Aktion gegen den Abschiebeknast in Glückstadt

Moderner Eingangsbereich mit großen Buchstaben "WELCOME CENTER", an der Glaswand ein Schild, grafisch im Bild vergrößert: Logo der Stadt Kiel, darunter: "Zuwanderungsabteilung (Immigration Office)" und ein Pfeil nach rechts.

Nicht Teil des Welcome Centers: Die „Zuwanderungsabteilung“, ein Eingang weiter.

Sechs Personen halten ein Banner vor dem Eingang der sogenannten Zuwanderungsabteilung (Stresemannplatz 5 D), mit der Aufschrift "Abschiebehaft - Knast ohne Verbrechen" und einem separatem Pappschild mit der Aufschrift "Flüchtlingslager auflösen / Kein Mensch ist illegal"Am 6. Mai haben wir vor der Kieler „Zuwanderungsabteilung“ – nicht zu verwechseln mit dem hübschen Welcome Center nebenan – gezeigt, was wir vom unmenschlichen Abschiebesystem und dem Bau des Abschiebegefängnisses in Glückstadt halten.

Am Sonntag  dem 24.04. gab es bereits landesweit Aktionen, um auf das neue Gefängnis aufmerksam zu machen. Ab Juli sollen dort bereits 60 Geflüchtete bis zu 18 Monate eingesperrt werden. Ihr Verbrechen: Hier zu sein. Wir sind mit dieser unmenschlichen Praxis nicht einverstanden!

Auch wenn im Falle von Abschiebungen das unmenschliche Knast-System besonders deutlich zu Tage tritt, möchten wir nochmals betonen, dass Knast in jedem Fall scheiße ist! Menschen einzusperren löst keine gesellschaftlichen Probleme, sondern verschärft sie. Knast zeigt deutlich in was für einem bestrafenden und repressiven System wir eigentlich leben. Knast schwebt als Bedrohung über allen und zwingt Menschen dadurch ihr Verhalten an Gesetze und Normen anzupassen anstatt ihrem eigenen moralischen Kompass zu folgen und miteinander auszuhandeln, was sie für gut und richtig halten.

Anstatt Flüchtlinge einzusperren, sollten wir alle Grenzen abschaffen. Anstatt Umsonstfahrer*innen einzusperren sollten wir Kontrolleur*innen entlassen und den ÖPNV frei zugänglich machen. Anstatt Dieb*innen einzusperren sollten wir allen, dass was sie zum Leben brauchen, frei zur Verfügung stellen. Und anstatt gewalttätige Menschen weg zu sperren sollten wir starke Gemeinschaften aufbauen, in denen Nachbar_innen einschreiten, wenn Gewalt ausgeübt wird und in denen Menschen lernen ihre Konflikte friedlich miteinander zu lösen. Knast löst keine sozialen Problem. Knast verschärft diese. Deswegen sind wir solidarisch mit allen Gefangenen.

Mehr Infos zum Abschiebeknast und eine ausführliche Broschüre findet ihr auf Glueckstadt ohne Abschiebehaft