SAVE THE PLANET – DESTROY CAPITALISM! – Anitkapitalistischer Block auf dem Klimastreik

SAVE THE PLANET – DESTROY CAPITALISM!

Mit ca. 3000 Menschen waren wir am 15.September beim von Fridays for Future Kiel organisierten Klimastreik auf der Straße!

System change noch climate change!

Wir veröffentlichen hier unserem Redebeitrag vom Klimastreik:

Hallo,

wir sind von der TurboKlimaKampfGruppe, einer Klimagruppe hier in Kiel.

Wir müssen kaum auf die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise verweisen, die sich weltweit immer stärker bemerkbar machen. Extremwetterzustände und Naturkatastrophen häufen sich. Zahlreiche Menschen müssen ihre Heimat verlassen. Das Ausmaß und die Dringlichkeit des Problems stehen (schon lange) offen zutage. Doch man versucht uns noch immer weißzumachen, dass das jetzige System von Raubbau und unendlichem Wachstum fortgeführt werden könnte und müsste. Diesem Raubbau ist Anfang des Jahres auch das Dorf Lützerat zum Opfer gefallen.

Die Räumung Lützis war ein Umbruch. Es war das letzte Dorf, welches der Braunkohleförderung im Rheinischen Revier weichen sollte. Der Kampf um Klimagerechtigkeit verlagert sich. Weg von der Kohle hin zu LNG, Flüssigerdgas. Mit dem LNG-Beschleunigungsgesetz 2022 wurden ganze 12 Terminals in Auftrag gegeben. Es handelt sich dabei um einen völlig unnötigen Ausbau der fossilen Energieförderung. Außerdem löst die Gewinnung von Erdgas in den Förderländern gravierende Umweltschäden aus. Dieses Vorgehen knüpft natlos an koloniale Kontinuitäten an. Bisher sind Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin und Brunsbüttel entstanden. Die Baustelle eines zweiten Terminals in Brunsbüttel wurde letzten Monat blockiert. Kommende Woche finden auf Rügen Klima- und Protestcamps zum Thema Flüssiggas statt. Hier befinden sich weitere Terminal im Bau. Zusammen mit Menschen vor Ort versuchen wir das noch zu stoppen. Wenn ihr die Zeit habt, dann kommt mit nach Rügen!

Jetzt heißt es: Nicht den Kampf aufgebe! Dabei haben verschiedene Herangehensweisen alle ihre Legitimität. Für das Klima brauchen wir die angemeldeten Demos auf der Straße genau so wie die Blockaden der Letzen Generation wie auch die Besetzungen aus Teilen der linksradikalen Szene.
In diesen Zeiten müssen wir ganz klar zusammenstehen und uns miteinander solidarisieren. Bei der Repressionsmaschinerie sind wir alle mitgemeint.

Leider braucht es für Veränderungen einen langen Atem. Es ist vorauszusehen, dass wir den Kampf um Klimagerechtigkeit noch viele Jahre führen müssen. Achten wir also darauf, dass wir uns langfristig engagieren können. Aktivismus ist ein Marathon. Kein Sprint. Und es hilft niemanden, wenn wir uns verausgaben. Passen wir auf die Menschen in unserem Umfeld auf. Vergessen wir aber auch uns selbst nicht dabei. Erinnern wir uns, dass Aktivismus Spaß machen kann. Denken wir daran, uns unsere Auszeiten zu nehmen und uns dann zu engagieren, wenn wir wieder die Kraft dafür haben.

Ja, die Lage ist ernst. Doch verfallen wir nicht in eine apokalyptische Stimmung. Gelegentlich hören wir, es sei doch eh schön zu spät noch etwas zu verändern. Das ist zum einen sehr bequem. Denn wenn eh schon alles verloren ist, dann muss man auch nichts mehr verändern. Zum andern lähmt es uns als Aktivistis, wovon wieder nur die fossile Industrie profitiert.

Vergegenwärtigen wir uns lieber unsere Erfolge. Ja, Lützi wurde zerstört. Doch sieben andere Dörfer wie Keyenberg und Kuckum wurden gerettet. Zu verdanken war dies der gemeinsamen Arbeit von regionalen Bürgerinnis und überregionaler Klimagerechtigkeitsbewegung. Ja, es werden immer noch weitere LNG-Terminals gebaut. Doch einige Projekte wurden schon wieder auf Eis gelegt. RWE ist sogar ganz aus dem Projekt ausgestiegen. Zu tief scheint der Schrecken von Lützenrath noch zu stecken.

Vergegenwärtigen wir uns unsere Erfolge. Aber lassen wir uns in unserem Aktivismus nicht bremsen. Denn Erfolge zu feiern bedeutet nicht, sich mit weniger zufrieden zu geben. Vielmehr ist es die Grundlage dafür, den Wert unseres Aktivismus anzuerkennen und Kraft zu schöpfen.

Wir wollen alle dazu ermutigen, im Kleinen wie auch im Großen, und in Rahmen ihrer Möglichkeiten sich zu engagieren. Jede Person zählt. Lützi und viele andere Kämpfe haben gezeigt, wieviel wir gemeinsam bewegen können.

What do we want?
Climate Justice!