16.08. Kundgebung gegen Verschwörungsschwurbler

Für die Freiheit mit Abstand von Nazis, Antisemit*innen und Verschwörungsmärchen

Am 16.08. planen Corona-Leugner*innen bzw. -Verharmloser*innen einen norddeutschlandweiten Aufmarsch in Kiel, für den auch in Niedersachsen und Hamburg mobilisiert wird. In Demonstrationen angeblich für Grundrechte verbreiten sie, Corona sei eine Erfindung und einzelne Personen oder Personengruppen an allem Schuld. Fragt mensch näher nach, tritt der Antisemitismus schnell zu Tage. Mit der Kundgebung erreichen die sonst eher kleineren Aktionen aus der Vergangenheit eine neue Dimension, einschließlich aller negativen Konsequenzen für Menschen in und um Kiel. Wie am vergangenen Samstag in Berlin gesehen, ist auch in Kiel eine gefährliche Mischung aus Esoterik, Impfgegner*innen, Reichsbürger*innen und Neuen Rechten zu erwarten. Lasst uns dem gemeinsam entgegen treten!

Wir rufen gemeinsam mit weiteren Antifaschist*innen aus Kiel zu Widerspruch auf. Am 16.08. um 13:30 auf der Reventlouwiese – näheres wird noch bekannt gegeben. Dabei werden wir alle gebotenen Hygiene-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie einhalten.

Solidarisch gegen den rechten Aufmarsch! 

Wir rufen dazu auf sich Sozialdarwinismus und totalitaristischen Tendenzen der Corona-Schwurbler*innen entschlossen in den Weg zu stellen. Wir finden es auch nicht gut, wenn Menschen in Pflegeheimen nicht mehr besucht werden dürfen oder wenn wirtschaftliche Erwägungen und die Profitmaximierung vorgehen vor Gesundheitsversorgung und Freiheitsrechten, wenn psychische Folgen der Pandemie nicht mitbedacht werden. Aber wir demonstrieren nicht zusammen mit Nazis oder Verschwörungsideolog*innen. Diesen Menschen darf keine Plattform gelassen werden, um ihre Hetze und ihren Antisemitismus zu verbreiten. 

Der aktuelle Zulauf ist besorgniserregend, wenn wie in Berlin am vergangenen Wochenende Zehntausende demonstrieren um ihre kruden und gefährlichen Theorien zu verbreiten. Es ist also höchste Zeit, den Pandemie-Verharmloser*innen etwas entgegen zu setzen: Solidarität. Dabei heißt Solidarität zwar auch Abstand halten und Maske tragen, aber auch mehr: Kritisch auch die Verhältnisse hinterfragen und angreifen.

Warum etwa wird seit Jahren am Gesundheitssystem gespart und sollen Krankenhäuser schließen? Warum werden jetzt Milliarden in Flug- und Kreuzfahrtindustrie gesteckt, aber die Menschen, die ihren Job verloren haben bekommen nicht einfach Geld? Wir müssen auch das Problem Kapitalismus angehen um gemeinsam solidarisch Krisen überwinden zu können, das gilt sowohl für die Corona-Pandemie als auch die Klimakrise. 

Gerade im Anbetracht einer Krise zeigt sich die menschenverachtende Ausprägung von Wirtschaft und Kapitalismus. Dass in Krisen die Reichen gut über die Runden kommen, und viele Arme und Schwache auf der Strecke bleiben, ist nicht die „Schuld von denen da oben“. Sondern das Ergebnis der gegenwärtigen marktwirtschaftlichen Verhältnisse, in denen die Menschen gezwungen sind, immer erst an sich selber zu denken. Menschen und Politik, die Interessen von Wirtschaft höher bewerten als das Leben von Mitmenschen dürfen in Kiel keine Perspektive haben! 

 

Weitere Infos zu den „Grundrechte-Demos“:

    https://subtilus.info/grundrechte-demos/

    https://subtilus.info/grundrechte-demos/inhaltliche-kritik/

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