Kreuzfahrt kentern – Internationaler Tag gegen Kreuzfahrt

Malerische Küstenorte und ein spannendes Angebot an Board, alles in allem ein aufregendes Abenteuer – all das versprechen Kreuzfahrtschiffunternehmen auf ihren Internetseiten. Für mehrere hundert Euro pro Nacht und Person bist du dabei – und unterstützt ganz nebenbei noch eine ganze Menge Umweltzerstörung, Greenwashing und Ausbeutung. All inclusive sozusagen. 

Nicht nur der Energie- und Ressourcenverbrauch der gigantischen Schiffe ist nämlich angesichts der Klimakrise absolut unverantwortbar, auch der CO2-Ausstoß pro Kopf ist enorm. Meist fahren Kreuzfahrtschiffe mit Schweröl, welches hochgiftig ist und ein hohes Risiko für Mensch und Umwelt bedeutet.

Doch auch das vermeintlich alternative, umweltfreundliche LNG (Flüssigas) ist entgegen der ‚grüngewaschenen‘ Werbestrategie hochgefährlich: Bei der Herstellung werden Gase freigesetzt, die noch um ein vielfaches schädlicher fürs Klima sind als CO2. Das LNG in Deutschland wird zudem meist aus den USA importiert, wo es unter neokolonialen Bedingungen ‚gefrackt’ wurde. Bei der in Deutschland verbotenen Herstellungsmethode ‚Fracking‘ wird extrem viel Wasser benötigt und es werden Chemikalien in den Boden gepumpt, was oftmals zur Verunreinigung des Grundwassers führt. Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen treffen die lokale Bevölkerung, zumeist überproportional häufig indigene Menschen und Afroamerikaner*innen. 


Um die meist ohnehin schon lächerlich geringen Umweltstandards zu umgehen, fahren viele Kreuzfahrtschiffe unter z.B. maltesischer Flagge. Das gleiche gilt für geringere sozial- und Arbeitssicherheitsstandards. Insbesondere die Servicekräfte werden viele Stunden am Tag ausgebeutet und haben meist wenig bis keine Chancen, sich dagegen zu wehren. Ein großer Teil dieser Arbeitskräfte sind Migrant*innen, z.B. von den Phillippinen. Sie erhalten niedrigen Lohn für viele Stunden Arbeit am Tag, kaum Freizeit und keine Aussicht auf längerfristige Verträge. 

Und auch dort, wo die Kreuzfahrtschiffe ankommen, sorgen sie für große Probleme: Der Bau von Kreuzfahrtterminals zerstört Riffe und nimmt extrem viel Raum ein. Die Massen an Menschen überfordern die lokale Infrastruktur und verdrängen die Bevölkerung vor Ort. In den letzten Jahren gab es immer wieder Demonstrationen und Aktionen gegen diesen sogenannten ‚Overtourism‘, z. B. In Spanien und Griechenland.


All das sind mehr als genug Gründe, heute am internationalen Tag gegen Kreuzfahrt aktiv zu werden – und an jedem anderen Tag natürlich auch!

Klimagerechtigkeit jetzt!

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