Stellungnahme zu patriarchaler, körperlicher Gewalt bei einer unserer Aktionen

Hiermit beziehen wir Stellung zu einem Vorfall, der sich im Zusammenhang mit TKKG ereignet hat.Ein Mann aus unserer Aktion wurde dabei gegenüber einer unbeteiligten Person körperlich gewalttägig. Wir ordnen das als patriarchale Gewalt ein.

Uns ist wichtig, dass diese Thematik nicht unter den Teppich gekehrt und runter gespielt wird. Täterschutz und Verharmlosung von patriarchaler Gewalt sind leider auch in linken Räumen gängige Praxis. Daher versuchen wir, anlässlich des Vorfalls noch intensiver, uns mit jeglicher Ausprägungen von Sexismus und patriachalen Machtausübungen in unseren Kreisen auseinanderzusetzen.

In unserem Aktivismus sollte kein Platz für patriarchale Verhaltensweisen sein und der Schutz von gewaltbetroffenen Menschen hat dabei Priorität.
Gleichzeitig ist es uns auch wichtig, Taten aufzuarbeiten und zu versuchen, die Menschen, die patriarchale Gewalt ausgeübt haben, dabei zu unterstützen sich zu ändern damit das nicht wieder passiert. Das Ziel bleibt, sichere Räume für alle zu schaffen und diese aufrecht zu erhalten.

Zu dem konkreten Vorfall:
Im Rahmen einer unserer Aktionen hat ein Mann eine weiblich gelesene Person körperlich angegriffen. Die Person hatte zuvor verbal provoziert und andere Personen ohne Konsens gefilmt. Der Mann mischte sich ungefragt in die Situation ein und wurde daraufhin, trotz vorheriger Absprache, ebenfalls gefilmt.
Er wurde handgreiflich, bei dem Versuch, der Person das Handy abzunehmen und wendete Schmerzgriffe an. Trotz der energischen Zurufe der anderen anwesenden Aktivisti mit der Aufforderung an ihn aufzuhören, tat er das nicht, bis andere die beiden aktiv voneinander trennten.
Der Mann hätte zu jeder Zeit die Möglichkeit gehabt, sich eigenständig aus der Situation zu entfernen oder sich gar nicht erst in diese zu begeben.

Wir verurteilen diese Tat und distanzieren uns klar davon. Seit dem Vorfall ist intensive Arbeit in dessen Aufarbeitung geflossen. Da der Mensch aktuell jedoch nicht bereit dazu ist, die Tat ehrlich aufzuarbeiten, können wir es als Gruppe nicht verantworten, dass der Mensch weiterhin bei uns aktiv ist.
Zu oft hören wir, dass männlich sozialisierte Menschen nach ihrem gewaltsamen `Impuls´ handeln. Dagegen positionieren wir uns eindeutig, es gibt keine Entschuldigung für diese Tat.

Insbesondere männlich sozialisierte Menschen in allen Teilen der Gesellschaft sind in der Verantwortung, ihr patriachales Verhalten zu reflektieren und zu ändern, ihre Privilegien zu hinterfragen und solidarisch mit gewaltbetroffenen Personen zu sein.

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