Aktionstage vom 23.-27. September 2022
Im Oldenburger Land den Ausstieg aus der Tierindustrie erkämpfen
Wir wollen in diesem Jahr erneut unseren gemeinsamen Protest in den Hotspot der deutschen Fleischindustrie, das Oldenburger Land, tragen. Noch umfassender und weiterhin entschlossen – denn der Profit der Fleischkonzerne ist ungebrochen! Während mehrtägiger Aktionstage vom 23.-27. September werden wir uns der Fleischindustrie entgegen stellen: mit einer Massenaktion und weiteren vielfältigen Protesten, ungehorsam und kreativ, für einen radikalen Wandel des Agrar- und Ernährungssystems.
Fleischindustrie: System der Ausbeutung und Zerstörung
In der Fleischindustrie bündeln sich zahlreiche gesellschaftliche Probleme: darunter Landraub und Hunger im globalen Süden, Ausbeutung von meist migrantischen Arbeiter*innen und von prekär wirtschaftenden Bäuer*innen, enorme Treibhausgasemissionen und Umweltzerstörung, Unterdrückung und Tötung von Tieren. Und wo lässt sich diese Industrie wirksamer treffen, wenn nicht dort, wo sie sich am wohlsten fühlt: Im Dreieck der Städte Bremen, Oldenburg, Osnabrück. Im sogenannten Oldenburger Land reihen sich Mastanlagen, Schlachthöfe, Wurstfabriken und Futtermittelwerke dicht an dicht aneinander. Dort sitzen auch die größten Profiteur*innen dieser Industrie: die großen Fleischkonzerne, allen voran PHW (Wiesenhof), Vion, Tönnies und Westfleisch.
Bereits im vergangenen Jahr zielten wir mit unserer Massenaktion auf das Oldenburger Land: Mit mehreren hundert Menschen protestierten wir trotz der Versammlungsverbots-Versuche der Behörden mitten in diesem Hotspot gegen die Fleischindustrie und legten letztlich unter dem Motto „PHW Ade“ den Hauptstandort und das Futtermittelwerk des größten deutschen Geflügelkonzerns für mehr als 10 Stunden lahm.
Gemeinsam für eine solidarische Agrarwende kämpfen
Dieses Jahr machen wir mit eurer Unterstützung die große Bandbreite der gesellschaftlichen Katastrophen, an denen die Fleischkonzerne und die gesamte Tierindustrie beteiligt sind, deutlich. Wir werden die Verflechtung der Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur aufzeigen. Ihre Verbindungslinien treffen sich nicht zuletzt in den kapitalistischen Produktionsverhältnissen. Wir verbinden unsere emanzipatorischen Kämpfe und verabreden uns zu vielfältigen, bunten und entschlossenen Aktionen und Protesten.
Der Protest der letzten Jahre hat Wirkung gezeigt. Doch wir müssen verhindern, dass sich die Tierindustrie durch oberflächliche Korrekturen weiter verstetigt, etwa durch die Aufhebung von Werkverträgen, vermeintliche Klimaschutz- und „Tierwohl“-Maßnahmen oder Lieferkettengesetze. Stattdessen wollen wir deutlich machen, dass kein Weg an einem Ausstieg aus der Tierindustrie vorbeiführt! Und zwar als Teil eines umfassenden Systemwandels: Für ein gutes Leben für alle, auch für Tiere, innerhalb der planetaren Grenzen und unter besonderer Verantwortungsübernahme des globalen Nordens.
Call to Action
Wir rufen alle dazu auf, sich den Aktionstagen im Spätsommer anzuschließen! Kommt zu der geplanten Massenaktion und führt zusätzlich eigene Proteste im Oldenburger Land durch. Nur gemeinsam können wir den Ausstieg aus der Tierindustrie erreichen. Lasst uns 2022 zu einer Wegmarke im Kampf für eine solidarische und ökologische Ernährungs- und Agrarwende machen!
Die Aktionstage werden vom 23.-27. September stattfinden. In diesem Zeitraum wird in Quakenbrück ein Aktionscamp stattfinden. Außerdem planen wir am Samstag, den 24.09. eine große Demonstration in Vechta und in der gesamten Zeit weitere Aktionen in der Region. Bleibt unbedingt auf dem Laufenden und beteiligt euch gern aktiv an der konkreten Ausgestaltung der Aktionen im Sommer – z.B. in unserem neuen Community Space oder als Mitglied des Bündnisses.