Diese Woche hat eine weitere Rodungssaison begonnen, das heißt, dass Wälder und Besetzungen akut von Räumung, Rodung und Zerstörung bedroht sind. Auf der Website von Wald statt Asphalt könnt ihr aktuelle Besetztungen sehen. Fahrt gerne hin, besucht sie und helft mit. Diese Woche wäre auch die ehemalige Waldbesetztung in der Leinemasch 2 Jahre alt geworden, wurde stattdessen aber bereits Mitte Januar diesen Jahres geräumt und zerstört. Hier haben Staat und Polizei während der Räumung auch nicht vor Gewalt zurückgeschreckt.
Jetzt, 9 Monate später, bekommen die ersten Aktivistis, denen von der Polizei vorgeworfen wird während der Räumung das Stückchen Wald besetzt zu haben, die ersten Briefe und es kam auch schon zu einer Hausdurchsuchung. In manchen Briefe steht drin, dass die Cops eine ED-Behandlung bei den Aktivistis machen wollen und die sich vorher dazu äußern können. Eine ED-Behandlung sind Foto Aufnahmen von Personen, Abnahme von Finger/Handabdrücken, Notieren von Tattoos und Narben und allgemein nach körperlichen Merkmalen gucken um Personen in Zukunft wieder zu identifizieren. Legitimiert werden soll das Ganze durch Argumente wie dass der Mensch Ideologien vertrete, die gegen staatliche Maßnahmen seien und aufgrund der politischen Überzeugung auch nicht zurück schrecke Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten zu begehen, nicht mal eine Verurteilung sie zurück halte um weiter welche zu begehen. Anstatt einzusehen, dass deren Repressionen uns nicht aufhalten können, und dass deren System nichts an den eigentlichen Problemen ändert, wird hier massiv der Datenschutz der Menschen, die was gegen die Probleme tun, eingeschränkt. Ein weiteres Argument ist, dass „das Verhalten der Beschuldigten sehr viel kriminelle Enerigie und wenig Einsicht und Reue mit der Tat“ gezeigt haben soll. Hier wird auch wieder mit dem Finger auf die Falschen gezeigt, denn kriminell sind nicht die Besetzer*innen sondern das System. Außerdem gibt es keinen Grund, wegen solch einer „Tat“ Reue und Einsicht zu zeigen.
Wenn auch ihr Post bekommt, gilt grundlegend: Auf Vorladung oder Anhörung nicht erscheinen oder antworten, bei Strafbefehlen oder Bußgeldbescheid Einspruch einlegen und beim EA melden. Sich bei der lokalen Roten Hilfe Ortsgruppe (oder einer anderen lokalen Antirepressionsgruppe) zu melden, ist auch nie eine schlechte Idee!
Lasst euch außerdem nicht unterkriegen – wir und viele andere Gruppen und Menschen sind auf eurer Seite! Feuer und Flamme der Repression!
Alle Dörfer bleiben, alle Wälder bleiben – ihr kriegt uns nicht kaputt! Danni lebt, Lützi lebt und Tümpeltown lebt!