Aktion gegen neues LNG (Flüssiggas)-Terminal

Während des Weihnachtsmarkts am letzten Sonntag in Kiel wurde plötzlich ein Stück Weg abgesperrt mit Schildern wie „Achtung Erdbebengefahr“, „Achtung Methanschlupf“ und „LNG Klimakiller“. Mit dieser Aktion und zahlreichen Flyern wurden die mal mehr mal weniger interessierten Weihnachtsmarkt-Besucher*innen über die Pläne der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung, ein LNG-Terminal in Brunsbüttel zu fordern, aufgeklärt – und darüber, dass dies ein Beitrag zur Klimazerstörung und nicht zur Verbesserung ist.

Hier folgen der vollständige Text des verteilten Flyers, einige Bilder und hier ein Link zu einem Brief verschiedener Initiaitiven, die sich gegen den Terminal-Neubau wenden.

Kein Flüssiggas-Terminal in Brunsbüttel
Erdgas ist keine saubere Energiequelle

CDU, FDP und Grüne wollen zusammen mit der Bundesregierung in Brunsbüttel ein Terminal für Flüssiggas (LNG) bauen, das vor allem zur Betankung von Schiffen dienen soll. Dies wird trotz gegenteiliger Behauptungen zu einer deutlichen Erhöhung der klimazerstörenden Treibhausgasemissionen führen.

Denn Erdgas besteht vor allem aus Methan, einem äußerst schädlichen Treibhausgas, um das 86fache schädlicher als CO2. Bei Förderung und Transport des Gases gelangt das Methan in die Atmosphäre. Die Daten über das Ausmaß dieses sogenannten Methanschlupfs werden meist nur von den Erdgas-unternehmen selbst erhoben. Unabhängige Daten liegen nur für die USA vor und weisen darauf hin, dass Erdgas deutlich umweltschädlicher als ölbasierte Brennstoffe ist.

Zudem wird das Gas oft durch Fracking gewonnen, inklusive Verunreinigung des Trinkwassers und Erdbeben. Es ist verlogen, wenn die Jamaika-Koalition gegen Fracking in Schleswig-Holstein ist, aber gleichzeitig in Brunsbüttel ein Terminal baut, welches Fracking an anderen Orten der Welt fördert.

Behauptungen, dass das LNG-Terminal zur Energiewende beitragen könnte, sind dilettantisch – so gibt es keinerlei Initiativen nur erneuerbar hergestelltes Gas zu importieren. Die klimaneutrale Herstellung von Kohlenwasserstoffen verbraucht zu viel Energie, als dass sie sinnvoll wäre. An das deutsche Gasnetz sind bereits 4 LNG-Terminals in den Nachbarstaaten angeschlossen, die im Schnitt nur zu 22% ausgelastet sind. Das Terminal ist also auch wirtschaftlich Unsinn.

Wir treten ein für weniger Schiffsverkehr, weniger globale Warenströme sowie für umweltfreundlichere Technologien wie Landstromanschlüsse oder Segelschiffe!
Stoppt die Pläne für das LNG-Terminal in Brunsbüttel!

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Gas von tkkg. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.