fühlt er sich sicher. Das einzige, was den Teilzeit-Insulaner*innen den Kopf beschweren kann, ist die Frage nach dem richtigen Golfschläger. Auf Sylt bejubeln sich Reiche für Leistungen, die sie nicht erbracht haben, und vererben Geld, das sie nicht verdient haben. Sylt ist nicht zufällig der ideale Veranstaltungsort für Modelminister Christian Lindners Hochzeit. Austern und Champagner schlürfend lässt sich dort leicht ausblenden, welche Konsequenzen die massive Konzentration von Reichtum in den Händen einiger Weniger hat.

Andernorts ist das Armutsniveau derweil auf einem Rekordhoch. Die rapide steigenden Preise treiben immer mehr Menschen in die Existenzangst. Angesichts dessen können die von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungspakete nur ein Witz sein.

Während die Spritpreisbremse in den Taschen der Mineralölkonzerne versickert, können Reiche ihrem Vermögen beim Wachsen zuschauen: Allein seit Beginn der Corona-Krise zählt Deutschland 633.000 Millionär*innen mehr – mittlerweile ist es das Land mit den viertmeisten Millionär*innen weltweit. Trotzdem blockiert die Politik eine Belastung von Krisen- und Kriegsgewinner*innen. Stattdessen profitiert die Rüstungsindustrie von 100 Milliarden für Aufrüstung, während die Gesundheits-, Bildungs- und Sozialsektoren chronisch unterfinanziert sind. Der Markt werde das schon regeln, heißt es – so gut wie er es in den letzten Jahren getan hat. Hauptsache alle Steuern nach unten drücken, damit die Party auf Sylt kein Ende nimmt.

Ob Klimakrise, Inflation, Krieg… Während die vielen Krisen unsere Welt langsam aber sicher zugrunde richten, sollen wir dann auch noch Trost im Leben der Reichen und Schönen finden: uns über die neuesten Affären von Kim Kardashian das Maul zerreißen oder Jeff Bezos im All bewundern. In zunehmender Absurdität zeigt sich, dass immer nur denen gegeben wird, die sowieso schon viel haben und die Kapitalinteressen Vorrang vor dem Gemeinwohl der Menschen und der Natur haben.

Wir haben es satt! Reiche dürfen sich nicht länger geschützt von der Politik aus der gesellschaftlichen Verantwortung ziehen. Lange genug haben wir für sie gebuckelt, sollten den Gürtel immer enger schnallen, nur damit sie weiter ihre Gewinne einfahren können! Diesen Sommer rücken wir den Reichen auf die Pelle und versauen ihre Ferien! Uns ist kein Weg ist zu weit, keine Bahn zu überfüllt. Wir kommen nach Sylt, um uns das zu holen, was uns zusteht! Am 16.07. heißt es: Party für alle oder keine*n!

Ablauf & Fakten für den 16.07.2022 auf Sylt

Demo: Unsere Demos startet um 13:30 Uhr am Bahnhof Westerland auf Sylt. Wir werden zusammen unser Botschaft laut & bunt verbreiten. Wir nutzen Sylt um in ganz Deutschland eine Ansage zu machen: #MakeTheRichPay!

Kundgebung: Um 18 Uhr Kundgebung mit Musik in Westerland. Genauer Ort wird noch bekanntgegeben. Was wir schon verraten: Es wird laut und politisch! Suport bekommen wir dabei von Mülheim Asozial, RAEST & Enemigx’s Del Enemigo

Gemeinsame Anreise: Um 9.45 Uhr treffen wir uns am Fahrkartenschalter im Kieler Hauptbahnhof um gemeinsam nach Sylt zu fahren.

Mehr Infos: https://werhatdergibt.org/sylt2022/