Am gestrigen Samstag gab es in Kiel gleich zwei Aktionen unter dem Motto: „Grenzen auf, Menschen retten!“, die sich für offene Grenzen für Geflüchtete einsetzen. Einen Schilderwald über die Hörnbrücke und einer anschließenden Kurz-Demonstration zur Aktion der Seebrücke an der Kiellinie hatten Aktive der TurboKlimaKampfGruppe angekündigt.
Im Aufruf zur Aktion heißt es: „Die Lage an den EU-Außengrenzen ist nicht auszuhalten – nicht als Beobachter*in und schon garnicht als Betroffene*r. Seit Monaten und Jahren lassen es die Staaten der EU zu, dass Menschen, auf der Suche nach einem besseren Leben, ertrinken und verhungern, und wegen Erschöpfung, Unterversorgung und mangelnder Hygiene und somit an zunächst leichten Krankheiten sterben.“ Während die pandemiebedingten Reisebeschränkungen für mittellose Erntehelfer*innen gelockert werden, bleiben Geflüchtete in den Lagern gefangen, auch wenn ihre Situation in den Lagern auch durch die Bedrohung mit der Corona-Pandemie Tag für Tag schlimmer wird.

„Angesichts dieser menschenunwürdigen Zustände muss auch zu Corona-Zeiten weiter demonstriert werden. Wir tun dies ohne dabei Hygiene-Regeln zu verletzen. Zu schweigen würde mitschuldig machen.“ begründet Julia Schröder von der TurboKlimaKampfGruppe die Notwendigkeit der Demonstration, die leider nach kurzer Zeit durch Einwirken der Polizei von der Straße auf den Gehweg ausweichen musste.
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ordert wird auf zahlreichen Schildern, sofort die Lager in Griechenland und an anderen EU-Außengrenzen zu evakuieren und die Menschen in die Städte und Gemeinden zu bringen, die sich zur Aufnahme bereit erklärt haben. Ein weiteres Thema ist die Seenotrettung im Mittelmeer, der nicht länger Steine in den Weg gelegt werden dürfen. Seenotrettung ist eine Verpflichtung auch der europäischen Staaten, sowie das Bringen der Geretteten in sichere Häfen. Lybien hat keine sicheren Häfen, denn dort droht Geflüchteten Folter und Sklaverei. Mit „Fähren statt Frontex“ werden sichere Fluchtwege eingefordert. 

