Seit etlichen Monaten steht auf dem letzten Rest des größtenteils bereits abgerissenen Ortes Lützerath in NRW ein Protestcamp – von Klimagerechtigkeitsaktivist*innen der ZAD im Rheinland (Zone À Défendre, ein Gebiet, das es zu verteidigen gilt, eine Anlehnung an eine Besetzung bei Notre-Dames-de-Landes, die erfolgreich einen Flughafen verhinderte).
Der Kohlekonzern RWE will auch die letzten stehenden Häuser, so auch den Hof vom Bauern Eckhard Heukamp, auf dessen Land sich auch die Aktivist*innen befinden, abreißen. Gegen die Enteignung ging er in Berufung und kämpft seitdem juristisch dagegen an. Ein weiteres Urteil stand am 07. Januar an, wäre es zu Ungunsten Eckhards ausgefallen, wäre eine baldige Räumung sehr wahrscheinlich gewesen. Denn all das steht dem Schaufelradbagger im Weg, der in Sichtweite nur noch wenige hundert Meter entfernt stetig weiterarbeitet und klimaschädliche Kohle fördert.
Da die geplante Großdemo am 8. Januar aufgrund der Pandemielage abgesagt und stattdessen zum dezentralen Aktionstag unter dem Motto #xfürlützi aufgerufen wurde, haben auch wir auf diesem Wege unsere Solidarität mit dem Widerstand in Lützerath gezeigt.
Das gerichtliche Urteil, welches über Räumung oder nicht entscheidet, wurde zwar aufgrund von Krankheitsfällen auf unbestimmte Zeit verschoben. Währenddessen wurden auch die noch RWE gehörenden Häuser im Dorf besetzt und wieder belebt. Die drohende Gefahr ist aber noch lange nicht gebannt. RWE will weiter mit Hilfe der Staatsmacht räumen und den verbleibenden Rest des Dorfes, Eckhards Hof und die ZAD Rheinland dem Erdboden gleichmachen.
Es bleibt dabei: beim Klimaschutz können wir uns auf den Staat nicht verlassen, weil dieser den Profitinteressen der Konzerne wie RWE, wenn es hart auf hart kommt den Weg freiprügelt. Stattdessen müssen wir uns ihm in den Weg stellen und widerständig sein, Klimagerechtigkeit bleibt Handarbeit!