In den letzten Wochen haben wir verschiedene Aktionen zu dem Thema LNG gemacht, denn das Fracking Gas aus den USA, Mexiko oder Argentinien ist keine Brückentechnologie und es schon gar nicht nachhaltig!
LNG, Kurzform von „Liquified natural gas“, wird in letzter Zeit vermehrt diskutiert, wenn es um die zukünftige Energieversorgung und die Unabhängigkeit vom russischen Gas geht. Es sind Terminals in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven geplant. Nachdem lange unklar war, ob diese Terminal kommen werden, hat die Regierung nun diese Projekte subventioniert und will Genehmigungen und Umweltprüfungen nicht abwarten. Dabei braucht es gerade jetzt einen Wandel weg von den fossiles Energieträgern wie Kohle oder Gas und hin zu einer wirklichen Energiewende.
Globaler Klimastreik am 25. März
An diesem Freitag waren wir zusammen mit Fridays for Future auf der Straße. Gemeinsam mit der Antifa-Koordination Kiel haben wir den antikapitalistischen Block ins Leben gerufen, da Klimaschutz nur ohne Kapitalismus und seinen ausbeuterischen Bedingungen funktionieren kann. In unserer Rede haben wir die Kreuzfahrt Industrie in Kiel, aber auch das LNG-Fracking-Gas kritisiert. Hier ist ein Auszug der Rede:
„Eine der Greenwashing-Methoden für Schiffe der letzten Jahre ist der Umstieg des Schiffsantriebs auf LNG, also Flüssiggas. Damit wird zwar weniger CO2 ausgestoßen, wenn wir jedoch den beim Abbau und Transport von Gas entstehenden Methanschlupf mit berechnen, ergibt sich, dass das Klima genauso oder sogar noch mehr geschädigt wird als bei der Nutzung von herkömmlichen Kraftstoffen. Bei Darstellungen wird meist nur der Ausstoß bei der Kraftstoffverbrennung verglichen und so wird zum Beispiel verschleiert, dass allein bei der Herunterkühlung von Gas, die für die Verflüssigung notwendig ist, schon bis zu 25% seines gesamten Energiegehalts verbraucht wird. Das Gas für LNG, das im Moment vor allem aus den USA in die EU importiert wird, wird durch Fracking gewonnen – eine Methode, bei der mit hohem Druck Chemikalien in den Boden gepresst werden, was Grundwasserverseuchung und die Versiegelung des Bodens nach sich zieht. Dazu wird für die Gasgewinnung Land von indigenen Menschen geraubt und diese vertrieben. Fracking ist in Deutschland verboten und trotzdem wird das durch ebendiese Methode gewonnene Gas ohne Bedenken importiert. Wieder basiert dieser Konsum auf der kolonialen Ausbeutung von Menschen und Natur.“
Aktionstag Ende Gelände „Gegen Krieg und Klimakriese“ am 27. März
Am Aktionstag „Gegen Krieg und Klimakrise! Für Klimagerechtigkeit, offene Grenzen, Abrüstung und Frieden!“ haben wir eine Banneraktion auf der Kanalfähre in Brunsbüttel durchgeführt, um gegen das neue LNG Terminal zu protestieren. Auf dem Banner, dass von der Fähre wehte, war zu lesen „LNG = Fracking und koloniale Ausbeutung – Gegen Krieg, Klimakrise und Kapitalismus“. Außerdem haben wir diese Botschaft noch an verschiedenen anderen Orten in Brunsbüttel geteilt.
Der Hintergrund des Aktionstages ist der Umgang der Politik und Wirtschaft in Bezug auf die Energieversorgungen durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Wir kritisieren, dass es kurzfristige Reaktionen statt einem langfristigen Wandel hin zu nachhaltiger und unabhängiger Energiegewinnung gibt. Auch dabei spielt LNG eine zentrale Rolle. Der Bau des LNG-Terminals in Brunsbüttel wurde kurzerhand mit bis zu 50 % vom Bund subventioniert. Hintergrund sind die Pläne der Bundesregierung sich unabhängiger von Gasimporten aus Russland zu machen. Es kann aber angesichts der aktuellen Klimakrise nicht sein, weiterhin in klimaschädliche fossile Energien zu investieren, anstatt jetzt die so nötigen Schritte hin zu einer Energiewende gehen.
Zitat einer Aktivistin von TKKG:
„Wir solidarisieren und mit den Menschen in der Ukraine sowie den Antikriegs-Bewegung in Russland und sind geschockt angesichts der russischen Invasion. Der Krieg zeigt, wohin die jahrelange Aufrüstung und gegenseitige Provokation geführt haben. Trotzdem darf dieser Krieg nicht dafür genutzt werden, Bemühungen im Klimaschutz der letzten Jahre rückgängig zu machen. Fossile Energien dürfen nicht als nachhaltig deklariert werden, sondern es braucht solidarische Lösungen und einen radikalen Wandel. LNG-Terminals sind keine Lösung!“
Gegenprotest beim Wahlkampf in Kiel am 14. April
Vor kurzem ist auch ein Artikel von Jannis Große zu LNG erschienen, indem auch TKKG zu Wort kommt: