Zu Besuch bei der Wahlkampfveranstaltung der FDP in Kiel

Wer hat, der gibt – wer nicht gibt wird enteignet!

Diese und andere Parolen schallten heute gegen Mittag über den Rathausplatz in Kiel. Der ehemalige Finanzminister Christian Lindner und seine Partei FDP hatten zu einer Wahlkampfveranstaltung geladen, 150 FDP-Fans und Interessierte kamen dafür in etwa zusammen.

Ebenfalls eingetroffen waren aber auch etwa 50 Menschen, die spontan und ohne vorherigen Mobilisierung lautstark gegen die rassistischen und armenfeindlichen Takes Lindners skandierten. ‚Tax the rich!‘ und ‚100 Milliarden für Bildung und Gesundheit!‘ waren nur zwei der zahlreichen Parolen, die die Protestierenden der neoliberalen Propaganda entgegenhielten. Außerdem waren laute Paukenschläge und Trillerpfeifen zu hören. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort und versuchte die Protestierenden auf Abstand zu halten.

Parallel dazu waren einige Leute in der Menge direkt vor der Bühne und verteilten Flyer, auf denen Elon Musk zu sehen war, wie er den Hitlergruß zeigt. Dazu war dort ein Zitat Lindners abgedruckt: „Mehr Musk wagen!“. In Gesprächen mit den FDP-Fans zeigten sich einige durchaus diskussionsbereit, andere wollten von der fehlenden Distanz der Liberalen zur Rechten nichts wissen oder stritten sie ab. Auch am Rande des Protestes wurde mit Passant*innen, die zufällig in das Geschehen hinein liefen, gesprochen.

Auf der Bühne stand ein sichtlich verunsicherter Christian Lindner, der sich anscheinend gezwungen sah, den unüberhörbaren Gegenprotest immer wieder mit billigen Sprüchen zu kommentieren.

Zum Ende der Veranstaltung ‚kollektivierten‘ einige Aktivist*innen dann noch Merch der FDP. Ob Lindner, der in seinen Reden die Wichtigkeit von Eigeninitiative immer betont, dies gefallen hat, bleibt offen.

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