Solidarität mit den Besetzer*innen im Danni und in Flensburg – Wald statt Asphalt!

In Kiel ist es die A21 durch das Vieburger Gehölz, in Hessen die A49 durch den Dannenroder Wald, in Flensburg sollen Bäume einem Parkhaus weichen. Überall soll auf Kosten von Wald und Natur immer mehr zubetoniert und den Blechkarren die Vorfahrt eingeräumt werden.
Die Rodungssaison ist gestartet, die Konflikte um die Verkehrswende spitzen sich überall zu, Baumhäuser werden geräumt, da ab dem 1. Oktober Bäume gefällt werden dürfen.

„Je mehr Autobahnen, desto besser fießt der Verkehr.“ so scheinbar die Annahme des Verkehrsministeriums.
Aber mehr Straßen bedeuten auch mehr Verkehr; hier, in Hessen, überall. Mehr Verkehr, der weder unsere Kommunen lebenswerter macht noch dem Klima oder den lokalen Ökosystemen nützt. Er nützt lediglich den Autokonzernen. Mobilität könnte viel gerechter, ökologischer und gesünder gestaltet werden. Ja wenn. Wenn wir endlich die Macht der Automobilkonzerne brechen, die seit Jahren die Verkehrspolitik in Deutschland bestimmen. Bisher wurde Mobilität in Deutschland vor allem in Autos gedacht: umso mehr Menschen Auto fahren, desto mobiler sind sie auch. Umso besser ist es auch für die deutsche Wirtschaft. Auch der Warentransport, der dank Kapitalismus von Jahr zu Jahr umfangreicher wird, wurde zu großen Teilen auf die Straße verlagert. Wenn dann allerdings viele mit Autos mobil sind, merkt man, dass das ja auch nicht so richtig ist, weil sie sich alle gegenseitig behindern und im Stau stehen. Dieses Phänomen kennt man auch als Mobilitätsparadoxon. Um das kurzfristig zu lösen und ohne bestehende Machtverhältnisse auch nur irgendwie anzugreifen, baut man neue Straßen um die Alten zu entlasten. Das Schema lässt sich überall beobachten: auf Autobahnen ist regelmäßig Stau, in Kiel werden seit Jahren Schadstoffgrenzwerte auf der B76 überschritten, Stau ist spätestens zum Feierabend jeden Tag, also braucht es mehr Straßen. In Hessen die A49, in Kiel die A21 inklusive Südspange. 
Heute weiß man allerdings gesichert: Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. 
Es liegt an uns, sich mit den Autokonzernen anzulegen, Widerstand zu leisten und Alternativen aufzuzeigen. Lasst uns zusammen Autowerke, Straßenbaustellen und Straßen blockieren, lasst uns uns unseren Raum zum Fahrrad fahren nehmen und uns den ÖPNV ticketfrei genießen. 
Im Dannenroder Forst sind zur Zeit hunderte Klimaaktivist:innen aus ganz Europa, um mit ihren Körpern die Rodung des Waldes für den Autobahnbau zu verhindern. Über 80 Baumhäuser halten der Räumung durch die Polizei aktuell stand, eine mehrere Wochen dauernde Polizeiaktion wird nötig sein, um den Weg für die Autobahn frei zu machen.
Menschen werden von der Polizei festgenommen, geschlagen und verfolgt werden. 
Auch in Flensburg ist ein lokales Autoprojekt glücklicherweise akut gefährdet: Einem Parkhaus sollen Bäume weichen. Seit dem 1. Oktober sind sie besetzt – begleitet von großem Interesse aus der Stadtbevölkerung.
Auch dorthin gehen unsere solidarischen Grüße! Kein Baum soll mehr für Autos fallen!
Hoffen wir, dass solche Projekte bald nicht mehr möglich sind und dass die A21 bald auf ähnlichen Widerstand stößt. Inmitten der Klimakrise, nach dem dritten Dürresommer in Deutschland, in einem Jahr geprägt von Naturkatastrophen noch weitere Autobahnen für mehr Autos zu bauen ist Wahnsinn. 
Wir erklären uns solidarisch mit allen, die gegen die A49 und für den Erhalt der Bahnhofsbäume in Flensburg kämpfen und streiten für:
Wald statt Asphalt!
Danni-Besetzung:
Flensburg: Böömdörp – Redd de Bahnhoffsbööm!